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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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erbost.
    »Feeney leitet die Abteilung, und ich werde ihm bestimmt nicht sagen, welchen seiner Leute er auf welchen Fall ansetzen soll. Und, verdammt, Peabody, ob in diesem Fall oder in einem anderen, werden Sie früher oder später sowieso wieder mit McNab kooperieren müssen, weshalb es von vornherein ein Riesenfehler war, dass Sie jemals mit dem Typen in die Kiste gesprungen sind.«
    »Kein Problem. Arbeite ich also weiter mit dem Kerl zusammen. Das macht mir nicht das Geringste aus.« Damit stürmte sie aus dem Fahrstuhl in den Korridor des zwölften Stocks. »Schließlich bin ich durch und durch ein Profi, im Gegensatz zu manchen anderen, die ständig große Töne spucken müssen, in seltsamen Klamotten bei der Arbeit erscheinen und sich allen Ernstes einzubilden scheinen, dass sie etwas Besonderes sind.«
    Mit hochgezogenen Brauen blieb Eve vor der Tür von Bryna Bankheads Wohnung stehen. »Nennen Sie mich etwa unprofessionell, Officer?«
    »Nein, Madam! Ich habe...« Ihre steife Haltung ließ ein wenig nach, und ihre Augen blitzten humorvoll auf. »Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass Sie in einem Männerhemd durch die Gegend laufen, würde ich doch nie behaupten, dass Ihre Klamotten seltsam sind.«
    »Wenn das Thema damit beendet wäre, können wir uns ja dann an die Arbeit machen«, meinte Eve, schaltete ihren Rekorder wieder ein und öffnete mit ihrem Generalschlüssel die Tür. »Die Sicherheitskette und der Riegel waren nicht vorgelegt. Im Wohnzimmer brennt gedämpftes Licht. Was riechen Sie, Peabody?«
    »Ah... Kerzenwachs, vielleicht Parfüm.«
    »Was sehen Sie?«
    »Ein hübsch dekoriertes, aufgeräumtes Wohnzimmer. Der Stimmungsmonitor ist eingeschaltet. Sieht aus wie eine Frühlingswiese. Auf dem Couchtisch stehen zwei Weingläser und eine offene Flasche Rotwein. Das Opfer hat also wahrscheinlich im Verlauf des Abends jemanden zu Besuch gehabt.«
    »Okay.« Obgleich sie gehofft hatte, dass Peabody etwas genauer sein würde, nickte Eve zustimmend. »Und was hören Sie?«
    »Musik. Die Stereoanlage ist eingeschaltet. Geigen und Klavier. Allerdings kann ich nicht sagen, was für ein Stück das ist.«
    »Es ist nicht der Name dieses Stückes, der für uns von Bedeutung ist, sondern seine Art«, erklärte Eve. »Romantisch. Sehen Sie sich noch mal gründlich um. Alles ist an seinem Platz. Sauber, ordentlich und, wie Sie bereits sagten, aufgeräumt. Aber auf dem Tisch stehen eine offene Weinflasche und zwei benutzte Gläser. Warum hat sie sie nicht weggeräumt?«
    »Weil sie keine Gelegenheit mehr dazu hatte.«
    »Ebenso wenig, wie sie noch die Gelegenheit zum Ausschalten der Lampen, der Stereoanlage und des Stimmungsmonitors bekommen hat.« Eve ging weiter in die an den Wohnraum angrenzende Küche. Die Arbeitsflächen waren aufgeräumt und bis auf den Flaschenöffner und den Korken völlig leer. »Wer hat die Weinflasche geöffnet, Peabody?«, fuhr sie mit der Befragung ihrer Assistentin fort.
    »Ich würde sagen, ihr Besucher. Wenn sie sie selbst geöffnet hätte, hätte sie wahrscheinlich den Korkenzieher sofort nach der Benutzung wieder in die Schublade gelegt und den Korken im Mülleimer entsorgt.«
    »Mmm. Die Türen vom Wohnzimmer auf den Balkon sind geschlossen und zusätzlich von innen gesichert. Falls es ein Selbstmord oder ein Unfall gewesen ist, kann es unmöglich von hier aus passiert sein. Lassen Sie uns ins Schlafzimmer rübergehen.«
    »Sie glauben nicht, dass es ein Selbstmord oder ein Unfall war?«
    »Ich glaube noch gar nichts. Alles, was ich weiß, ist, dass das Opfer eine allein stehende, ordnungsliebende, junge Frau gewesen ist, die zumindest während eines Teils dieses Abends nicht allein zu Hause war.«
    Als Eve das Schlafzimmer betrat, hörte sie dort ebenso eine sanfte, verträumte Melodie, die auf der milden Brise, die durch die offene Balkontür wehte, durch den Raum zu flattern schien. Das Bett war unordentlich, und das zerwühlte Laken war mit den Blütenblättern pinkfarbener Rosen übersät. Ein schwarzes Kleid, schwarze Dessous und schwarze Abendschuhe lagen in einem nachlässigen Haufen auf dem Boden.
    Kerzen, die süß duftend in ihrem eigenen Wachs verloschen, waren überall im Raum verteilt.
    »Was sagt Ihnen diese Szene?«, wandte sich Eve Peabody zu.
    »Sieht aus, als hätte das Opfer vor seinem Tod Geschlechtsverkehr gehabt oder haben wollen. Weder hier noch im Wohnzimmer gibt es irgendwelche Spuren eines Kampfes, was mich vermuten lässt, dass der

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