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Das Lächeln der Sterne

Das Lächeln der Sterne

Titel: Das Lächeln der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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er wieder nach unten. Adrienne hatte den Tisch in der Küche gedeckt und brachte gerade die letzten beiden Teller zum Tisch – einen mit Toast und einen mit frischem Obst, in Scheiben geschnitten. Als Paul um sie herumging, konnte er das Jasmin-Shampoo riechen, mit dem sie sich die Haare gewaschen hatte.
    »Es macht Ihnen hoffentlich nichts aus, wenn ich mich wieder zu Ihnen setze«, sagte sie.
    Paul zog ihren Stuhl hervor. »Überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich hatte darauf gehofft. Bitte sehr.« Er deutete auf den Stuhl.
    Sie setzte sich. »Ich habe versucht, eine Zeitung zu ergattern«, sagte sie, »aber der Zeitungsständer im Supermarkt war schon leer, als ich dort ankam.«
    »Das wundert mich nicht. Viele Leute waren heute schon früh auf. Wahrscheinlich sind sie alle in Sorge wegen des Unwetters.«
    »Es sieht nicht schlimmer aus als gestern.«
    »Das meinen Sie nur, weil Sie nicht hier leben.«
    »Sie leben auch nicht hier.«
    »Das nicht, aber ich habe schon mal ein schlimmes Unwetter erlebt. Habe ich Ihnen eigentlich erzählt, dass wir vom College aus nach Wilmington…«
    Adrienne lachte. »Und Sie haben behauptet, Sie hätten die Geschichte nie jemandem erzählt!«
    »Wahrscheinlich ist es jetzt, nachdem ich mich einmal überwunden habe, leichter. Und es ist die einzige gute Geschichte, die ich erzählen kann. Alles andere ist langweilig.«
    »Das bezweifle ich. Nach dem, was Sie mir berichtet haben, war Ihr Leben alles andere als langweilig. «
    Er lächelte. Ihm war nicht klar, ob sie es als Kompliment gemeint hatte, aber er fühlte sich trotzdem geschmeichelt.
    »Was hat Ihre Freundin Jean Ihnen für heute aufgetragen?« Adrienne nahm sich von dem Rührei und reichte ihm die Schüssel.
    »Also, die Möbel auf der Veranda sollen im Schuppen verstaut werden. Die Fenster müssen geschlossen und die Fensterläden von innen verriegelt werden. Dann soll ich die Sturmfenster anbringen. Angeblich lassen sie sich ineinander stecken, und an den Rahmen sind Haken, an denen man sie befestigt. Danach werden sie mit Querhölzern gesichert. Die Querhölzer liegen offenbar bei den Sturmfenstern.«
    »Sie hat hoffentlich eine Leiter.«
    »Die ist auch unter der Veranda.«
    »Das klingt doch gar nicht so schlimm. Aber ich habe gestern schon gesagt: Ich helfe Ihnen gern, wenn ich nachher zurückkomme.«
    Sie sah ihn an.
    »Meinen Sie wirklich? Sie müssen das nicht tun.«
    »Es macht mir nichts aus. Ich habe sowieso nichts weiter geplant. Außerdem wäre es mir, ehrlich gesagt, unmöglich, im Zimmer zu sitzen, während Sie draußen die ganze Arbeit machen. Ich bekäme Schuldgefühle, auch wenn ich hier Gast bin.«
    »Danke.«
    »Aber gern.«
    Sie gossen sich Kaffee ein und begannen mit dem Frühstück. Paul sah zu, wie sich Adrienne Butter auf eine Scheibe Toast strich und ganz konzentriert dabei war. In dem grauen Morgenlicht war sie noch hübscher als am Tag zuvor.
    »Sie treffen sich mit dem Mann, von dem Sie gestern gesprochen haben?«
    Paul nickte. »Nach dem Frühstück«, sagte er.
    »Hört sich an, als wären Sie nicht ganz glücklich bei der Vorstellung.«
    »Da könnten Sie Recht haben.«
    »Warum?«
    Nach einem kurzen Zögern erzählte er ihr von Jill und Robert Torrelson – von der Operation und der Obduktion und allem, was danach passiert war, auch von dem kurzen Brief, den er mit der Post bekommen hatte. Als er zu Ende gesprochen hatte, ruhte Adriennes Blick auf ihm.
    »Und Sie haben keine Ahnung, was er will?«
    »Ich nehme an, es hat mit dem Prozess zu tun.«
    Adrienne war sich dessen nicht so sicher, sagte aber nichts. Sie goss noch Kaffee nach.
    »Also, wie auch immer es weitergeht, ich glaube, Sie machen das ganz richtig. So wie mit Mark auch.«
    Er sagte nichts, aber das war auch nicht nötig. Sie verstand ihn, und das war mehr als genug.
    Verständnis wünschte er sich in dieser Zeit am meisten, und obwohl sie sich erst am Tag zuvor kennen gelernt hatten, glaubte Paul zu spüren, dass Adrienne ihn jetzt schon besser kannte als die meisten anderen Menschen.
    Oder vielleicht sogar besser als irgendjemand sonst.

ZEHN
    Nach dem Frühstück setzte sich Paul in sein Auto und kramte die Schlüssel aus der Hosentasche. Adrienne winkte ihm von der Veranda aus nach, als wollte sie ihm Glück wünschen. Paul guckte über die Schulter nach hinten und setzte rückwärts aus der Einfahrt.
    In wenigen Minuten hatte er die Straße, in der Torrelson wohnte, erreicht. Er hätte auch zu Fuß gehen können, aber er

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