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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sanft. Dann war es wild. Es war, als würde ich verrückt. Als würde ich zum Tier. Ich bekam nur noch mit Mühe Luft und konnte nicht mehr denken. Es war, als würde ich von innen heraus verbrennen, und mein Herz fing derart an zu rasen, dass ich das Gefühl hatte, es würde explodieren. Er hat mir ins Gesicht gesehen. Ich sehe seine Augen deutlich vor mir, als er mich angesehen hat. Er hat gesagt, ich solle seinen Namen sagen. Nur, dass es nicht sein Name war.«
    »Was für ein Name war das?«
    »Kevin. Er hat gesagt, sein Name wäre Kevin. Dann war es, als würde ich innerlich zerreißen. Und dann hörte plötzlich alles auf. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, konnte nichts mehr sehen, nichts mehr hören. Als wäre ich lebendig begraben.« Jetzt fing sie an zu schluchzen. »Er hat mich lebendig begraben.«
    »Nein, das hat er nicht.« Ehe Dr. Michaels etwas sagen konnte, beugte sich Eve zu Moniqua herab. »Sie sind hier, Sie sind in Sicherheit und Sie sind am Leben. Er wird Ihnen nie wieder etwas antun. Er wird nie wieder auch nur in Ihre Nähe kommen, Moniqua.«
    Moniqua wandte sich müde von ihr ab. »Ich habe ihn in mich hineingelassen.«
    »Nein, das haben Sie nicht. Er hat Sie vergewaltigt. Er hat Sie dazu gezwungen. Sie haben nichts getan.«
    »Nein, ich habe zugelassen...«
    »Er hat Sie gezwungen«, wiederholte Eve. »Sehen Sie mich an. Hören Sie mir zu. Er hat Ihnen keine Wahl gelassen und Sie vergewaltigt. Seine Waffe waren Drogen. Auch wenn er weder ein Messer noch seine Fäuste verwendet hat, hat er eine Waffe eingesetzt. Dass er Rosenblätter auf das Bett gestreut hat, macht das, was er getan hat, nicht weniger kriminell. Aber Sie haben ihn überlebt. Und ich werde dafür sorgen, dass er hinter Gitter kommt. Ich kenne jemanden, mit dem Sie reden können und der Ihnen helfen wird, das alles zu verarbeiten.«
    »Ich habe nicht zu ihm gesagt, dass er aufhören soll. Ich habe es gar nicht gewollt.«
    »Sie sind nicht verantwortlich. Bei dieser ganzen Sache ging es nicht um Sex. Vergewaltigung hat nicht das Mindeste mit Sex zu tun. Es ging ihm einzig und alleine darum, Sie zu kontrollieren. Sie konnten sich gestern Abend nicht dagegen wehren, aber jetzt können Sie es. Lassen Sie nicht zu, dass er Sie auch weiterhin beherrscht.«
    »Er hat mich vergewaltigt, und dann hat er mich einfach liegen lassen, damit ich sterbe. Ich will, dass er dafür bezahlt.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass er bezahlt. Überlassen Sie das ruhig mir.«
    Erfüllt von leichter Übelkeit trat Eve in den Korridor hinaus. Es war immer brutal, mit den Opfern einer Vergewaltigung zu sprechen. Da sie in jedem dieser Menschen stets sich selber sah.
    Sie lehnte sich gegen die Wand und atmete tief durch.
    »Lieutenant?«
    Hastig straffte sie die Schultern und wandte sich Dr. Michaels zu.
    »Sie haben Ihre Sache hervorragend gemacht. Ich hatte erwartet, dass Sie versuchen würden, ihr so viele Details wie möglich aus der Nase zu ziehen.«
    »Das werde ich beim nächsten Mal tun. Allerdings muss ich vorher erst noch meinen Gummiknüppel finden. Den habe ich mal wieder irgendwo verlegt.«
    Er verzog den Mund zu einem schmalen Lächeln. »Ich hätte nicht gedacht, dass sie tatsächlich durchkommt. Sie hatte, medizinisch betrachtet, so gut wie keine Chance. Aber das ist eine der schönen Seiten meines Berufs. Dass man ab und zu kleine Wunder miterleben darf. Trotzdem hat sie sowohl körperlich als auch emotional noch einen weiten Weg zurückzulegen, bis sie als geheilt betrachtet werden darf.«
    »Kontaktieren Sie am besten Dr. Mira.«
    »Dr. Mira?«, fragte er beeindruckt.
    »Falls sie Moniqua nicht persönlich behandeln kann, wird sie sie an eine Kollegin überweisen, bei der sie ebenfalls in wirklich guten Händen ist. Bringen Sie sie körperlich und psychisch wieder auf den Damm. Ich werde dafür sorgen, dass sie Gerechtigkeit erfährt.«
    Damit trat sie durch die Tür der Intensivstation und winkte, ohne stehen zu bleiben, Peabody zu sich heran. Sie musste dringend raus aus dem Gebäude, in dem sie nur mit größter Mühe Luft bekam.
    »Madam.« Peabody musste beinahe joggen, damit sie ihre Chefin einholte. »Alles in Ordnung?«
    »Sie lebt, sie spricht, und sie hat uns den Vornamen dieses Schweinehunds genannt. Kevin.«
    »Gut. Aber ich rede von Ihnen. Sie sehen ein bisschen blass aus, finde ich.«
    »Mit mir ist alles okay. Ich hasse Krankenhäuser, das ist alles«, murmelte Eve leicht verschämt. »Lassen Sie Moniqua weiter rund um

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