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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Droggins«, sagte sie schließlich. »Und Emily Robinson. Sie gehören alle zu der Cheerleader-Truppe.« Sie schlug die Lider wieder auf. »Und Wanda Pritchard. Sie kennen sich aus dem Theaterclub. Ich glaube, Wandas Namen habe ich neulich gar nicht erwähnt.«
    Steven lächelte. »Nein, Ma’am, haben Sie nicht. Danke, dass Sie sich so angestrengt bemühen. Sagen Sie, wissen Sie zufällig auch den Namen des Mädchens, für das dieser Gerald Porter sie hat sitzen lassen?«
    Anna schüttelte den Kopf. »Nein, das wollte sie mir nicht sagen. Sie erzählte nur, dass die Neue ›die Beine für ihn breit machen würde‹.« Sie verzog angewidert die Lippen. »Sammie nannte sie ›Unterschicht-Schlampe‹.«
    Steven blickte auf sein Notizbuch. Er hatte die Namen von einer weiteren Freundin, von einem Mistkerl und von einer unbekannten Unterschicht-Schlampe. Wenn das kein Fortschritt war. Er stand auf und schob seinen Stift in die Tasche. »Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben«, sagte er. »Ich weiß, wie schwierig das für Sie ist.«
    »Übrigens … Agent Thatcher.« Anna warf ihrem Mann einen Blick zu. »Marvin, heute Morgen hat CNN angerufen. Du warst gerade bei Serena. Sie wollen ein Interview.«
    Stevens Mut sank. Dem Täter noch mehr Medienpräsenz zu verschaffen war das Letzte, was sie gebrauchen konnten. Falls Samantha noch am Leben war, würde ihn das dazu zwingen, sie zu töten. War sie bereits tot, konnte die Publicity ihn dazu bewegen, sich das nächste Opfer zu holen.
    »Warum hast du mir das nicht eher gesagt?«, fuhr Marvin sie an.
    »Ich wollte erst hören, was Agent Thatcher dazu meint«, gab Anna zurück. »Meiner Meinung nach haben wir nichts zu verlieren, wenn wir mit diesen Leuten reden.«
    »Mrs. Eggleston, ich halte das im Augenblick für keine gute Idee.«
    Marvin Eggleston musterte Steven mit herausforderndem Blick. »Wenn Sie wirklich alles tun, was Sie können, dürfte es Ihnen doch nichts ausmachen, wenn die Öffentlichkeit Ihnen zusieht.«
    »Darum geht es nicht. Unsere Psychologin meint, dass der Täter, der Samantha entführt hat, sich vor allem Aufmerksamkeit wünscht. Wenn Sie mit den Medien sprechen, hat er sein Ziel erreicht.«
    Anna Eggleston schürzte die Lippen, und Steven erkannte, dass er ihren Einfluss unterschätzt hatte. Marvin mit seinem polternden Gehabe war nicht derjenige, der Entscheidungen traf – Anna war es.
    »Ich werde darüber nachdenken, Agent Thatcher«, war alles, was sie dazu zu sagen hatte.
    »Ich muss noch die Leute befragen, deren Namen sie mir heute gegeben habe«, sagte Steven, so ruhig es ihm möglich war. »Bitte reden Sie nicht mit dem Fernsehen. Nach meiner Erfahrung geht das nicht gut.«
    »Ich verstehe, Agent Thatcher«, sagte sie ruhig. »Ich verstehe.«
    Und Steven verstand ebenfalls. Nur allzu gut. Er wusste, dass sie eine verzweifelte Mutter war, die alles tun würde, um ihr Kind zurückzubekommen. Und obwohl sie der Polizei half, wo immer sie konnte, brauchte sie das Gefühl, selbst etwas zu unternehmen. Alles war besser, als hilflos dazusitzen und abzuwarten.
    Er wusste auch, dass er die Egglestons noch vor Ende des Tages auf CNN sehen würde.
    Verdammt.

Samstag, 1. Oktober, 18.00 Uhr
    J enna blieb am Fuß der Treppe stehen. Die Auffahrt zu Allisons Haus war steil, und ihr Knöchel schmerzte von dem Marsch hinauf. Doch das war nicht der Grund, warum ihre Füße sich nicht regten, obwohl sie langsam kalt zu werden begannen. Fröstelnd gestand Jenna sich ein, dass sie sich vor dem bevorstehenden Essen fürchtete.
    Das Essen zu Adams Gedenken. In der Woche seines Todestages, der sich nun bereits zum zweiten Mal jährte. Die Llewellyns sprachen stets von seinem »Ableben«, das Wort Tod hatte sie noch nie aus ihrem Mund gehört. Da sollte noch mal einer sagen,
sie
wolle gewisse Dinge nicht wahrhaben, dachte sie mürrisch. Aber obwohl es ihr vor dem Essen graute, hätte sie Allison niemals absagen können. Dieses Dinner war eine Familientradition, und die Llewellyns waren ihre Familie.
    Also los, Jenna. Beweg dich und bring’s hinter dich.
    Trotzdem wollten ihre Füße nicht. Die Furcht vor dem, was kommen würde, war stärker als der Zug der Familientradition.
    Jenna wusste genau, wie der Abend verlaufen würde – genau wie das Jahr zuvor nämlich. Allison hatte den Tisch mit dem guten Porzellan und dem Waterford-Kristall gedeckt, und sie hatte für sechs gedeckt, obwohl nur fünf Personen da waren – Allison und ihr Mann

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