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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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was ich persönlich nicht so recht verstehe, aber auf dem Lehrplan im Priesterseminar steht leider kein Grundkurs zum Verständnis der weiblichen Psyche. Wenn sie einen Doktor hat, wird sie wohl klug sein, obwohl Bücherwissen nichts mit Weisheit zu tun hat, was uns wieder auf die Frage zurückführt, warum sie dich eigentlich mag, aber na gut. Sie scheint ein mitfühlender Mensch zu sein, kann sich ausdrücken und hat Sinn für Humor. Sie will sich um dich kümmern, sorgt sogar dafür, dass du auch anständig isst, du meine Güte.« Er zuckte die Achseln. »Also gut. Du denkst, dass dir die Dinge in gewisser Hinsicht entglitten sind. Verständlich, denke ich. Du darfst es eben nicht noch einmal geschehen lassen.«
    Steven sah zur Seite und konzentrierte sich auf den Rosenkranz, der an der Wand hing. Er wünschte, der Kranz hätte die ernüchternde Wirkung gehabt, die er so nötig gebraucht hätte. Er war noch immer steinhart, obwohl es schon eine Stunde her war, seit er aus Jennas Wohnung gestürmt war und sie schockiert und verwirrt in der Küche hatte stehen lassen.
    Schockiert, verwirrt und oben ohne. Gott, sie war so schön. Schön und leidenschaftlich und …
mein, mein, mein. Sie ist mein.
    Sein Körper pochte immer noch so sehr, dass es wehtat, aber er wusste, dass er es verdient hatte.
    Steven stieß den Atem aus. »Du verstehst das einfach nicht.« Mike spreizte die Finger und hielt ihm die Handflächen entgegen. »Dann klär mich doch bitte auf. Erklär mir, wieso es dich so fertig macht, dass eine kluge, hübsche Frau dich begehrt. Ich habe zwar keinen Doktor, aber doch eine gewisse Weisheit, die, ganz nebenbei, auf dem Priesterseminar gefördert wird. Wirklich schade, dass du nicht dort warst. Denn wie mir scheint, könntest du jetzt gerade eine kleine Dosis davon gebrauchen.« Er faltete die Hände und legte sein Kinn darauf. »Ich höre. Na, los. Erklär’s mir.«
    Erklären … wie denn? Wie sollte er erklären, wenn er es selbst nicht verstand? Wenn er selbst nicht verstand, warum er so wütend war – warum er Jenna ohne ein Wort der Erklärung stehen gelassen hatte? Es war anzunehmen, dass sie zutiefst gekränkt war und ihn nicht mehr sehen wollte, wodurch sich sein Problem praktisch von allein gelöst hatte.
    Was kein besonders spaßiger Gedanke war.
    »Ich weiß es nicht, Mike.« Steven sank in seinem Stuhl zusammen und schloss die Augen. »Es ist einfach zu viel. Und alles geht zu schnell.«
    »Was übersetzt bedeutet, dass deine Beziehung zu Miss Marshall sich nicht in den winzigen Raum quetschen lässt, den du bereit bist, ihr zuzugestehen.« Mike malte mit beiden Händen ein Viereck in die Luft. »Kein sauberes Päckchen. Du kannst keinen Deckel drauflegen, weil er einfach nicht passen will. Keine Band drum, keine hübsche Schleife.« Mike zog die Brauen zusammen. »Steven Thatcher, du bist ein dummer Kontrollfreak.«
    Steven schlug die Augen auf. »Ich bin kein Kontrollfreak.«
    »Aber dumm bestreitest du nicht?«
    Steven fletschte die Zähne. »Nein.«
    »Na, das ist doch schon ein gewisser Fortschritt.« Mike schüttelte bedächtig den Kopf. »Willst du meine Meinung hören?«
    Steven verengte die Augen. »Ich weiß nicht so recht.«
    Mike zuckte die Achseln. »Dein Pech. Wenn du schon herkommst und mich von meiner Sportsendung abhältst, dann wirst du dir wohl anhören müssen, was ich zu sagen habe.«
    Steven verschränkte die Arme. »Okay.« Meine Güte, er klang wie einer seiner beiden pubertierenden Söhne.
    Mike verdrehte die Augen. »Deine Körpersprache verrät mir, wie viel du von meiner Meinung hältst. Aber egal. Also. Was Miss Marshall betrifft. Du magst sie.« Er zog eine Braue hoch. »Du magst sie sehr.«
    Steven blickte zur Decke. »Vielen Dank, Dr. Watson, scharfsinnig kombiniert. Nun sagen Sie mir auch, wer Professor Plum getötet hat.«
    Mike grinste. »Miss Peacock, weil sie ihn ertappt hat, wie er mit Miss Scarlett im Arbeitszimmer rumgemacht hat, aber das ist jetzt nicht von Belang. Pass auf, Steven. Du magst sie. Und zwar sehr. Sie mag dich. Und zwar anscheinend auch sehr. Du willst sie besser kennen lernen, daher lädst du sie zum Essen ein. Nur Essen, nichts weiter. Du planst, dich ganz langsam bis zu einer körperlichen Beziehung hochzuarbeiten, denn sobald es körperlich wird, brechen bei dir alle Dämme, weil es schon vier Jahre her ist, dass du Sex hattest. Hast du aber einmal mit ihr geschlafen, musst du sie heiraten, denkst du. Aber du kannst sie nicht

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