Das Laecheln Deines Moerders
abgehakt. Gerade Jenna würde wohl kaum lügen.«
»Kann man diese Anwesenheitslisten nicht manipulieren?«, fragte Sandra.
Nancy zuckte die Achseln. »Irgendwie wahrscheinlich schon. Aber jeder Lehrer macht es anders. Es sollte relativ leicht sein, das zu überprüfen. Ich fürchte, Rudy war an dem Tag in der Schule, Steven. Was bedeutet …«
»Dass er nicht auf der Lichtung war«, beendete Steven den Satz. »Dann ist das Haar auch nicht seines.«
»Und das von gestern auch nicht«, fügte Kent hinzu. Liz schloss die Augen. »Was wiederum bedeutet, dass wir die ganze Zeit den falschen Täter im Auge behalten.«
»Oh, verdammt«, knurrte Harry.
»Das kann nicht stimmen«, sagte Davies. Seine Stimme klang beinahe verzweifelt. »Er muss es sein.«
»Wir überprüfen Jennas Anwesenheitslisten, wenn wir nachher in der Schule sind«, sagte Steven leise. »Wenn er dort war, müssen wir ihn als Verdächtigen streichen.« Er blickte zur Seite, um sich zu fassen. Er war wütend auf sich, weil er sich so leicht auf die falsche Fährte hatte bringen lassen. Mit der flachen Hand schlug er auf den Tisch. »Verdammter Mist!« Dann wandte er sich wieder Nancy zu und zwang sich zu einem Lächeln. »Gute Arbeit, Nancy. Sehr, sehr gute Arbeit.« Er stand auf und begann, auf und ab zu gehen. »Schauen wir uns noch mal an, was wir haben. Einen Sportler mit dunklem Haar. Was die Tätowierung bedeutet, wissen wir immer noch nicht.« Er warf Davies einen Blick zu, der stumm den Kopf schüttelte. »Wir wissen, dass die Roosevelt High ein gemeinsamer Nenner ist, dass alle drei toten Mädchen Cheerleader bei Spielen waren, die gegen die Roosevelt stattgefunden haben. Wir wissen, dass der Täter durch Sägemehl gegangen ist, Schuhgröße zehn trägt und Zugriff auf eine Kreissäge hat. Wir wissen, dass jemand auf Mr. Richards Namen Ketamin geordert hat.« Er wandte sich an Harry. »Harry, schau mal, was du sonst noch ausgraben kannst, während wir uns um die Schüler kümmern.«
»Okay«, sagte Harry deprimiert.
Das ganze Team war deprimiert. Kein Wunder – und zur Hölle mit diesem Fall! »Kommt, Leute, Kopf hoch. Wir haben ihn aufgescheucht. Jetzt müssen wir ihm nur irgendwie ein Bein stellen.«
Alle bis auf Steven und Liz verließen den Raum. »Tun Sie mir einen Gefallen und sparen Sie sich jeglichen Kommentar, Liz«, sagte er bitter und blickte weg. »Ich trete mich schon selbst in den Hintern, verlassen Sie sich drauf.«
Liz legte ihm die Hand auf den Arm und wartete, bis er sie ansah. »Treten Sie sich nicht, Steven. Auch ich war überzeugt, dass Rudy unser Mann ist. Ich habe mich sogar in eine legale Grauzone begeben, damit wir in dieser Sache weiterkommen.« Ihr Lächeln war reuevoll. »Ich wollte Sie heute Morgen überraschen. Ich habe bewirkt, dass William Parkers Akte geöffnet wurde.«
Stevens Kinnlade fiel herab. »Sie haben
was
gemacht? Und
wie?«
Liz zuckte die Achseln. »Ein Freund eines Freundes von der Uni ist jetzt Richter am Washington-State-Berufungsgericht. Ich sagte ihm, was wir haben, und bat ihn, Parkers DNS freizugeben, sodass wir ihn als Verdächtigen ausschließen können. Ich glaube, er war mit der damaligen Handhabung des Falles nicht einverstanden und zog an ein paar Fäden, um meiner Bitte nachzukommen. Die Abdrücke müssten spätestens morgen Nachmittag per Kurier hier eintreffen.«
»Haben Sie sich dadurch in Schwierigkeiten gebracht?«, fragte Steven und sah, wie ihr Blick kurz flackerte.
»Nein«, antwortete sie langsam. »Und falls doch, dann zeige ich der Anwaltskammer ein paar Fotos der Opfer. Besonders die von Alev Rahrooh. Mal sehen, wer mich dann noch tadeln will.« Sie stand abrupt auf. »Na, los, kehren wir in die Schule zurück. Es warten noch viele, viele Schüler, die Ihren Job voll fett und Sie selbst megacool finden.«
Steven folgte ihr aus dem Konferenzraum. »Das klingt, als wäre ich ein übergewichtiger Langweiler«, brummelte er.
Liz lachte, und für einen Augenblick wurde ihm leichter ums Herz. »Steven, Sie sind vieles, aber übergewichtiger Langweiler gehört garantiert nicht dazu.«
Er warf ihr einen aufgesetzt mürrischen Blick zu. »Das hörte sich nicht wie ein Kompliment an.«
Sie lachte noch immer leise, als sie über den Parkplatz gingen. »Ich hatte auch keines machen wollen.«
Donnerstag, 13. Oktober, 9.15 Uhr
Jenna wartete im Konferenzraum auf Steven und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. Als er eintrat, stand sie auf. »Ich habe nicht
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