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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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glaubt, du seist minderbemittelt.
    »Nett hier. Ich bin hier noch nicht gewesen.«
    »Ich auch nicht, aber einer meiner Mitarbeiter hat mir letzte Woche davon vorgeschwärmt.« Er ließ seine Finger über das weiße Papier auf der Tischdecke gleiten und deutete zu einem anderen Tisch, wo Kinder dieses Papier mit Stiften bemalten, die das Restaurant ihnen offenbar zur Verfügung gestellt hatte. »Anscheinend gibt es hier zur Vorspeise sogar Animation.« Jenna lächelte. »Nicky hätte hier bestimmt Spaß.«
    »Ich weiß nicht«, sagte er, ohne den Blick von den kichernden Kindern zu nehmen. »Nicky hat in letzter Zeit an kaum noch etwas Spaß.«
    »Das würde ich so nicht sagen, Steven. Er ist ganz begeistert von der Möglichkeit, Cindy Lou abzurichten.«
    Steven wandte sich wieder ihr zu, beide Brauen zweifelnd in die Höhe gezogen. »Meinen Sie etwa, Sie könnten dieses sabbernde Haarmonster erziehen?«
    »Das Ihre Schuhe frisst?«
    Er schnitt eine Grimasse. »Blöder Köter.«
    »Nicky scheint an ihr zu hängen.«
    Seine Miene wurde weicher. »Ja, das tut er. Und das ist auch der einzige Grund, warum sie noch bei uns ist. Sie denken also, dass Sie Cindy Lou abrichten können?«
    Jenna grinste ihn an. »Eigentlich nicht. Sie scheint mir nicht besonders klug.«
    Und das brachte ihn zum Lächeln. Was ihr den Atem nahm. Was sich in ihrem Gesicht abgezeichnet haben musste, da er plötzlich dieselbe Miene aufsetzte, die er gehabt hatte, kurz bevor er sie in ihrer Wohnung nicht geküsst hatte. Wieder musste sie gegen das überwältigende Bedürfnis ankämpfen, aufzuspringen, sich auf seinen Schoß zu setzen und ihre Beine um seine Hüften zu schlingen.
    »Hi, mein Name ist Amy, und ich bediene Sie heute Abend. Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl bei uns.«
    Jenna blickte unwillig zu der hübschen, jungen Kellnerin, die sich viel zu nah bei Steven über den Tisch beugte und ihren Namen mit einem Buntstift aufs Papier schrieb. Jenna war überrascht von der Eifersucht, die sie plötzlich verspürte. Wütend auf sich selbst, schaute sie wieder zu Steven und war augenblicklich beruhigt, als sie sah, dass er seinen Blick nicht von ihr genommen hatte. Er schien die Bedienung gar nicht wahrzunehmen. Es war, als sei sie der einzige Mensch in diesem Restaurant. Als hätte auch er Lust, über den Tisch zu springen und Arme und Beine um sie zu schlingen.
    Als wollte er sie doch küssen. Das Pulsieren in ihrem Körper wurde langsam unerträglich.
    »Das … ähm … tun wir«, murmelte Jenna. »Tun wir.«
    »Schön.« Amy richtete sich fröhlich auf, und Jenna wünschte sich, dass sie verschwinden möge. »Darf ich Ihnen sagen, was für Spezialitäten wir heute haben?«
    Steven schüttelte den Kopf, sein Blick noch immer bei Jenna. »Ich nehme Spaghetti.« Er hielt Amy die Karte hin, damit sie sie mitnahm. Er hatte gar nicht hineingesehen.
    Jenna schluckte hart. Meine Güte.
    »Oh«, sagte Amy verblüfft. »Tomaten- oder Hacksauce?«
    »Tomate. Jenna?«
    In die Karte zu sehen hätte bedeutet, ihren Blick von ihm zu lösen, was momentan unmöglich schien. »Dasselbe«, murmelte Jenna und gab der Kellnerin die Karte.
    »Möchten Sie Wein trinken?«, fragte Amy.
    Steven spannte die Kiefer an und seufzte ungeduldig. »Jenna?«
    »Ich nicht, danke.« Sie konnte es sich nicht leisten, das, was sich in ihrem Inneren abspielte, durch Alkohol zu verstärken. Sie hatte schon jetzt das Gefühl zu verglühen. »Nur Wasser.«
    »Ich auch.«
    Dann war Amy fort, ließ nur ein paar Stifte auf dem Tisch zurück und sie beide in gewisser Hinsicht allein. Unfähig, die Intensität noch länger zu ertragen, blickte Jenna weg und konzentrierte sich auf das weiße Papier, das den Tisch bedeckte und von dem Kondenswasser, das von ihrem Glas tropfte, durchfeuchtet wurde.
    Feucht und tropfend. Zwei Wörter, die ihr, wenn sie sich das passende Bild dazu dachte, nicht halfen, sich normal zu verhalten.
    Nach ein paar Sekunden brach Steven das Schweigen. »Ich habe Ihnen noch gar nicht gesagt, wie hübsch Sie heute Abend aussehen. Ich fürchte, ich bin außer Übung.«
    Diese schlichten Worte freuten sie enorm. »Danke.« Sie sah auf und stellte fest, dass der Bann, unter dem er offensichtlich ebenfalls gestanden hatte, gebrochen war. Fort war die Intensität, die seine braunen Augen so dunkel gemacht hatte. Enttäuschung mischte sich mit Erleichterung. »Vielen Dank.«
    Er legte den Kopf zur Seite und sah sie prüfend an. »Mrs. Kasselbaum sagte irgendwas von

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