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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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jemals war.«
    Eve entspannte sich und hörte dem Geplauder ihrer Freundin zu.
    Als Mavis plötzlich juchzte und sie eindeutige Kussgeräusche hörte, konnte das nur heißen, dass der gute Leonardo auf der Bildfläche erschienen war.
    »Hervorragende Arbeit, Trina«, hörte Eve seine volle, dunkle Stimme so dicht an ihrem Ohr, dass sie wusste, dass er sich zu ihr herunterbeugte, um sich Trinas Arbeit aus der Nähe anzusehen. »Ich hätte sie niemals erkannt. Hast du das Silitrex oder die Grundierung aus Plastisinal benutzt?«
    »Das Silitrex. Es lässt sich besser formen, und so lange muss es ja nicht halten.«
    Als sie einen Finger in die Brust gepiekst bekam, öffnete Eve vorsichtig ein Auge. Und blickte in Leonardos breites, goldfarbenes Gesicht. »Bin ich jetzt endlich fertig?«
    Er verzog den Mund zu einem warmen Lächeln, bei dem man seine strahlend weißen Zähne blitzen sah. »Fast. Sie werden bestimmt zufrieden sein. Was ist mit den Augen?«, wollte er von Trina wissen.
    »Ich habe auswaschbares Gel dafür genommen. Der Schnitt ist ziemlich ähnlich, und zur zusätzlichen Sicherheit kriegt sie noch eine bernsteinfarbene Sonnenbrille auf.« Sie lugte auf etwas, das sich hinter Eve befand. »Wirklich tolles Outfit. Ich habe einen Lippenstift in genau demselben Rot, und für die Wangen und die Augen nehmen wir am besten einen frischen Ton. Könnt ihr zwei die Nägel machen?«
    »Das ist bestimmt nicht nötig.«
    »Wenn eine Frau ein heißes Date hat, richtet sie sich die Nägel. Und zwar an den Fingern und den Zehen«, fügte Trina gnadenlos hinzu. »Noch eine Viertelstunde, dann haben Sie’s geschafft.«
    Da sie fast noch doppelt so lange brauchte, war Eve ernsthaft in Versuchung, von ihrem Stuhl zu springen und aus dem Raum zu flüchten, ehe der letzte Nagel fertig war. Da sie jedoch umzingelt war, blieb sie tapfer sitzen und hätte, als sie endlich die von Trina am Vorabend getönte und frisierte Perücke aufgesetzt bekam, vor lauter Erleichterung beinahe geschluchzt.
    Ihre drei Folterknechte traten ein paar Schritte zurück und begutachteten ihr Werk.
    »Eins muss ich ohne falsche Bescheidenheit sagen«, stellte Trina schließlich fest. »Ich bin echt gut.« Dann schnipste sie gebieterisch mit ihren Fingern. »Und jetzt die Kleider und die Accessoires.«
     
    Zwei Stunden nach Beginn ihrer Verwandlung trat Eve vor den großen, von Leonardo angeschleppten Spiegel, zuckte, als sie sich erblickte, kurz zusammen und begann dann mit einer eingehenden Musterung ihres neuen Erscheinungsbilds.
    Die Bezeichnung Überkleid fand sie für das durchschimmernde, leuchtend rote Nichts, das vorne offen war und über ihrem Catsuit bis auf ihre Waden wogte, eindeutig übertrieben. Soweit sie sehen konnte, schwächte es die aufreizende Wirkung ihres Catsuits nicht im Geringsten ab. Doch hätte das wahrscheinlich auch nichts anderes geschafft. Der weiß schimmernde Stoff klebte an ihr wie eine zweite Haut, und genau das war der Grund, weshalb sie diese verdammten Dinger für gewöhnlich niemals trug.
    Ebenso gut könnte sie nackt durch die Weltgeschichte laufen.
    Derartige Rundungen hatte sie allerdings auch nie gehabt. Und obwohl die Brüste nicht in vollem Umfang ihr gehörten, war es ihr nicht angenehm, dass der Catsuit eine derart tiefe Aussicht bot. Einen Zentimeter tiefer, und sie müsste sich selbst anzeigen wegen unsittlicher Entblößung, überlegte sie.
    Ihre Haare waren heller – sie hatten ein subtiles Blond – und reichten bis zu ihrem runden, grübchenlosen Kinn. Auch ihre Wangen waren weich und rundlich, und ihr Mund wirkte nicht ganz so breit wie sonst. Trotzdem zog er aufgrund seiner leuchtend roten Farbe die Blicke des Betrachters automatisch an.
    In ihren braunen Augen lag eine Spur von Grün, ihr kühler, zielstrebiger Ausdruck jedoch war weiter typisch Eve.
    »Okay.« Sie nickte, und Trina nickte zurück. »Ich finde, ihr wart gut. Aber jetzt wollen wir doch mal testen, ob es wirklich reicht.«
    Sie ging quer durch das Zimmer und durch die Tür von Roarkes Büro.
    Er sprach gerade am Link, hatte in der einen Hand ein Fax und blickte auf den holographischen Grundriss eines Hauses, der über seinem Schreibtisch hing. »Mit den Veränderungen unten bin ich einverstanden, ja. Aber ich muss gucken...« Er brach ab und starrte seine Gattin volle fünf Sekunden sprachlos an. »Entschuldigung, Jansen, ich rufe gleich zurück.« Damit beendete er das Gespräch und drückte einen Knopf, worauf die Holographie

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