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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Verdächtige verließ den Pfad und ging über die Rasenfläche, die extra für Picknicks vorgesehen war. Zwei Paare und drei Frauen, die offensichtlich eine lange Mittagspause machten, saßen bereits dort. Ein einzelner Mann lag reglos auf dem Rücken und nahm ein Sonnenbad. Auf Eves Befehl rollte er lässig auf die Seite und stellte ein aufgeschlagenes Buch ins Gras, so dass sie Kevin Morano aus einem anderen Winkel sah.
    Kevin blieb kurz stehen, sah sich nach allen Seiten um, wählte einen Platz im Schatten unter einem hohen Baum, durch dessen Blätterwerk das Licht der Sonne in einer Unzahl weicher, gelber Tupfer auf den Rasen fiel, und stellte Korb und Tasche ab.
    »Ich will, dass alle zur Verfügung stehenden Leute ihn im Auge behalten«, verkündete Eve und atmete, als sie die Aufnahme sah, die Peabody mit ihrem Rekorder machte, vernehmlich zischend ein. »Peabody, Roarke, geht nicht zu dicht an ihn heran.«
    »Ein herrliches Plätzchen für ein Picknick«, drang Roarkes warme, fröhliche Stimme an ihr Ohr. »Komm, Liebling, lass mich die Decke ausbreiten. Schließlich wollen wir doch nicht, dass dein wunderhübsches Kleid während unseres Picknicks einen Grasfleck bekommt.«
    »Decke? Das war nicht abgesprochen...«, begann Eve.
    »Das ist aber eine Überraschung«, meinte Peabody, wobei ihr Lachen ein wenig unbehaglich klang. »Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass wir ein Picknick machen.«
    »Was wäre das Leben ohne Überraschungen?«
    Eve beobachtete Roarkes amüsierten Blick, als er eine Decke auf dem Rasen ausbreitete und sich dabei zufrieden umsah.
    Nur ein paar Meter entfernt tat Kevin es ihm gleich.
    »Was für ein hübsches Fleckchen Erde«, freute sich Roarke laut und fuhr, als er sich setzte, murmelnd fort. »Auf diese Weise können wir die Aussicht genießen und sitzen niemandem im Weg.«
    »Ich will nicht, dass sich irgendjemand einmischt. Niemand, ich wiederhole, niemand unternimmt etwas ohne meinen ausdrücklichen Befehl.«
    »Natürlich. Champagner, Liebling?«
    »Peabody, wenn Sie nur das Glas an Ihre Lippen heben sollten, regeln Sie ab morgen den Verkehr.«
    Während sie noch sprach, wandte sie sich wieder Kevin zu. Er öffnete den Korb, nahm drei pinkfarbene Rosen heraus, legte sie auf die Decke, packte zwei Gläser aus, hielt sie gegen das Licht, öffnete eine Flasche Weißwein und füllte eins der Gläser bis zur Hälfte auf.
    »Okay, okay, du Hurensohn, jetzt kipp das Zeug dazu.«
    Stattdessen schien er sich selber zuzuprosten, trank ein kleines Schlückchen, sah auf seine Uhr, zog sein Handy aus der Tasche und rief jemanden an.
    »Drehen Sie die Aufnahmefunktion herauf, Peabody«, befahl Eve. »Vielleicht können wir ja hören, was er sagt.«
    Sie hörte Vogelzwitschern, Stimmen, leises Kichern und das Kriegsgeschrei eines kleinen Jungen. Ehe sie sich jedoch darüber ärgern konnte, filterte Feeney diese Störungen bereits aus der Aufnahme heraus, bis nur noch Kevins Stimme – laut und deutlich – an ihre Ohren drang.
    »Könnte nicht besser sein. Zehn Leute in unmittelbarer Nähe, also kriege ich auf alle Fälle einen Punkt, weil es in aller Öffentlichkeit geschieht. Ich nehme an, dass wir auf dem Weg nach draußen sogar noch an ein paar Beamten, die den Park bewachen, vorbeigehen müssen, das macht Punkt Nummer zwei.« Er machte eine Pause und fing dann an zu lachen. Ein sehr junges, sehr glückliches Geräusch. »Ja, wenn ich sie dazu bekäme, es mir am helllichten Tag in einem öffentlichen Park zu machen, ginge ich auf jeden Fall in Führung. Ich werde dir nachher erzählen, ob ich es geschafft habe.«
    Er steckte sein Handy wieder ein und sah sich zufrieden um.
    »Für diese Mistkröten ist das anscheinend wirklich alles nur ein Spiel. Allerhöchste Zeit, diese beiden Psychopathen aus dem Verkehr zu ziehen«, murmelte Eve.
    Er fuhr mit seinen Vorbereitungen des Picknicks fort. Aus einer Kühltasche zog er eine Dose Kaviar und breitete dann kleine Toastscheiben, Gänseleberpastete, kalten Hummer und frische Beeren auf der Decke aus.
    »Eins muss man ihm lassen, er hat einen erlesenen Geschmack.«
    »Halten Sie die Klappe, McNab«, fuhr Eve den elektronischen Ermittler unsanft an.
    Er probierte eine Beere, schob sich eine zweite in den Mund, und während er noch kaute, nahm sie eine Veränderung in seinen Augen wahr. Da, dachte Eve. Da war es. Die Kälte, die Berechnung. Sein Blick blieb reglos, als er seine Hand ein wenig schräg über das zweite Weinglas hielt.
    Sie sah

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