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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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reagieren wird, und ich will verhindern, dass sie, bis ich sie unter Kontrolle habe, irgendeinen Blödsinn macht. Ich kann das Risiko nicht eingehen, dass ihr Cyber-Schätzchen womöglich einen Tipp von ihr bekommt.«
    »Und deshalb soll ich dafür sorgen, dass sie keine Mails mehr kriegen oder verschicken kann?«
    »So hatte ich’s gedacht. Du müsstest ihr Konto so lange blockieren, bis ich sicher bin, dass sie kooperiert, oder bis zumindest die richterliche Genehmigung zur Überwachung ihrer Mails auf meinem Schreibtisch liegt. Diese Genehmigung wird allerdings frühestens, wenn sie wieder in New York ist, Geltung haben.«
    »Du weißt, wie aufregend es für mich ist, wenn du mich darum bittest, irgendwelche Gesetze zu umgehen.«
    »Vielleicht erklärst du mir ja irgendwann einmal, warum ich mit einem Perversen vor den Traualtar getreten bin.«
    »Mit Vergnügen.« Sein Lächeln wurde breiter, denn endlich hatte sie wieder ein wenig Farbe im Gesicht.
    »Wie schnell kriegst du das hin?«
    »Ich muss noch ein paar Dinge hier erledigen, führe diesen kleinen Auftrag aber besser auf meinem Gerät zu Hause durch. Gib mir zwei Stunden Zeit. Oh, Lieutenant? Ich nehme nicht an, dass diese Tätigkeit in meinem Bericht als offizieller Berater deiner Dienststelle Erwähnung finden soll?«
    »Leck mich...«
    »Solange es sich um deinen Hintern handelt, Schätzchen, liebend gern.«

14
    Endlich hatte Eve Theodore McNamara ausfindig gemacht.
    Ein Vögelchen von Frau führte sie in sein Büro und tschilpte pausenlos davon, dass der Herr Doktor einen vollen Terminkalender hatte und ihm der Besuch deswegen völlig ungelegen kam.
    »Der Doktor hat keine Zeit für einen zusätzlichen Termin. Wie Sie wissen, ist Dr. McNamara gerade erst von einer wichtigen Konsultation auf Tarus II zurückgekehrt.«
    »Und gleich wird er eine mindestens ebenso wichtige Konsultation hier auf Erden führen«, antwortete Eve und verlängerte absichtlich ihre Schritte, so dass die Frau gezwungen war, regelrecht zu rennen, um mit ihr mithalten zu können, während sie durch den Gang zwischen dem Hauptgebäude von J. Forrester und dem Büro des Chefs lief. Durch das Fenster sah man, wie ein Rettungshubschrauber auf den Landeplatz des angrenzenden Krankenhausgeländes angeknattert kam.
    Sie sah ein halbes Dutzend Sanitäter, die offensichtlich auf die neuen Patienten warteten, und nahm an, dass der Lärm dort draußen ohrenbetäubend war. Im Innern des Gebäudes jedoch herrschte eine angenehme Stille, und die kühle Luft war von einem leichten Blumenduft erfüllt.
    Es machte den Eindruck, als hätte Dr. McNamara sich von den Problemen und dem Elend der Menschen, dem die Anstalt diente, distanziert.
    Durch den Korridor gelangte man in den Verwaltungstrakt des Hospitals. Wände, Teppiche, Konsolen, Stühle, ja sogar die Uniformen derer, die lautlos ihrer Arbeit am Computer nachgingen – alles war blendend weiß.
    Wie im Inneren einer Eierschale, dachte Eve.
    Sie traten durch eine Glastür, die, als sie sich näherten, lautlos zur Seite schwang, gingen einen zweiten Gang hinab, erreichten eine breite, weiß schimmernde Flügeltür, und die Frau klopfte halb furchtsam und halb ehrfürchtig dort an.
    Auch diese Tür glitt lautlos auf, die Frau jedoch blieb vor der Schwelle stehen. »Lieutenant Dallas und ihre Assistentin, Dr. McNamara.«
    »Ja, ja. Sorgen Sie dafür, dass wir nicht gestört werden. Zehn Minuten. Kommen Sie, Lieutenant. Meine Zeit ist äußerst kostbar.«
    Er saß vor einer breiten Glasfront hinter einem wuchtigen, weißen Schreibtisch, der Eve an einen Eisberg denken ließ. Da der Tisch auf einer gut einen Meter hohen Plattform stand, konnte McNamara auf die normal sterblichen Menschen, denen er die Ehre einer Audienz gewährte, bequem heruntersehen.
    Sein kurz geschnittenes, blendend weißes Haar lag wie eine eng sitzende Haube um sein langes, ausgemergeltes, von vor Ungeduld funkelnden, dunklen Augen beherrschtes Gesicht. In seinem schwarzen Anzug hob er sich Ehrfurcht gebietend vom sterilen Weiß des Zimmers ab.
    »Meine Güte«, stieß Peabody leise aus. »Wie der Zauberer von Oz.«
    »Kommen Sie am besten gleich zur Sache«, verlangte er von Eve. »Ich bin ein viel beschäftigter Mann.«
    Und obendrein ein Mann, dem es gefiel, andere einzuschüchtern, fügte Eve in Gedanken hinzu. Er bot ihnen nicht an, sich zu setzen, aber selbst im Stehen war sie gezwungen, ihren Kopf zurückzulegen, um ihm ins Gesicht zu sehen.
    »Wenn Sie auf einen

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