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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Abend. Es gab sechs Vorstandsmitglieder: Mr. Hearst, die einundachtzigjährige ehemalige Lehrerin Francie Beecham, der Präsident der hiesigen Bank Walton Isby, Harlon Keschel, dem die mit einem Imbiss kombinierte Drogerie gehörte, Eli Baugh, einer der ansässigen Rancher, und Cicely Karr, Besitzerin der Autowerkstatt und Tankstelle. Alles ehrbare und angesehene Einwohner der Stadt, die nun ernste Mienen zur Schau trugen, bis auf Francie Beecham.
    Die Sitzung fand in Dotties Klassenraum statt, und weil so viele gekommen waren, hatte man Tische und Stühle aus Marys Klassenzimmer hinzugeholt. Als Mary eintrat, richteten sich alle Blicke auf sie. Die Frauen schauten empört, die Männer sahen Mary feindselig an, einige gar abschätzend, was Mary nur noch wütender machte. Mit welchem Recht verurteilte man sie für nie begangene Sünden und fragte sich gleichzeitig sensationslüstern nach den Details?
    An der Wand lehnte ein großer Mann in Khaki-Uniform, der Deputy Sheriff, der Mary mit zusammengekniffenen Augen taxierte. Sie fragte sich, ob man sie nach der Sitzung wohl in Handschellen abführen würde ... Das ist doch alles lächerlich! Wenn ich keine graue Maus wäre, könnte es ja vielleicht noch Sinn machen, aber so?! Mary steckte eine Haarnadel in ihrem Knoten fest und setzte sich mit verschränkten Armen. Sollen sie nur den ersten Schritt machen!
    Walton Isby räusperte sich und eröffnete die Versammlung, sich seiner Wichtigkeit vor so vielen Anwesenden bewusst. Er las die Punkte der Tagesordnung vor, während Mary ungeduldig mit den Fingern auf ihren Arm klopfte. Plötzlich hatte sie genug des Wartens. Irgendwo hatte sie mal gelesen, Angriff sei die beste Verteidigung.
    Als Mr. Isby sich erneut räusperte, nahm Mary das als ihr Startzeichen. Sie stand auf und beschloss, direkt zum Kernpunkt zu kommen. „Mr. Isby, bevor Sie fortfahren, habe ich eine Ankündigung machen.“
    Der gute Mann war aus dem Konzept gebracht, und die Röte auf seinen Wangen vertiefte sich. „Das ist ... nun, höchst regelwidrig, Miss Potter.“
    „Es ist auch höchst wichtig.“ Sie hatte alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen, selbst der Deputy richtete sich gerader auf. „Ich habe die Berechtigung, Privatunterricht zu geben, und die Noten, die meine Schüler während des Privatunterrichts erzielen, werden von jeder öffentlichen Schule anerkannt. Während des letzten Monats habe ich Joe Mackenzie bei mir zu Hause unterrichtet ...“
    „Das kann ich mir bestens vorstellen“, murmelte jemand, und Marys Augen funkelten zornig.
    „Wer hat das gesagt?“, verlangte sie zu wissen. „Das war eine beispiellos vulgäre Unterstellung.“
    Im Raum hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
    „Als ich Joe Mackenzies Schulakte durchlas, war ich entsetzt darüber, dass ein Schüler mit seiner Intelligenz von der Schule abgegangen war. Vielleicht ist es niemandem von Ihnen bewusst, aber Joe war der Beste seines Jahrgangs. Ich habe ihn aufgesucht und ihn davon überzeugen können, Unterricht bei mir zu nehmen. In dem einen Monat hat er das Versäumte nicht nur aufgeholt, er hat seine Klassenkameraden weit hinter sich gelassen. Ich habe auch Senator Allard kontaktiert, der der Ansicht ist, dass Joes außergewöhnliche Leistungen ihn zu einem Kandidaten für eine Empfehlung für die Air Force Academy machen. Unsere kleine Gemeinde kann stolz auf Joe sein, und ich weiß, dass Sie alle ihn unterstützen werden.“
    Ihre Rede wurde mit entgeisterten Blicken belohnt, und Mary setzte sich in der Haltung hin, die Tante Ardith ihr unermüdlich eingebläut hatte. Nur Pöbel schlägt sich, hatte die Tante oft gesagt, eine Dame findet andere Wege, um ihre Meinung durchzusetzen.
    Jetzt steckten die Leute im Raum raunend die Köpfe zusammen. Mr. Isby sortierte angelegentlich seine drei Blätter vor sich auf dem Tisch und suchte offensichtlich nach Worten. Mary sah sich unauffällig um. Ein Schatten jenseits der offenen Tür erregte ihre Aufmerksamkeit, es war nur eine kaum merkliche Bewegung. Wenn sie nicht in genau dem Augenblick hingeschaut hätte, wäre es ihr entgangen. So aber konnte sie die Umrisse eines großen Mannes erkennen, und prompt begann ihre Haut zu prickeln. Wolf. Er stand draußen auf dem Flur und hörte zu. Seit dem Tag, als er zu ihrem Haus gekommen war, hatte Mary ihn nicht mehr gesehen. Ihr Herz klopfte wild.
    Mr. Isby räusperte sich erneut, und das Gemurmel im Raum erstarb. „Das sind gute Neuigkeiten, Miss Potter. Jedoch

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