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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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werden.«
    Zu Victors Überraschung begegnete Josh seinem Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Aber sie hat Recht. Rudy kommt einfach nicht zum Unterricht. Er hat sich genau wie alle anderen an die Regeln zu halten.«
    Im selben Moment stieß Rudy ihn gegen den Türrahmen, packte ihn an der Gurgel und hob ihn ein winziges Stück hoch. »Manche Regeln gelten nicht für mich, du Vollidiot«, knurrte Rudy. »Denk beim nächsten Mal dran!«
    Josh rang nach Luft. »Lass ihn los, Rudy«, sagte Victor gelangweilt.
    Rudy trat einen Schritt zurück, bedachte seinen Bruder mit einem hasserfüllten Blick und marschierte aus dem Zimmer. Josh fiel keuchend in sich zusammen und rang um Fassung. »Sei kein Dummkopf, Josh«, sagte Victor sanft und wandte sich wieder seinen Büchern zu.

Samstag, 1. Oktober, 21.30 Uhr
    Steven zog die Tür zum Verhörraum zu und trat neben die Bezirksstaatsanwältin Liz Johnson, die den Eindruck machte, als würde sie sich bestens amüsieren. »Tut mir Leid, dass ich Sie wegen nichts hierher bestellt habe, Liz«, sagte er, und sie grinste.
    »Das braucht Ihnen nicht Leid zu tun. Ihnen zuzusehen, wie Sie diesen Gerald Porter zusammengefaltet haben, war mir das Spritgeld wert. Ich denke, der richtige Spaß geht los, wenn die Porters ihren Sohn nach Hause gebracht haben.« Steven lehnte sich an die Glasscheibe, hinter der Mr. Porter seinem Sohn gerade die Leviten las.
    »Zu schade, dass wir ihn bloß wegen Mitführens eines falschen Ausweises belangen können«, sagte er finster. »Die Bar, wo wir ihn aufgetrieben haben, hatte praktischerweise übersehen, dass ihr sechzehnjähriger Gast den Pass eines fünfundvierzig Jahre alten Latinos in der Tasche hatte.«
    Liz tätschelte seine Schulter, wie sie es schon so viele Male zuvor gemacht hatte. »Na ja, Mrs. Porter schien mächtig geladen zu sein, dass ihr Söhnchen Samantha deshalb den Laufpass gegeben hat, weil sie nicht mit ihm schlafen wollte. Der kriegt seine Abreibung schon.«
    »Aber ich will einen Tatverdächtigen«, knurrte Steven. »Keinen Kandidaten für das Arschloch des Jahres.«
    »Den kriegen Sie schon. Kommen Sie, ich geb Ihnen ein Bier aus.«
    Steven lächelte und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Sie sind ein Schatz, Liz. Warum hat Sie eigentlich noch kein Mann weggeschnappt?«
    »Zum einen, weil ich keine gute Cinderella-Fee habe, die mir die Kerle auf dem Silbertablett präsentiert. Und zum zweiten, weil ich verdammt noch mal zu viel arbeite.«
    Steven seufzte. »Das zweite Bier geht auf mich. Kommen Sie.«

Samstag, 1. Oktober, 22.30 Uhr
    »Braver Junge.« Jenna löste die Leine von Jims Halsband und tätschelte ihm den Kopf. Sie war froh, dass sie endlich wieder saß. Ihr Fuß pochte, ihr Kopf schmerzte und ihr Magen brannte. Verdammte Todestage, elendes Dosenfutter. Sie ließ sich langsam auf das Sofa sinken und seufzte, als ihre Muskeln sich zu lockern begannen. Ein heißes Bad hätte sicher gut getan, aber dafür hätte sie aufstehen müssen.
    Das Telefon klingelte, und Jenna starrte es wütend an. Wenn das Allison war! … Doch für den unwahrscheinlichen Fall, dass es sich um einen armen Telefonverkäufer handelte, der sich sein Collegegeld verdienen musste, bemühte sie sich um einen freundlichen Ton.
    »Hallo?«
    »Hey, Jen, wie ist es gelaufen?« Es war Casey und sie brüllte, um den Höllenlärm um sie herum zu übertönen.
    »Ganz okay, so weit. Mein Sodbrennen hält sich in Grenzen.«
    Casey kicherte. »Du Arme. Was für ein Festessen hat Allison euch denn vorgesetzt?«
    Jenna verzog gequält das Gesicht.
»Sloppy Joes.
Das ist Familientradition.«
    Casey grunzte verächtlich. »Diese Familie hat wirklich nicht alle Tassen im Schrank, Jenna. Die sind doch wie die Munsters. Charlie ist die einzig Normale. Wie diese … wie hieß sie noch mal? Die Blonde?«
    Jenna grinste. Sie war an Caseys abrupte Themensprünge gewöhnt. »Marylin.«
    »Ach, genau. Hör mal, wo du doch jetzt mit dem Essen fertig bist – wieso kommst du nicht rüber zu Jazzie’s? Die Band ist klasse.«
    »Geht nicht. Mein Fuß bringt mich um.«
    »Was ist mit deinem Fuß?«, brüllte Casey.
    Da Jenna wusste, dass Casey schon bald von den zerstochenen Reifen erfahren würde, erzählte sie ihr die Geschichte. Sie fasste sich kurz und verschwieg auch diesmal den Drohbrief. Casey hätte einen Tobsuchtsanfall bekommen. »Steven hat mich nach Hause gefahren, und das war’s.«
    »Steven?«, fragte Casey, und Jenna spürte, wie ihr Gesicht warm

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