Das Laecheln Deines Moerders
Sie brauchte.«
Er nahm ihre Hand. »Danke, dass Ihnen mein Sohn nicht gleichgültig ist.«
Bevor sie noch etwas sagen konnte, ertönte hinter ihrer Tür lautes Gebell. Sie warf einen Blick über die Schulter und entzog ihm behutsam die Hand. »Ich muss jetzt rein.« Sie deutete zur Tür. »Und erst mal mit dem Hund gehen.«
»Was haben Sie denn für Hunde?«
Ihr Blick schoss zur Seite. »Nur einen«, erklärte sie fröhlich. »Es ist alles in Ordnung, Mrs. Kasselbaum. Keine Sorge.« Steven blickte nach links und sah gerade noch, wie sich eine Wohnungstür schloss. »Neugierige Nachbarn?«
Sie verdrehte erneut ihre Augen. »Sie machen sich keine Vorstellung.« Begleitet von lautem Gebell schob sie den Schlüssel ins Schlüsselloch. »Tja, nun, ähm … noch mal danke.«
Steven zog eine Augenbraue hoch. Sie versuchte, ihn loszuwerden, und er glaubte, den Grund zu kennen. »Sagen Sie, Jenna, zieht Ihr Hund nicht schrecklich viel Aufmerksamkeit auf sich, wenn er draußen ist?«
Sie sah ihn verdattert an. »Wie kommen Sie darauf?«
Er zuckte die Achseln. »Nun, ein zweiköpfiger Hund muss doch Stadtgespräch sein.« Er beugte sich vor. »Jedenfalls ist das verdammt viel Gebell für nur einen Köter!« Zufrieden sah er, wie ihre Wangen erneut rot wurden und ihre Brauen sich verärgert zusammenzogen.
»Oh, um Himmels willen«, fauchte sie und stieß die Tür auf. »Kommen Sie rein und machen Sie die Tür zu.«
Er folgte ihr in die Wohnung und war nicht überrascht, als er die zwei Schäferhunde sah, die ihn mit gefletschten Zähnen anstarrten. Das Gebell war zu einem tiefen Grollen geworden.
»Alles okay«, sagte sie zu den Hunden. »Kein Laut. Platz.« Beide Hunde ließen sich auf den Bauch fallen, ohne den Fremdling jedoch aus den Augen zu lassen.
»Sie sind abgerichtet«, sagte sie beinahe trotzig.
»Beeindruckend.«
»Sie würden keiner Fliege was zuleide tun.«
Steven schüttelte den Kopf. »Mag sein. Aber ich verlass mich lieber nicht drauf.«
»Nun, sie wollen mich schützen. Wenn sie denken, dass ich mich in Gefahr befinde …« Sie hob die Schultern.
Er löste den Blick von den Hunden und sah sich in ihrem Wohnzimmer um, das in warmen Brauntönen gehalten war. Ein Sofa nahm einen Großteil einer Wand ein, an der eine Collage gerahmter Fotos hing. Er wäre gerne näher herangegangen, um die Fotos zu betrachten und mehr über die Frau zu erfahren, die sich um seinen Sohn sorgte, doch als er einen Schritt tat, setzte das Knurren wieder ein. »Warum haben Sie zwei Hunde zu Ihrem Schutz abgerichtet? Und warum die Heimlichtuerei?«
Sie humpelte zu einem antiken Sekretär mit vielen Fächern, in denen säuberlich gestapelte Papiere lagen, zog eine Schublade auf und begann, darin zu wühlen. »Ich bin eine allein stehende Frau. Mir waren Hunde sympathischer als eine Pistole. Wo ist denn nur diese blöde Bandage?«
Er nickte. »Kluge Entscheidung. Und warum haben Sie gelogen? Warum haben Sie gesagt, Sie hätten nur einen Hund?«
»Ah, da ist sie.« Sie holte eine aufgerollte Bandage hervor und setzte sich auf den Stuhl vor dem Sekretär. »Drehen Sie sich bitte um.«
»Wie bitte?«
Wieder stieg ihr das Blut in die Wangen. »Sie haben heute schon mehr von mir gesehen, als ich am Strand zu zeigen gewohnt bin. Ich möchte meinen Knöchel verbinden, muss aber erst den Strumpf loswerden. Bitte. Drehen Sie sich um.«
Steven tat gehorsam, um was sie ihn gebeten hatte. Die Erinnerung an die langen Beine in den Nylonstrümpfen reichte, um ihm den Atem zu verschlagen. Er biss die Zähne zusammen, als er das Rascheln des Strumpfes hörte, und stellte sich vor, wie sie ihn ihr Bein hinabschob. Nur allzu gerne hätte er ihr dabei geholfen. Er ballte die Faust. Er atmete ein. Und wieder aus. Wieder ein. Es half nicht.
Er hätte wirklich nicht hier sein dürfen. Er sollte gehen.
Nur noch ein paar Minuten,
versprach er sich selbst. Er räusperte sich. »Was hat es mit der Lüge wegen der Hunde auf sich?«
»Mein Mietvertrag sieht nur einen Hund vor«, antwortete sie. »Sie können sich umdrehen. Ich sehe wieder anständig aus.« Das tat sie. Zu seinem größten Kummer. Der Rock lag wieder züchtig über den Knien, und sie wickelte sich gerade den letzten Rest Verband um den Knöchel. »Und warum haben Sie zwei?«
Sie befestigte das Ende der Bandage, dann schaute sie auf und verzog das Gesicht. »Weil ich ein Weichei bin, das traurigen Augen und Schlabberzungen nicht widerstehen kann«, antwortete sie. »Ich
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