Das Lächeln des Killers
verschwand.
Er stand auf, trat dicht vor sie und ging einmal langsam um sie herum. »Erstaunlich. Wirklich erstaunlich. Bist du es überhaupt?«, murmelte er und studierte ihr Gesicht. »Ah, ja. Ich erkenne dich an deinen Augen.«
»Weshalb?«
»Auch wenn Trina offensichtlich Wunder bewirken kann, kriegt sie den Polizistenblick einfach nicht weg.« Als sie ärgerlich die Stirn in Falten legte, hob er eine Hand unter ihr Kinn und strich mit seinem Daumen über die hinzugekommene Haut. »Fühlt sich völlig natürlich an.«
»Prüfen Sie auch die Titten«, forderte ihn Trina auf, die sich hinter Eve gestellt hatte. »Das Zeug, das ich dafür verwendet habe, ist der letzte Schrei. Man kann sie nicht mehr von den echten Dingern unterscheiden. Los. Fassen Sie sie an!«
»Wenn Sie darauf bestehen.« Er ignorierte das drohende Knurren seiner Gattin und hob ihre Brüste mit beiden Händen an. »Du fühlst dich sehr... gesund an.«
»Sie schmelzen wieder, sobald der Kerl im Streifenwagen sitzt. Mach dir also keine falschen Hoffnungen, mein Freund.«
»Sie sehen nicht nur gut aus, sondern schmecken obendrein noch toll«, erklärte Trina, und Roarke zog eine Braue hoch.
»Tatsächlich?«
»Denk nicht mal dran.« Sie schlug ihm zornig auf die Hände. »Also, fäll dein Urteil. Meinst du, dass er den Köder schluckt?«
»Mitsamt dem Haken und der Schnur. Nur solltest du eventuell deinen Gang noch ein bisschen ändern. Statt mit Riesenschritten durch die Gegend zu marschieren, solltest du eher gemächlich schlendern.«
»Schlendern. Kein Problem.«
»Und guck ihn nicht so an, als säße er bereits mit dir im Verhörraum. Ihr trefft euch zu einem Picknick im Park. Versuch dich daran zu erinnern, wie man sich dabei verhält.«
»Ich habe noch nie im Park gepicknickt.«
Er strich mit seinem Daumen über die Stelle ihres Kinns, an der für gewöhnlich eine kleine Vertiefung war. »Das müssen wir ändern. Und zwar in allernächster Zeit.«
Sie fuhr im Überwachungswagen ans Nordende des Parks und spähte über Feeneys Schulter, während dieser prüfte, ob jeder ihrer Männer auf seinem Posten war.
Auf dem ersten Bildschirm sah man einen Brunnen mit einem springenden Delfin. Sie hörte das Plätschern des Wassers, das aus seiner Schnauze in das Becken niederging, und angeregte Stimmen, als ein paar Leute an dem Brunnen vorbeispazierten, vor dem Baxter hockte und mit jämmerlicher Stimme um eine milde Gabe bat.
»Haben Sie schon was eingenommen, Baxter?«, erkundigte Eve sich amüsiert.
»Jede Menge«, nuschelte er.
»Denken Sie dran, alles, was Ihnen diese Leute geben, wird hinterher an Greenpeace überwiesen.«
Tragisch verzog er sein Gesicht.
Während Feeney nacheinander alle Leute checkte, betrachtete sie sich die Umgebung. Wie sie bereits vermutet hatte, war der Park an einem strahlend schönen Nachmittag wie diesem sehr beliebt. Sie beobachtete, wie drei Erziehungsberechtigte ihre Klasse wie eine Herde Schafe durch den botanischen Garten trieben.
»Ich glaube, er ist da«, drang Peabodys Stimme aus dem Lautsprecher. »Ein weißer Mann mit schulterlangem schwarzem Haar, einer braunen Hose und einem hellblauen Hemd. Er hat einen Picknickkorb und eine schwarze Ledertasche dabei. Geht auf dem Weg Richtung Osten, dorthin, wo man die vom Aussterben bedrohten Blumenarten sehen kann.«
»Ich sehe ihn.« Eve starrte auf den Bildschirm. Bei ihm könnte sie Unterricht im Schlendern nehmen, dachte sie, als sie verfolgte, wie der Weidenkorb bei jedem seiner Schritte schwang. Und an einem Finger trug er einen breiten Goldring mit einem Rubin.
»Kommst du näher an den Ring heran?«, fragte sie Feeney, worauf er den Abschnitt auf dem Bildschirm vergrößerte, bis man den in den Stein gravierten Drachenkopf deutlich sah.
»Das ist sein Erkennungszeichen. Das ist unser Mann. Feeney, lass ihn nicht mehr aus den Augen. Baxter, er kommt gleich an Ihnen vorbei.«
»Verstanden. Habe ihn im Visier.«
»Peabody, Sie und Roarke behalten Ihren Abstand zu ihm bei. Er ist eine halbe Stunde zu früh. Anscheinend will er alles vorbereiten. Geben wir ihm die dazu erforderliche Zeit.«
»Jetzt hat Trueheart ihn entdeckt«, meinte McNab, der ebenfalls vor einer langen Bildschirmreihe saß. »Der Verdächtige bewegt sich nun Richtung Süden, also Richtung Treffpunkt. Sieht aus, als ob er es tatsächlich ist.«
»Halten Sie Abstand«, warnte Eve. »Trueheart, gehen Sie etwas nach links. Perfekt. Jetzt kann die Show beginnen.«
Der
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