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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Nacht mitbekommen? Was wusste es?
    »Wo ist sie?«
    »In der Küche.« Braden sah Steven hilflos an. »Sie ist doch noch so klein, Thatcher.«
    Steven legte seine Hand auf Bradens Oberarm. »Ich weiß. Wir werden sehen, was wir herausfinden können, ohne es noch schlimmer zu machen, als es jetzt schon ist.«
    In der Küche befanden sich erstaunlich viele Menschen. Marvin und Anna Eggleston saßen jeweils auf einer Seite ihrer kleinen Tochter am Tisch, als wollten sie sie mit ihren Körpern schützen. Serena selbst saß stumm und mit verweintem Gesicht da. Sie war ein sehr hübsches Kind mit großen blauen Augen und sehr dunklem Haar, das ihr in kleinen Ringellöckchen über die Schultern fiel.
    Zu Annas Linker saß eine ältere Frau, die leicht als Anna Egglestons und Sheriff Bradens Mutter zu erkennen war. Sie sah ihn trotzig an, als ob sie erwartete, dass Steven ihrer Enkeltochter Schaden zufügen würde. Steven war diese Reaktion von Angehörigen nicht neu.
    Dann trat jemand aus dem Schatten der Hintertür. Mike Leone.
    Natürlich hatte die Familie den Priester um Beistand gebeten. Und natürlich war es Mike.
    Steven wandte sich Serena zu, die ihn mit riesigen Augen anstarrte. Lächelnd ließ er sich nieder. »Hi, Serena. Ich bin Agent Thatcher.«
    Das Mädchen schniefte. »Weiß ich.«
    Steven stützte sich auf die Unterarme und beugte sich ein wenig vor. »Serena, Schätzchen, kannst du mir sagen, warum ich hier bin?«
    Serena Lippe bebte. »Weil ich was Böses gemacht hab«, flüsterte sie. »Das wollte ich nicht.«
    »Nein, Serena«, sagte er leise, »nichts, was du getan hast, könnte so böse sein. Der böse Mensch ist der, der deine Schwester mitgenommen hat. Samantha hat nichts falsch gemacht, und du auch nicht.«
    Serena sah ihn zweifelnd an. Sie schob die Unterlippe vor und zog die weichen Brauen zusammen, sagte jedoch nichts.
    »Serena, sag dem Officer bitte, was du gehört hast«, forderte Anna ihre Tochter mit zitternder Stimme auf. »Bitte.«
    Serena schaute zu ihrer Mutter auf und lächelte gezwungen. Dann wandte sie den Kopf und sah zu ihrem Vater, der ihr einen Arm um die Schulter legte.
    »Schon gut, Spatz«, sagte Marvin. »Du kriegst keinen Ärger. Sag Mr. Thatcher einfach, was du weißt, ja?«
    Doch das Mädchen sagte noch immer nichts.
    »Schau, Liebes«, begann Steven. »Deine Mama und dein Papa sind nicht böse auf dich.« Wieder zitterte Serenas Unterlippe, und Steven verstand nur allzu gut. Mit vier Jahren bezogen Kinder noch alles auf sich und glaubten bereitwillig, sie seien schuld daran, wenn die Eltern von Trauer verzehrt wurden. Das war normal. »Liebes, ich möchte, dass du mir genau zuhörst, ja? Kannst du das?«
    Serena nickte. »Ja, Sir.«
    »Gut. Hör zu, du bist ja ein großes Mädchen, und ein kluges dazu. Denk bitte mal an deine Freunde. Hast du eine beste Freundin?«
    Serena blinzelte, offensichtlich verwirrt über diese sonderbare Frage. Sie nickte unsicher.
    »Und wie heißt sie?«
    »Carrie.« Serena sah ihn an. »Wir spielen mit Puppen und Videospielen.«
    »Schön. Weißt du, wer mein bester Freund war, als ich so alt war wie du?« Serena schüttelte den Kopf und Steven zwinkerte ihr zu. »Father Mike.«
    Ihre blauen Augen weiteten sich ungläubig. »Priester haben doch keine Freunde.«
    Aus dem Augenwinkel sah Steven, dass Mike mit der Hand ein Lächeln versteckte. »Doch, glaub mir«, versicherte Steven ihr. »Als Father Mike ein kleiner Junge war, fingen wir Frösche im Bach hinter der Grundschule.«
    »Ich gehe nächstes Jahr auch in die Schule«, sagte Serena stolz. Doch dann sah sie Steven zweifelnd an. »Wenn Sie und Father Mike Freunde waren, wieso sind Sie dann kein Priester?«
    Wieder warf Steven Mike einen Blick aus dem Augenwinkel zu. »Ätsch«, bildeten Mikes Lippen lautlos.
    »Na ja, ich wollte zuerst, aber dann hatte ich mehr Lust dazu, Polizist zu werden. Was, denkst du, haben Priester und Polizisten gemeinsam, Serena?«
    Sie dachte einen Moment konzentriert nach. »Sie helfen anderen Leuten«, sagte sie schließlich.
    »Prima. Ich wusste doch, dass du ein kluges Mädchen bist.«
    »Ich kann schon bis zwanzig zählen.« Sie schüttelte verächtlich den Kopf. »Und Carrie erst bis zehn.«
    »Na ja, ich denke, Carrie wird das auch schon bald lernen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Serena. »Die kommt auch höchstens bis zum ersten Level bei Sonic 2.«
    Steven kannte das Videospiel gut. Sonic, der blaue Igel, der schneller laufen konnte als der Schall, war

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