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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nicht zu zeigen. »Hat sie auch gesagt, bei welchem Spiel?«
    »Nein.«
    Steven legte seine Hände an das kleine Gesicht und wischte Serena sanft die Tränen mit dem Daumen ab. »Du hast es richtig gemacht, Serena. Du bist ein kluges Mädchen, und tapfer bist du auch. Es hat eine Menge Mut gebraucht, mir das zu sagen.«
    »Kommt Sammie denn wieder nach Hause?«, fragte sie. Steven hörte Annas ersticktes Schluchzen.
    Serena war wirklich ein kluges Kind. Er hatte keine Ahnung, was die Eltern ihr gesagt hatten, aber er würde sich hüten, der Kleinen irgendwelche Lügen aufzutischen. »Ich weiß nicht, Schätzchen. Wir von der Polizei versuchen alles, um sie zu finden.«
    Wieder kullerten Tränen über ihr Gesicht. »Ich hätte Ihnen das besser früher gesagt. Dann hätten Sie sie vielleicht schon gefunden.«
    Mike legte eine Hand auf Serenas Schulter. Sie schaute zu ihm auf, und Steven drehte sich der Magen um. Für den Rest ihres Lebens würde sich die Kleine Vorwürfe machen, und schuld daran war ein sadistischer Bastard, der ihre Schwester entführt hatte. Mike glättete eine Locke, die dem Mädchen auf der tränennassen Wange klebte. »Serena, du weißt doch, dass ich dich nie anlügen würde, oder?«
    Sie nickte. »Das dürfen Sie gar nicht.«
    Mike lächelte ein wenig reuig. »Genau. Also musst du mir glauben, wenn ich dir sagen, dass du nichts hättest tun können, damit die Polizei deine Schwester schneller findet. Gott ist bei ihr, wo immer sie ist.«
    Serena nickte, dann vergrub sie ihr Gesicht an Marvins Schulter, und Steven richtete sich auf. Das Mädchen hatte für heute genug durchgemacht. Er stand auf, beugte sich über den Tisch und strich Serena noch einmal übers Haar.
    Wenn Jenna Kinder hätte, würden sie wie Serena Eggleston aussehen,
dachte er, dann fuhr er bei dem Gedanken regelrecht zusammen.
Wie komme ich denn jetzt bloß darauf?,
dachte er beinahe panisch.
    Er räusperte sich und sah Anna Eggleston an, während er mit Serena sprach. »Du warst ganz toll, Serena. Deine Eltern sind sehr stolz auf dich.«
    Anna nickte und zog ihre Tochter in die Arme. Marvin legte die Arme um seine Frau und Serena, und die drei hielten einander fest, um sich gegenseitig zu trösten.
    Steven musterte Annas Mutter und den Sheriff. Mrs. Braden weinte, und der Sheriff wirkte, als würde er mit den Tränen kämpfen. »Das hat uns sehr geholfen«, sagte Steven. »Ich schicke gleich morgen früh ein Team zu McDonald’s. Mal sehen, was wir finden können.«
    Mrs. Braden blickte trotzig auf. »Warum nicht jetzt?«, fragte sie. »Was ist an jetzt auszusetzen?«
    Sheriff Braden legte seiner Mutter einen Arm um die Schulter. »Es ist nicht besonders klug, einen Tatort bei Nacht zu sichten, Mom«, erklärte er. »Man übersieht vieles oder – noch schlimmer – zerstört Spuren, weil man sie nicht als solche erkennt.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass das Gebiet abgesperrt wird, Mrs. Braden«, sagte Steven. »Wir sichern es, sodass niemand es bis morgen früh betreten wird.«
    Mrs. Braden nickte knapp. »Danke«, sagte sie mit rauer Stimme.
    ›Gern geschehen‹ wäre grausam fehl am Platz gewesen. »Wir tun, was wir können, Mrs. Braden.«
    Ihre Augen wurden wieder feucht. »Das weiß ich ja.« Sie unterdrückte einen Schluchzer und wandte sich rasch um, um ihr Gesicht am gestärkten Uniformhemd ihres Sohnes zu verbergen. Steven begegnete Sheriff Bradens Blick und war einmal mehr schockiert über das Elend, das er in den Augen des anderen las.
    Steven drückte Bradens Schulter. »Ich finde allein hinaus.«
    »Warte, ich komme mit«, sagte Mike. An Braden gewandt fügte er hinzu: »Ich bin gleich zurück.«
    Mike blieb im dunklen Flur vor der Küche stehen. »Das hast du gut gemacht, Steven«, sagte er. »Die Kleine war wirklich völlig verschüchtert, bevor du mit ihr gesprochen hast.« Er grinste gezwungen und legte unbeholfen die Arme um seinen Freund. »Klasse, Kumpel.«
    »Danke.« Steven warf einen kurzen Blick zurück zur Küche, dann sah er Mike ernst an. »Du weißt, dass Sammie inzwischen wahrscheinlich schon tot ist, nicht wahr?«
    Mike schluckte und sein Grinsen verschwand. »Ja. Und sie wissen es auch.«
    Steven seufzte. »Ich muss gehen.« Er trat aus dem dunklen Flur ins Licht des Wohnzimmers, wo Jenna neben dem Sofa stand und schweigend wartete. Ihre erschütterte Miene verriet ihm, dass sie alles mitgehört hatte.
    Mike blieb neben ihm stehen, und als er Jenna sah, erhellte ein echtes Lächeln sein

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