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Das Lächeln der Sterne

Das Lächeln der Sterne

Titel: Das Lächeln der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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entlang. Der Sturm wird gegen Abend hier sein, dachte Paul, wahrscheinlich schon am Nachmittag.
    Er setzte sich an den Bettrand und zog sich seine Laufsachen an, darüber einen Windbreaker. Ein zweites Paar Socken streifte er über seine Hände. Anschließend stapfte er die Treppe hinunter und sah sich um. Adrienne war noch nicht auf. Er spürte einen kleinen Stich der Enttäuschung und fragte sich im gleichen Moment, warum er so empfand. Er schloss die Tür auf, und kurz darauf setzte er sich in Bewegung, erst langsam, damit sein Körper sich aufwärmen konnte, dann wurde er immer schneller.
    Adrienne hatte ihn vom Schlafzimmer aus die knarrende Treppe herunterkommen hören. Sie setzte sich auf, warf die Bettdecke zurück und schlüpfte in ihre Hausschuhe. Sie wünschte sich, dass sie wenigstens schon Kaffee gemacht hätte. Vielleicht hätte Paul vor dem Laufen gar keinen Kaffee trinken wollen, aber sie hätte ihm gern welchen angeboten.
    Langsam lockerten sich Pauls Muskeln und Gelenke, und er steigerte das Tempo. Er war längst nicht mehr so schnell wie mit zwanzig oder dreißig, aber er lief in einem gleichmäßigen, wohltuenden Tempo.
    Das Laufen war für ihn nie nur ein Körpertraining gewesen. Er hatte ein Stadium erreicht, wo es ihm überhaupt nicht mehr schwer fiel – seinem Gefühl nach erforderte es genauso viel Energie, eine Strecke von fünf Meilen zu laufen wie die Zeitung zu lesen. Für ihn war das Laufen eine Art Meditation, eine Zeit, die er, was selten genug vorkam, für sich allein hatte.
    Es war ein wunderbarer Morgen zum Laufen. Offenbar hatte es in der Nacht geregnet, denn Paul sah Tropfen auf den Autoscheiben, aber die Schauer mussten ziemlich schnell vorübergezogen sein, da die Straßen weitgehend trocken waren. Dünne Nebelschwaden schwebten in der Morgendämmerung und bewegten sich wie in einer geisterhaften Prozession zwischen den Häusern hindurch. Er wäre gern am Strand gelaufen, da er nicht oft die Gelegenheit dazu hatte, aber er wollte den Lauf dazu benutzen, das Haus von Robert Torrelson zu finden. Er passierte die Ortsmitte, bog an der ersten Ecke ab und betrachtete die ganze Zeit über aufmerksam seine Umgebung.
    So weit er sehen konnte, entsprach Rodanthe genau seiner Vorstellung: ein altes Fischerdorf am Meer, ein Ort, in dem das moderne Leben erst spät Einzug gehalten hatte. Alle Häuser waren aus Holz, und obwohl manche in einem besseren Zustand waren als andere – mit kleinen, gepflegten Vorgärten und Beeten, aus denen im Frühling Blumen sprießen würden –, konnte Paul überall die Auswirkungen des rauen Küstenklimas entdecken. Selbst Häuser, die vermutlich kaum älter als zehn Jahre waren, zeigten Spuren von Verfall. Zäune und Briefkästen waren vom Wetter angegriffen, Farbe blätterte ab, Blechdächer hatten lange, breite Roststreifen. In den Vorgärten lagen die Gegenstände, die in diesem Teil der Welt zum täglichen Leben gehörten: Boote, Bootsmotoren, Fischernetze, die als Dekoration benutzt wurden, Seile.
    Manche Häuser waren kaum mehr als bessere Schuppen, mit schiefen Wänden, die so aussahen, als würde der nächste starke Wind sie umwehen. An manchen Gebäuden waren die Veranden morsch, und es schien, als hätten die Besitzer alles, was zur Hand war, benutzt, um zu verhindern, dass sie ganz einsackten: Betonklötze oder Stapel von Backsteinen oder auch Balken, die unter der Veranda hervorlugten wie abgeschnittene Essstäbchen.
    Aber es herrschte Leben, sogar zu solch früher Morgenstunde. Beim Laufen sah Paul Rauch aus Schornsteinen aufsteigen, er sah Männer und Frauen, die dabei waren, ihre Fenster mit Holzlatten zu vernageln. Ein vielfaches Hämmern erfüllte die Luft.
    Er bog um die nächste Ecke, blickte auf das Straßenschild und lief weiter. Wenige Minuten später fand er die Straße, in der Robert Torrelson wohnte. Auch die Hausnummer vierunddreißig hatte sich Paul gemerkt.
    Er lief an der Nummer achtzehn, dann an der zwanzig vorbei. Ein paar Menschen hielten in der Arbeit inne und sahen ihm ein wenig misstrauisch nach. Im nächsten Moment hatte er Robert Torrelsons Haus erreicht und gab sich Mühe, es möglichst unauffällig zu betrachten.
    Es war ein Haus wie die meisten anderen in der Straße auch: nicht besonders gepflegt, aber auch nicht verfallen. Eher war es in einem Zwischenstadium, als hätten Mensch und Natur eine Art Pattsituation im Kampf um das Haus erreicht. Es war mindestens hundert Jahre alt, einstöckig, und es besaß ein

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