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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Schrank, das zu diesem Aussehen passt.«
    »Das wird ja immer besser.« Eve sagte sich ein ums andere Mal, dass sie geschworen hatte, ihre Mitmenschen zu schützen und ihnen zu dienen, egal um welchen Preis. Und zwar selbst dann, wenn sie gezwungen war, neunzig Minuten zu erdulden, die eine total Verrückte mit ihrem Gesicht und ihrem Körper verbrachte.
    »Bald haben wir’s geschafft.« Trina, deren grüner Catsuit in deutlichem Kontrast zu ihrem leuchtend pinkfarbenen Arbeitskittel stand, glättete die Spachtelmasse, mit der Eves Kinn ein wenig voller gestaltet worden war. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Der Busen fühlt sich seltsam an. Und vor allem so schwer.«
    »Das liegt daran, dass Sie plötzlich einen Busen haben. Ich kenne einen Typen, der Ihre Titten dauerhaft auf diese Größe bringen kann – allerdings ist das natürlich nicht gerade billig.«
    »Ich behalte lieber meinen alten Busen, trotzdem vielen Dank.«
    »Das können Sie natürlich halten, wie Sie wollen. Und jetzt nicht mehr bewegen. Das Zeug braucht ein paar Minuten, bis es richtig fest ist.«
    »Warum dauert das alles bloß so lange? Es ist kaum zu glauben, dass sich diese beiden Mistkerle freiwillig vor jedem ihrer Dates einer solchen Prozedur unterzogen haben.«
    »Wahrscheinlich ging es bei ihnen schneller. Wenn man sich mit diesen Dingen auskennt, dauert es nicht mal eine Stunde, um sein Aussehen so weit zu verändern, dass einen nicht jeder gleich erkennt. Aber das reicht in unserem Fall nicht aus. Schließlich wollen wir Sie so verändern, dass Sie jemand anderem zum Verwechseln ähnlich sehen.« Trina pustete Eve eine Blase ihres nach Kiwi duftenden Kaugummis mitten ins Gesicht. »Das ist weitaus komplizierter.«
    »Aber es funktioniert.« Mavis, die Trina assistierte, tänzelte in einem Halluzinationen verursachenden blaugelb leuchtenden Kittel um ihr Opfer herum. »Deine gesamte Gesichtsform hat sich total verändert, Dallas. Du hast kein Grübchen mehr im Kinn und siehst ohne deine spitzen Wangenknochen viel weicher aus. Willst du mal in den Spiegel gucken?«
    »Nein. Erst, wenn alles fertig ist. Wie lange dauert es denn noch? Ich muss allmählich los.«
    »Wir sind in der letzten Runde. Ich muss noch die richtige Gesichtsfarbe zusammenrühren und ein paar letzte Unebenheiten an der Gesichtsoberfläche glätten.« Trina gab etwas Make-up auf Eves Handrücken und glich das Ergebnis mit gespitzten Lippen mit Stefanies Foto ab. »Was meinst du?«, fragte sie Mavis.
    »Vielleicht noch ein kleines bisschen Rosa...«
    »Ja.« Sie gab einen Tropfen in die Schüssel und rührte kräftig um. »Ja, ja, genau. Verdammt, ich bin wirklich ein Genie. Mav, du solltest Leonardo anrufen und ihm Feuer unterm Hintern machen. Ich muss wissen, wie viel von ihrem Körper ich mit dem Zeug bestreichen soll.«
    »So wenig wie möglich«, flehte Eve.
    »Entspannen Sie Ihr Gesicht, damit fange ich nämlich an. Sie sehen echt gut aus«, fügte sie, während sie weiter an Eve rumhantierte, vergnügt hinzu. »Richtig hübsch. Obwohl Ihr eigenes Gesicht, wenn auch nicht ganz so weiblich, das interessantere von beiden ist.«
    »Meine Güte, Trina, das war ja fast ein Lob.«
    »Wenn Sie Ihr Gesicht nur ansatzweise pflegen würden, kämen Sie noch die nächsten fünfzig, sechzig Jahre ohne größere Verschönerungsmaßnahmen aus. Sie haben nämlich wirklich gute Knochen.«
    Am anderen Ende des Raumes flötete Mavis in das hausinterne Link. Eve hatte den Eindruck, dass sie und Leonardo nicht ohne verbale Zärtlichkeiten miteinander sprechen konnten.
    »Weißer Catsuit, rotes Überkleid«, verkündete Mavis dann. »Halblange Ärmel, runder Ausschnitt bis Brustmitte. Spätestens in fünf Minuten ist er mit den Klamotten da.«
    »Was zum Teufel ist ein Überkleid?«, fragte Eve verwirrt.
    »Nicht reden, bis die Lippen fertig sind«, herrschte Trina ihre Kundin an und sagte zu Mavis: »Wirklich sexy. Passt genau zu ihrem Teint. Kannst du die Arme und die Beine machen?«
    »Liebend gern! Es macht mir jedes Mal einen Riesenspaß, wenn ich mit diesem Kleister spielen darf. Ich muss dir deinen Ehering abnehmen, Dallas. Ich gebe ihn Roarke.«
    Eve klappte instinktiv die Finger ein, und Mavis, die eine hoffnungslose Romantikerin war, seufzte entzückt auf. »Keine Sorge.« Sie tätschelte Eve mitfühlend die Hand. »Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie es war, als er ihn dir an den Finger gesteckt hat. Vor beinahe einem Jahr. Wirklich die schönste Hochzeit, auf der ich

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