Das Laecheln Deines Moerders
Eltern, die Sie noch nicht wegen des Quarterbacks hassen, Sie foltern, um an das Geheimnis zu kommen.« Er zog die Tür zu und holte sein Handy hervor. »Dann wollen wir mal den Schaden an Ihrem Auto melden, Sie nach Hause karren und Sie aus den albernen Schuhen holen.« Er zuckte zusammen. »Das habe ich laut gesagt, oder?«
Jenna lächelte, während sie sich anschnallte. Das Geplänkel machte ihr Spaß. »Ja, allerdings. Aber Sie haben Recht.« Sie hielt drei abgespreizte Finger in die Luft. »Hiermit schwöre ich, von jetzt an Sicherheit und Bequemlichkeit über den Wunsch nach exquisiter Mode zu stellen.«
»Mein Sohn würde verlangen, dass Sie in die Hand spucken, um einen so ernsten Schwur zu besiegeln.«
Jenna zog eine Braue hoch. »Brad?«
Ein Schatten huschte über sein Gesicht. Er legte den Gang ein und fuhr los. »Nein, nicht Brad.« Und innerhalb eines winzigen Augenblicks waren die Lachfältchen verschwunden und die tiefen Sorgenfalten auf seiner Stirn zurück.
Freitag, 30. September, 17.45 Uhr
Notwendigkeit war wahrhaftig die Mutter der Erfindung.
Er stand mitten in dem leeren Raum und betrachtete die nackten Wände im schummrigen Licht der Lampen. Der Raum war sicherlich kein Anwärter auf den ersten Preis beim Schöner-Wohnen-Wettbewerb, aber er hatte ein Dach, Elektrizität, fließendes Wasser und er war – das war das Beste – frei. Und mit ein paar hübschen Lampions, ein bisschen Farbe, einer fröhlichen Tapete und ein, zwei Kissen konnte er aus dieser Scheune glatt eine reizende kleine Zweitwohnung machen.
Er schaute zu den Deckenbalken hoch und lächelte. Hier konnte er seine Kunst ausfeilen. Warum hatte er nicht eher daran gedacht? Zur Hölle mit Opferungen unter freiem Himmel! Der Himmel konnte sich zuziehen und mit Regen drohen. Der dann doch nicht kam. Er zog die Stirn in Falten. Er konnte noch immer nicht fassen, dass er einem falschen Alarm aufgesessen war. Er hatte sein Vorhaben abgebrochen, und dann war kein einziger Tropfen gefallen. Er blickte auf die Gestalt zu seinen Füßen herab. Er hatte sie die ganze Nacht in seinem Kofferraum versteckt, und es war kein einziger, gottverdammter Tropfen gefallen.
Seine Miene wurde noch düsterer, und er ballte die Faust. Nur um heute Morgen zurückzukehren und von diesem blöden Köter belästigt zu werden. Er hatte Hunde schon immer gehasst. Gerne wäre er der Töle hinterhergelaufen, um sie abzumurksen, aber dann hätte er das Mädchen allein lassen müssen, und das wäre zu riskant gewesen. Alles hatte sich gegen ihn verschworen.
Er machte innerlich eine Bestandsaufnahme der Dinge, die er versehentlich zurückgelassen hatte. In seinem Utensilienkoffer fehlte eine Spritze, und als er ihre Sachen hastig zusammengerafft und in den Kofferraum geworfen hatte, hatte sich ihr Slip offensichtlich selbstständig gemacht. Zu dumm. Er hatte das Höschen als Souvenir behalten wollen. Aber nein, dann musste ja ausgerechnet dieser blöde Hund auftauchen und Lassie spielen. Jetzt wimmelte es auf der Lichtung von Bullen. Zum Glück hatte er Handschuhe getragen. Er grinste. Und er hatte aufgepasst, wirklich alles
davon
zu beseitigen, bevor er von der Bühne abgetreten war. Sie würden garantiert nichts finden, das etwas … persönlicherer Natur war.
Dieser verfluchte Köter. Das nächste Mal, wenn ihm ein Hund in die Quere kam … Seine finstere Miene glättete sich zu einem Lächeln, als er sich vorstellte, was er dann tun würde. Messer, Blut und Eingeweide. Er nickte zufrieden. Der nächste Hund, der seinen Weg kreuzte, würde à la Bundy oder Dahlmer massakriert werden. Er hatte über die Mörder gelesen. Sie hatten ebenfalls Tiere verstümmelt – erst zum Üben, dann aus Spaß. Das hatte auch er getan. Häufig sogar. Aber nun brauchte er keine Tiere mehr. Er blickte auf die Gestalt zu seinen Füßen.
Das war besser als ein Tier.
Er stieß sie mit der Fußspitze an, und als sie nicht reagierte, trat er fester. Ihre Lider zuckten, öffneten sich. Sie riss die Augen entsetzt auf und fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. Er hatte das Klebeband entfernt; warum sollte sie das unangenehme Zeug über dem Mund kleben haben, wenn sie meilenweit von jeder Zivilisation entfernt waren? Er schenkte ihr ein Lächeln.
»Wir wollen es uns doch nicht ungemütlich machen, was, Sammie? Ich weiß sehr gut, was sich gehört.« Er durchquerte die Scheune und wirbelte mit jedem Schritt eine Wolke Sägemehl auf, das den Boden bedeckte.
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