Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln der Sterne

Das Laecheln der Sterne

Titel: Das Laecheln der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
Vom Netzwerk:
ich schon einmal gesagt habe, wie dankbar ich euch dafür bin.«
    Dan senkte den Blick, als Brents Name fiel. Er nahm den leeren Wäschekorb.
    »Wozu sind Onkel denn da, was?« Er war verlegen und hielt sich den Korb vor den Körper. »Soll ich die Jungen morgen wieder abholen? Ich könnte mit allen Kindern eine Fahrradtour machen.«
    Amanda schüttelte den Kopf. »Danke, aber morgen nicht.«
    Dan sah sie mit zweifelndem Gesichtsausdruck an. Amanda schien das nicht aufzufallen. Sie zog sich die Jacke aus und legte sie zu ihrer Handtasche auf den Sessel. »Ich habe heute Abend ziemlich ausführlich mit Mom gesprochen.«
    »Ach ja? Und wie war’s?«
    »Du würdest nicht glauben, was sie mir alles erzählt hat.«
    »Was denn?«
    »Das kann ich jetzt nicht so schnell zusammenfassen.
    Jedenfalls habe ich heute auch viel über sie erfahren.«
    Dan hob eine Augenbraue und wartete.
    »Sie ist stärker, als man glaubt«, sagte Amanda.
    Dan lachte. »Ja klar ... klar ist sie stark. Sie weint, wenn ein Goldfisch stirbt.«
    »Das stimmt, aber in vielerlei Hinsicht wünschte ich mir, ich wäre so stark wie sie.«
    »Sicher.«
    Doch als Dan den ernsten Gesichtsausdruck seiner 182
    Schwester sah, wurde ihm klar, dass Amanda keine Späße machte. Er runzelte die Stirn.
    »Meinst du wirklich?«, fragte er. »Unsere Mom?«
    Dan ging wenige Minuten später, nachdem Amanda ihm trotz seines Drängens nicht erzählt hatte, worüber sie mit ihrer Mutter gesprochen hatte. Sie verstand, warum ihre Mutter Stillschweigen darüber bewahrte, sowohl damals als auch in den Jahren danach, und sie wusste, dass ihre Mutter Dan die Geschichte erzählen würde, wenn sich ein Grund dafür ergab.
    Amanda schloss hinter Dan ab und sah sich im Wohnzimmer um. Er hatte nicht nur die Wäsche zusammengelegt, sondern auch das Zimmer aufgeräumt. Bevor sie gegangen war, hatten auf dem Fußboden beim Fernseher lauter Videokassetten verstreut gelegen, der Couchtisch war voll gestellt mit leeren Tassen, und neben der Tür hatten sich die Zeitschriften der letzten Wochen angehäuft.
    Dan hatte sich um all das gekümmert. Nicht zum ersten Mal.
    Amanda schaltete das Licht aus. Sie dachte an Brent, an die letzten acht Monate, an die Kinder. An einem Ende des Flurs oben hatten Greg und Max ein gemeinsames Zimmer, ihr Schlafzimmer lag am anderen Ende. In letzter Zeit war die Strecke von einem Ende zum anderen zu groß gewesen, wenn sie zu Bett ging. Vor Brents Tod hatte sie immer mit den Jungen gebetet, ihnen vorgelesen und sie zum Schluss liebevoll zugedeckt.
    Heute Abend hatte ihr Bruder das für sie gemacht. Gestern hatte es niemand getan.
    Amanda ging die Treppe hinauf. Das Haus war dunkel, der obere Flur voller schwarzer Schatten. Auf dem Treppenabsatz hörte sie ihre Söhne flüstern. Sie ging den Flur entlang, blieb an der Tür zum Zimmer der Kinder stehen und blinzelte hinein.
    Ihre Betten standen nebeneinander. Die Decken waren mit Dinosauriern und Rennautos bedruckt, und vor den Betten lag lauter Spielzeug. Das Nachtlicht glimmte in der Steckdose 183
    neben dem Kleiderschrank, und während sie die Jungen betrachtete, fiel ihr wieder einmal auf, wie sehr sie ihrem Vater ähnelten.
    Die beiden rührten sich nicht. Sie wussten, dass ihre Mutter zu ihnen hereinsah, und taten so, als ob sie schliefen.
    Die Dielen knarrten unter Amandas Gewicht. Max schien den Atem anzuhalten. Greg linste zu ihr herüber und machte die Augen schnell wieder zu, als Amanda sich auf sein Bett setzte. Sie beugte sich vor, gab ihm einen Kuss auf die Wange und fuhr ihm mit der Hand durch das Haar.
    »He«, flüsterte sie. »Schläfst du schon?«
    »Ja«, sagte er.
    Amanda lächelte. »Magst du heute Nacht bei Mommy schlafen? Im großen Bett?«
    Es schien einen Moment zu dauern, bis Greg begriffen hatte.
    »Bei dir?«
    »Ja.«
    »O ja«, sagte er. Amanda küsste ihn noch einmal, und er setzte sich auf. Sie ging zu Max. Auf seinem Haar lag ein goldener Schein von dem Licht, das durch das Fenster fiel, sodass es aussah wie Lametta.
    »He, mein Süßer.«
    Max schluckte, er hatte die Augen fest zugekniffen. »Kann ich auch kommen?«
    »Wenn du magst.«
    »Ja«, sagte er.
    Amanda lächelte, und die Jungen standen auf. Auf dem Weg zur Tür zog sie sie an sich und umarmte sie beide. Sie hatten den Geruch von kleinen Jungen: von Erde und Gras und kindlicher Unschuld.
    »Wie wär’s, wenn wir morgen in den Park gehen? Wir könnten Eis essen«, sagte sie.
    »Dürfen wir auch unsere Drachen steigen

Weitere Kostenlose Bücher