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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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über zwanzig Jahren bekam. So etwas war immer schwierig. Selbst wenn ihrem Antrag irgendwann stattgegeben würde, verlöre sie bis dahin jede Menge Zeit.
    Natürlich gab es auch andere Wege. Sie blickte auf die Tür, die ihr Büro mit dem von Roarke verband. Mit seiner Hilfe käme sie erheblich schneller und vor allem vollkommen diskret an die gewünschten Informationen heran.
    Sie hatte schon vorher ab und zu diesen nicht ganz legalen Weg beschritten und würde es, wenn nötig, wieder tun. Momentan jedoch ginge sie besser streng nach Vorschrift vor.
    »Computer.« Geistesabwesend massierte sie sich das Genick. »Sämtliche verfügbaren Informationen über Dr. Theodore McNamara auf Wandbildschirm eins.«
     
    EINEN AUGENBLICK...
     
    Sie stand auf, ließ ihre steifen Schultern kreisen und ging die Daten durch. Der Mann war sechsundachtzig Jahre alt und hielt sein Gesicht und seinen Körper eindeutig gut in Schuss. In der Schule, an der Uni und später während seiner Arbeit hatte er mit seinen Leistungen ausnahmslos geglänzt. Er war verheiratet und hatte eine Tochter.
    Eve pfiff leise auf.
    Als sie hinter sich die Tür aufgehen hörte, stellte sie, ohne den Kopf zu drehen, fest: »Der Kerl scheint Frauen nicht nur nicht zu mögen, sondern sie als niederrangig anzusehen. Natürlich sieht er so gut wie jeden anderen Menschen als niederrangig an, aber ich hatte bereits, als ich dort war, das deutliche Gefühl, dass er Frauen ganz besonders wenig abgewinnen kann. Es war ihm nicht mal zu blöde, mich mit Fräulein anzureden«, knurrte sie.
    »Und das hat er überlebt?« Roarke trat lautlos hinter sie, und als er anfing ihre Schultern zu massieren, ging ihr der Gedanke durch den Kopf, dass er die wunderbare Fähigkeit besaß, stets genau die Stelle zu erwischen, an der der Schmerz am größten war.
    »Ich hätte ihm dafür eine runterhauen können, aber er ist beinahe neunzig. Und ich dachte, dass ich mich in dem Fall bremsen muss. Übrigens hat dieser Typ nur ein einziges Kind, und dieses Kind ist eine Tochter. Muss eine ziemliche Enttäuschung für ihn sein.«
    »Wenn er wirklich ein solches Arschloch ist, bestimmt.«
    »Ja, er ist ein solches Arschloch. Weshalb hat er es also nicht weiter versucht, bis er endlich seinen Stammhalter bekam? Falls es an der Frau gelegen hätte, hätte es bestimmt die Möglichkeit gegeben, etwas dagegen zu tun. Auch vor vierzig, fünfzig Jahren waren die Behandlungsmethoden für unfruchtbare Frauen schon ziemlich weit gediehen. Aber vielleicht hat es ja bei ihm selber nicht gereicht. Was für ein jämmerlicher Pisser.«
    »Es ist wahrscheinlich schwer für einen Mann zu akzeptieren, dass er keine Kinder zeugen kann.« Er strich mit seinen Lippen über ihre Haare. »Wenn ich mir Kinder wünschen würde, würde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um das Problem zu lösen.«
    »Fruchtbarkeitstests sind sicher nicht nur sehr persönlich, sondern obendrein in höchstem Maße peinlich. Vor allem, wenn ein Kerl ein solch ausgesprochen ausgeprägtes Ego hat.« Sie schielte ihn über ihre Schulter an.
    »Fragst du mich nach meiner Meinung, weil du davon ausgehst, dass ich ein solches Ego habe?«
    »Dein Ego würde reichen, um den gesamten Madison Square Garden zu füllen. Nur dass du eindeutig anders als dieser Blödmann tickst. Womöglich ist das ja die Erklärung dafür, dass er von der Praxis in die Forschung gewechselt ist. Ob er sich tatsächlich aus privaten Gründen für die Themen sexuelle Funktionsstörungen und Unfruchtbarkeit interessiert hat? Am besten gucken wir uns erst mal seine Tochter an. Computer, Standardüberprüfung einer gewissen Sarah Dunwood, geborene McNamara.«
     
    EINEN AUGENBLICK...
     
    »Zum Beweis meiner Gutmütigkeit«, begann währenddessen Roarke, »werde ich deine beleidigenden Worte ignorieren und dir erzählen, dass ich soeben mit der mir von dir aufgetragenen Arbeit fertig geworden bin. Stefanie Finchs Benutzerkonto ist gesperrt, und sämtliche ein- und ausgehenden E-Mails werden auf ein Konto umgeleitet, das speziell zu diesem Zweck für dich eingerichtet worden ist.«
    »Ich habe dich nicht darum gebeten, die E-Mails umzuleiten.«
    »Zwei Leistungen zum Preis von einer.« Er drehte sie zu sich herum, presste seinen Mund auf ihre Lippen, tastete nach ihrem Hintern und zog sie eng an seine Brust. »So. Das wäre erst mal Lohn genug.«
    »Hör auf zu versuchen, mich von der Arbeit abzulenken. Ich bin nämlich noch im Dienst.«
     
    DATEN GEFUNDEN... WOLLEN

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