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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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einen Blick und folgten ihm.
    Fünf oder sechs Schüler hatten sich vor der Tür zu ihrem Klassenraum versammelt, vor dem auch Lucas wartete. Jenna sah Lucas’ Gesichtsausdruck und spürte, wie ihr gleichzeitig heiß und kalt wurde. Er sah aus, als würde er am liebsten jemanden umbringen.
    »Was ist los?«, murmelte sie.
    »Fass nichts an«, knurrte er und hob den Arm, um sie durchzulassen. Dann legte er ihr beruhigend die Hand auf die Schulter.
    »O Gott.« Entsetzen packte sie. Wimmernd brachte sie ein »Lucas« hervor. Sie presste eine Hand auf die Lippen, als sie nach oben starrte und zu begreifen versuchte, was sie sah.
    Von einem Haken, der in die Decke eingelassen war, baumelte ein Tierkadaver herab und schwang wie ein Pendel hin und her.
    Hin und her.
    Hin und her.
    Der Rhythmus war beinahe hypnotisch.
    Sie spürte, wie Casey ihr einen Arm um die Taille legte, und schluckte, um die drohende Übelkeit zu unterdrücken. »Was ist es?«, flüsterte Jenna, unfähig, die Augen von dem scheußlichen Anblick zu lösen. Der Raum schwankte, und Caseys Arm schloss sich fester um ihre Mitte.
    »Komm, Herzchen«, murmelte Casey. »Erst mal raus hier.«
    Sie erlaubte Casey, mit ihr eine Kehrtwendung zu machen, konnte aber den Blick von dem armen Tier, was immer es gewesen war, nicht lösen. Erst als sie gegen Lucas stieß, wandte sie sich ab und sah in seine vertrauten dunklen Augen. Sie konzentrierte sich auf sie, während der schwankende Raum langsam wieder zum Stillstand kam. Er nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Du wirst den Jungen nicht bestehen lassen«, flüsterte er in unterdrücktem Zorn. »Egal, was Blackman sagt. Diese Kerle dürfen ihren Willen nicht kriegen.«
    Jenna schüttelte betäubt den Kopf. »Nein, das mache ich auch nicht.« Sie drehte den Kopf aus seinem Griff und sah über die Schulter wieder zu dem schwingenden Tierkadaver. »Lucas—«
    Er packte erneut ihr Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. »Ich werde deine Schüler in die Aula schicken. Sie können frei arbeiten oder üben, während wir diesen Schlamassel hier beseitigen.« Er wandte sich zu Blackman um. »Keith, dieses Mal wirst du die Polizei anrufen, oder ich tue es selbst.« Er verengte die Augen. »Und anschließend rufe ich die Presse an.«
    »Ich rufe die Polizei schon an«, erwiderte Blackman ruhig. »Du brauchst mir nicht zu drohen, Lucas.«
    »Und du wirst gegen Rudy Lutz und seine Freunde disziplinarische Maßnahmen ergreifen.«
    »Falls die Polizei irgendwelche Beweise findet, werde ich sicherlich dementsprechend handeln.«
    Jenna starrte den Rektor an. »Das ist ein großes ›Falls‹, Dr. Blackman. Was, wenn die Jungs ihre Spielchen noch ein bisschen weiter treiben?«
    Er wandte voller Unbehagen den Blick ab. »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Das war es, was das Fass zum Überlaufen brachte.
    Jenna trat einen Schritt auf ihn zu und löste sich gleichzeitig aus Caseys Arm. »Das können Sie sich nicht vorstellen«, sagte sie, und ihre Stimme war wie ein Knurren.
»Das können Sie sich nicht vorstellen?«
Der Zorn, reinigend und befreiend, ersetzte ihre Betäubtheit, und sie wusste, dass sie jetzt nicht mehr aufhören konnte. Sie trat einen weiteren Schritt vor, stemmte die Hände in die Hüften und starrte ihn an. Trotzig blickte er zurück. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Sagen Sie, sind Sie eigentlich ein kompletter Idiot, Blackman?« fauchte sie. Sein Unterkiefer fiel herab. Sie bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust. »Glauben Sie etwa wirklich, dass diese … diese Schweine von allein aufhören?« Wieder stach ihr Finger zu. »Sind Sie wirklich so unfassbar dämlich?«
    Blackman schloss den Mund und schürzte die Lippen. »Sie vergessen sich, Dr. Marshall. Ich lasse es Ihnen noch einmal durchgehen, da man Ihr Verhalten auf den verständlichen Schock zurückführen kann, aber—«
    Jenna sah rot. »Haben Sie mir eigentlich nicht zugehört? Ich sagte, die
werden
nicht aufhören. Die werden weitermachen. Und beim nächsten Mal wird es einen Menschen treffen, nicht nur irgendeine arme Kreatur, was immer das Ding da oben gewesen ist.« Sie deutete mit ausladender Geste hinter sich auf den Kadaver. »Und was werden Sie dann sagen, Blackman? Entschuldigung? Oh, verzeihen Sie bitte, aber wenigstens haben wir die Meisterschaft gewonnen?« Ihre Stimmlage wurde höher, bis das letzte Wort beinahe wie ein Kreischen klang.
    Lucas packte ihren Arm und brachte ihn wieder an ihre Seite. »Das ist jetzt

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