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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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einer von Nicky Lieblingsfiguren. War es jedenfalls gewesen, bevor …
    »Und du bist ziemlich gut in dem Spiel?«, fragte Steven, und Serena nickte. »Übst du viel?«
    Serenas Miene veränderte sich abrupt. Sie blickte schweigend auf die Tischplatte.
    Und plötzlich begriff Steven, was geschehen war.
    »Serena, darfst du abends noch spielen, wenn deine Eltern dich ins Bett gebracht haben?«
    Serena starrte auf den Tisch und schüttelte den Kopf. Marvin Eggleston öffnete den Mund, aber Mike trat vor und legte ihm eine Hand auf die Schulter, um zu verhindern, dass er etwas sagte.
    »Aber in der Nacht, in der Sammie verschwand, warst du auf, richtig, mein Schatz?«, fragte Steven leise.
    Serena schwieg. Regte sich nicht.
    Steven beugte sich vor und legte eine Fingerspitze an die Wange des Mädchens. Sie blickte auf, und dicke Tränen kullerten ihr über die Wangen. Steven spürte, wie sich sein Herz zusammenkrampfte. Was die Öffentlichkeit nie zu verstehen schien, war die Tatsache, dass Verbrechen ganz normalen Leuten zustießen. Daran war nichts Sensationelles, nichts Aufregendes. Verbrechen betrafen Menschen, Familien, rissen sie auseinander. Impften Vierjährigen Schuldgefühle ein. Brachten sie zum Weinen.
    Seine Stimme war sanft, als er fortfuhr. »Serena, Liebes, das ist sehr wichtig. Du wirst keinen Ärger kriegen, weil du nachts noch gespielt hast, bitte glaub mir. Aber du musst mir sagen, was du in dieser Nacht gehört hast.«
    Nun strömten die Tränen regelrecht über ihre Wangen. »Sammie hat telefoniert«, flüsterte sie.
    »Wusste sie, dass du auf warst?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Weißt du, mit wem Sammie geredet hat?«
    Wieder schüttelte sie den Kopf. »Nein.«
    Ungeduld wallte in ihm auf, aber er bezwang sich. »Hat es sich angehört, als ob sie mit einer Freundin gesprochen hat? Mit JoLynn oder Wanda vielleicht?«
    »Nein, Sir.«
    Steven beugte sich weiter vor. »War es ein Junge, Liebes?«
    Serena schaute auf, den Blick voller Schuldgefühle. »Ja, Sir«, flüsterte sie.
    Er spürte, wie seine Erregung wuchs. Hier war eine heiße Spur.
Ruhig, Steven.
»Hat sie seinen Namen gesagt?«
    »Nein, Sir.«
    »Worüber haben sie geredet, Serena?«
    Sie blickte wieder auf den Tisch. »Küssen und so’n Zeug.«
    Steven blickte zu Marvin auf, dessen ganzer Körper zu zittern begann. Ganz leicht schüttelte Steven den Kopf. Er wandte sich wieder dem Mädchen zu und legte ihr einen Finger unters Kinn.
    »Was noch, Liebes?«
    Serena sah ihm in die Augen, und wieder krampfte sich sein Inneres zusammen, als er das Elend in ihrer Miene sah. Sie war kaum aus dem Babyalter heraus. Kein Kind sollte sich solch eine Schuld geben müssen. »Sie wollte nicht gehen«, flüsterte Serena.
    »Was meinst du damit? Wohin gehen, Serena?«
    Serena hob die schmalen Schultern. »Zu ihm. Sie hat immer gesagt: ›Ich weiß nicht, ich weiß nicht‹, und sie hat gewusst, dass Mom und Dad ganz böse werden würden.« Wieder kullerten Tränen. »Aber dann hat sie doch ja gesagt.«
    Anna schwankte, und ihre Mutter legte ihr einen Arm um die Schulter.
    »Serena, jetzt musst du noch mal richtig gut nachdenken«, sagte Steven kaum noch hörbar. »Hat Sammie gesagt, wo sie sich treffen wollten?«
    Serena nickte. »Hinter McDonald’s.«
    Steven gab sich Mühe, seine Stimme ganz ruhig klingen zu lassen. Sein Instinkt sagte ihm, dass Serena kurz davor stand, sich an etwas wirklich Wichtiges zu erinnern. »Weißt du, welchen?«
    Sie konzentrierte sich. »Hinter den Bahnschienen? Ich weiß nicht.« Sie sah zu ihrem Vater und brach erneut in Tränen aus. »Tschuldigung, Daddy.«
    »Schon gut, mein Schatz«, brachte Marvin mit gleichmäßiger Stimme hervor, die Steven Respekt abnötigte. Bei der Vorstellung, was sich hinter der McDonald’s-Filiale abgespielt haben mochte, musste alles in dem Mann aufschreien. »Du machst das ganz … toll.« Beim letzten Wort brach Marvins Stimme, und Mike legte beide Hände auf seine Schultern. Der Mann brachte ein Lächeln für seine kleine Tochter zustande, aber sein Kehlkopf hüpfte auf und nieder, als er mit den Tränen kämpfte.
    Steven berührte Serenas Hand, damit sie sich wieder ihm zuwandte. »Dein Daddy hat Recht, Serena. Du machst das ganz toll. Kannst du dich an sonst noch was erinnern?«
    Wieder konzentrierte sie sich angestrengt, und als sie aufsah, wusste Steven, dass jetzt kam, worauf er gewartet hatte. »Sammie hat gesagt, dass er gut gespielt hätte.«
    Steven versuchte, seine Erregung

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