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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nie wieder
Ja!
zu mir.«
    Kelly lachte, als sie zur Tür ging. »Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal darauf freuen würde, dreißig zu werden.«
    Casey sog beide Wangen ein. »Wow! Das Mädchen hat eine große Zukunft vor sich.«
    Jenna schüttelte den Kopf. »Fragt sich nur, in welchem Beruf.« Casey zuckte die Achseln. »Aber das Wichtigste ist doch – wirst du dir deine Portion
Rocky Road
genehmigen oder nicht?«
    Jenna überlegte. Vielleicht hatte Lucas Recht. Vielleicht war auch Adam
Rocky Road
gewesen, nur dass ihre Geschmacksknospen noch nicht ausgereift genug gewesen waren, um ihn wirklich genießen zu können. Vielleicht war sie doch kein elender Schuft, sondern nur ein langsam erblühendes Mauerblümchen.
    Casey stemmte die Hände in die Hüften. »Und?«
    Jenna seufzte. »Vielleicht ein Häppchen. Ein Löffelchen. Mal sehen, wie es mir bekommt.«
    Casey tätschelte ihren Arm. »Braves Mädchen.« Dann zwinkerte sie Lucas zu. »Ich habe noch nie erlebt, dass Jenna nach einem Löffelchen
Rocky Road
aufhören konnte.«
    Lucas grinste und hob den Besen auf. »Bei manchen Dingen
    ist Mäßigung eben unmöglich.«

Montag, 3. Oktober, 12.45 Uhr
    Die öffentliche Bibliothek von Pineville sah aus, als stamme sie noch aus Kolonialzeiten. Neil konnte nur hoffen, dass sie dort einen Internetzugang hatten. Er musste die Parkers ausfindig machen. Insbesondere einen Parker.
    Die Bibliothekarin war eine Frau über fünfzig und saß mit brav gefalteten Händen an ihrem Tisch. Ihr Namensschild besagte, dass sie ›Miss Wells‹ hieß. »Was kann ich für Sie tun?«, fragte sie liebenswürdig.
    »Ich bin zu Besuch in Ihrer Stadt und muss ins Internet. Kann ich für ein paar Stunden einen Ihrer Computer benutzen?«
    »Natürlich.«
    Sie stand auf und bedeutete ihm zu folgen. An einem großen Tisch mit acht Computern blieb sie stehen. »Suchen Sie sich einen aus. Auf allen befindet sich eine Software, die bestimmte Seiten blockiert.«
    Neils Lippen zuckten. »Ich brauche keine Pornos, Ma’am.« Miss Wells’ Gesicht nahm eine kirschrote Farbe an. »Ich wollte nicht … ich dachte …« Stotternd brach sie ab. »Also, setzen Sie sich. Ich melde Sie an. Wie heißen Sie?«
    »Neil Davies. D-a-v-i-e-s. Die meisten Leute vergessen das
e.«
Sie nickte geschäftsmäßig. »So, Mr. Davies. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Ja. Die Zeitungen der letzten zwei Wochen, bitte.«
    Erstaunt sah er, wie sich ihre freundliche Miene verhärtete. »Oh, sicher. Keine Sorge, Sie werden garantiert all die schmierigen Details finden, nach denen Sie gieren.« Sie blickte weg. »Parasiten.«
    »Wie bitte?«
    »Reporter.« Sie spuckte das Wort beinahe aus. »An jeder Ecke rennt man in einen hinein. Machen Auflage mit Tragödien. Na los, suchen Sie schon«, fügte sie voller Bitterkeit hinzu. »Sie sind nicht der Einzige.«
    »Aber ich bin doch kein –, begann Neil, brach dann aber wieder ab. Warum nicht? Er konnte eine Deckung gebrauchen. »Ich will keine Geschichte über die verschwundenen Mädchen schreiben«, sagte er aufrichtig. Ihr Blick wurde ein wenig freundlicher, aber sie war noch immer misstrauisch. »Ich schreibe etwas über die ortsansässigen Familien.«
    Miss Wells nickte verunsichert. Es machte im Grunde genommen keinen Unterschied, ob sie ihm glaubte oder nicht. Die Zeitungen waren öffentliches Gut, aber er zog es vor, mit der Bibliothekarin auf gutem Fuß zu stehen.
    »Also gut. Sie sind hinten im Archiv. Ich bin gleich zurück.«
    Zwanzig Minuten später brachte Miss Wells ihm einen Stapel des
Pineville Courier.
»Wir bewahren das Papier über einen Zeitraum von zwei Monaten auf«, erklärte sie ihm. »Alles, was vorher war, befindet sich auf Mikrofiche.«
    »Okay.« Er konnte es kaum erwarten anzufangen. »Danke.«
    Drei Stunden später ging er alte Exemplare auf Mikrofiche durch und hatte die Person, die er suchte, noch immer nicht gefunden. Jeder andere hätte wohl längst aufgegeben. Aber kein anderer sah die Gesichter von vier toten Mädchen vor sich, wann immer er sich schlafen legte. Neil blinzelte gegen das Brennen in den Augen an und biss die Zähne zusammen.
    William Parker war irgendwo dort draußen. Er wusste es. Er musste nur ein Bild von ihm finden. Ein einziges Foto. Miss Wells setzte sich auf einen Stuhl neben ihn. »Wenn Sie mir sagen würden, was Sie suchen«, murmelte sie, »dann könnte ich Ihnen vielleicht helfen.«
    Ich suche ein Ungeheuer, hätte er gerne gesagt, aber natürlich tat

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