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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Sie mir bitte dieses Paket ins Haus tragen? Sie würden mir damit sehr helfen.“
    „Deshalb bin ich hier“, gab er zurück. „Mir war klar, dass Sie allein nicht damit zurechtkommen.“ Damit schulterte er den Karton.
    Seine üble Laune schien sie überhaupt nicht zu irritieren. Sie ging vor ihm her und schloss die Hintertür auf. Das Erste, was ihm auffiel, war der frische Duft im Haus. Es roch nicht muffig, wie man es bei einem alten Haus erwarten würde, das lange leer gestanden hatte. Er hob den Kopf und atmete tief ein, fast wie gegen seinen Willen. „Was riecht hier so?“
    Mary blieb stehen und konzentrierte sich. „Es riecht?“
    „Wie Blumen.“
    „Oh, das müssen die Fliedersäckchen sein, die ich in die Schränke und Schubladen gelegt habe. Man muss sie vorsichtig dosieren, sonst ist der Geruch zu intensiv. Aber so ist es gerade richtig, nicht wahr?“
    Wolf verstand nichts von Fliedersäckchen, was immer das sein mochte. Aber wenn sie sie in die Schränke gelegt hatte, dann musste ihre Unterwäsche auch nach Flieder riechen. Und ihre Bettwäsche. Und damit auch ihre Haut. Sein Körper reagierte sofort bei diesem Gedanken, und fluchend setzte er das Regalpaket auf den Boden. Es war kalt im Haus, trotzdem standen ihm feine Schweißperlen auf der Stirn.
    „Ich werde die Heizung aufdrehen.“ Mary ignorierte sein Fluchen. „Der Brenner ist alt und macht unglaublichen Lärm, aber da ich kein Holz für den Kamin habe, wird er wohl oder übel herhalten müssen.“ Während sie noch sprach, ging sie zur Küche hinaus und den Korridor entlang, ihre Stimme wurde leiser. Und dann war sie auch schon wieder zurück und lächelte Wolf an. „In ein paar Minuten ist es warm. Möchten Sie vielleicht eine Tasse Tee?“ Sie musterte ihn. „Nein, wohl eher Kaffee. Sie sehen nicht aus wie ein Mann, der Tee trinkt.“
    Ihm war jetzt schon warm genug. Um genau zu sein, er schwitzte. Er zog seine Handschuhe ab und warf sie auf den Küchentisch. „Ist Ihnen nicht klar, dass jetzt jeder in der Stadt über Sie klatschen wird? Ich bin Indianer, Lady, und ich bin ein ehemaliger Sträfling ...“ „Mary“, unterbrach sie ihn.
    „Wie?“
    „Ich heiße Mary, nicht Lady. Mary Elizabeth.“ Sie fügte den zweiten Vornamen aus Gewohnheit hinzu, weil Tante Ardith sie immer mit beiden Namen gerufen hatte. „Sind Sie sicher, dass Sie keinen Kaffee wollen? Also, ich brauche jetzt etwas Warmes.“
    Seine Mütze landete neben den Handschuhen. „Na schön, Kaffee.“
    Mary widmete sich dem Kaffeebrühen, dankbar dafür, etwa zu tun zu haben, mit dem sie sich ablenken konnte. Sein Haar. Es war albern, aber bisher war ihr sein Haar gar nicht richtig aufgefallen. Es war dicht und lang und fiel ihm glänzend nachtschwarz bis über die Schultern. Er sah unglaublich ungebändigt und wild damit aus, sie stellte ihn sich sofort als indianischen Ureinwohner mit bloßer Brust und nackten Beinen vor, das einzige Kleidungsstück ein Lendenschurz. Prompt begann ihr Puls rasend zu schlagen.
    Er setzte sich nicht, sondern lehnte sich neben sie an die Anrichte. Mary hielt den Kopf gesenkt und hoffte, dass ihre Wangen bald wieder eine normale Farbe annehmen würden. Was war nur an diesem Mann, dass sein Anblick reichte, um erotische Fantasien in ihr auszulösen? Sie hatte sich noch nie Tagträumen hingegeben, weder erotischen noch anderen. Sie hatte auch noch nie einen Mann angeschaut und ihn sich nackt vorgestellt, aber allein bei dem Gedanken, wie Wolf nackt aussehen mochte, spannte sich jeder Muskel in ihr an, und es kribbelte ihr in den Fingern, ihn zu berühren.
    „Wieso lassen Sie mich in Ihr Haus und laden mich auch noch auf einen Kaffee ein?“, fragte er rau.
    Sie blinzelte ihn überrascht an. „Wieso nicht?“
    Er glaubte, es nicht länger aushalten zu können. „Lady ...“
    „Mary.“
    Er ballte die Fäuste. „Mary“, betonte er gepresst. „Haben Sie nicht genug Verstand, um zu wissen, dass man einen Exsträfling nicht ins Haus lässt?“
    „Oh, das meinen Sie.“ Sie winkte ab. „Natürlich wäre das angebracht, wenn Sie wirklich ein Krimineller wären. Aber da Sie es nicht getan haben, greift Ihr Rat hier wohl nicht.“
    Er konnte nicht fassen, mit welcher Unbekümmertheit sie jegliche Möglichkeit einer Schuld seinerseits abtat. „Woher wollen Sie wissen, dass ich es nicht getan habe?“
    „Ich weiß es einfach.“
    „Haben Sie irgendwelche Beweise für Ihre Annahme, oder begründen Sie das mit der guten alten

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