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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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blickte ihn zwingend an, bis er ein paar Geldscheine aus seiner Brieftasche zog und sie auf die Theke warf. Ohne ein Wort gab Mr. Hearst Wechselgeld heraus, und ebenso stumm nahm Wolf Münzen und Nägel und verließ den Laden.
    „Danke.“ Marys gestrenge Miene machte einem kleinen Lächeln Platz. „Ich wusste, Sie würden verstehen, wie wichtig es mir ist, fair behandelt zu werden, Mr. Hearst. Ich möchte schließlich nicht meine Position als Lehrerin hier ausnutzen.“ Sie ließ es absichtlich so klingen, als sei eine Lehrerin mindestens so wichtig wie eine Königin, aber Mr. Hearst nickte nur ergeben und beeilte sich erleichtert, den Kauf zu quittieren, und lud Mary auch noch das Paket in den Wagen.
    „Vielen Dank“, sagte sie und klappte den Kofferraumdeckel zu. „Ach, übrigens ... Pamela, das ist doch Ihre Tochter, nicht wahr?“
    Mr. Hearst war sofort besorgt. „Ja.“ Pamela, seine Jüngste, sein Augapfel ...
    „Sie ist ein wirklich nettes Mädchen und eine gute Schülerin. Das wollte ich Sie nur wissen lassen.“
    Mr. Hearsts Gesicht war ein einziges zufriedenes Grinsen, als Mary in ihrem Wagen davonfuhr.
    Wolf wartete mit laufendem Motor am Straßenrand und schaute in den Rückspiegel, bis er Mary aus dem Laden kommen sah. Er war so wütend, am liebsten hätte er sie geschüttelt, bis ihr die Zähne klapperten. Das wiederum machte ihn noch wütender, denn er wusste, dass er es nie tun würde.
    Er hatte sie gewarnt, aber sie wollte ja nicht hören. Nicht nur hatte sie ganz deutlich erklärt, dass sie und er einander kannten, nein, sie musste auch noch die genauen Umstände erklären. Und dann hatte sie sich so für ihn eingesetzt, dass es in Windeseile die Runde machen würde.
    Hatte sie denn nichts kapiert? Hatte sie geglaubt, er mache Witze, als er ihr sagte, dass er ein Exsträfling war?
    Seine Finger klammerten sich um das Lenkrad. Sie hatte ihr Haar wieder im Knoten getragen und diese riesige Brille auf der Nase sitzen, die die sanften graublauen Augen versteckte, aber er erinnerte sich nur zu gut daran, wie sie mit offenen Haaren in Joes Jeans ausgesehen hatte. Er sah noch deutlich die Leidenschaft in ihren Augen, als er sie geküsst hatte, konnte noch ihre Lippen spüren, auch wenn sie diese eine Zeit lang fest zusammengepresst gehalten hatte, mit dieser gehemmten Miene.
    Wenn er auch nur einen Funken Verstand hätte, würde er jetzt losfahren. Wenn er sich von ihr fernhielt, dann hätten die Leute über nichts anderes zu klatschen, als dass sie Joe Privatunterricht erteilte. Das allein reichte völlig.
    Aber wie sollte sie dieses Riesenpaket aus dem Auto und ins Haus bekommen? Das Ding wog wahrscheinlich genauso viel wie sie. Wenn er ihr den Karton ins Haus trug, dann konnte er ihr auch gleichzeitig die Leviten lesen, weil sie nicht auf ihn gehört hatte.
    Zum Teufel, wem wollte er denn etwas vormachen? Er hatte sie mit allen Sinnen wahrgenommen, und er wollte mehr. Sie war eine altmodisch gekleidete strenge
    Lehrerin, aber ihre Haut war zart und durchsichtig wie die eines Babys. Er wusste, wie zart ihr Körper, ihre Rundungen sich unter seinen Händen anfühlen würden. Er wollte sie berühren. Nachdem er sie geküsst hatte, war er nicht mehr bei Julie Oakes gewesen. Weil Miss Potter ihm nicht aus dem Kopf gegangen war. Die körperliche Frustration war schlimm und würde schlimmer werden. Denn er wusste, er würde Miss Mary Potter nie haben können.
    Ihr Wagen bog jetzt auf die Straße und fuhr an ihm vorbei. Wolf unterdrückte einen Fluch, legte den Gang ein und folgte ihr langsam. Sie musste den Truck im Rückspiegel sehen, aber sie ließ durch nichts merken, dass sie ihn erkannt hatte. Sie fuhr gemächlich zu sich nach Hause und parkte hinter dem Haus.
    Wolf schüttelte den Kopf, als er hinter ihr anhielt und ausstieg. Sie stand bereits neben ihrem Wagen und lächelte ihn an, während sie nach den Hausschlüsseln in ihrer Handtasche kramte. Erinnerte sie sich denn nicht? Er konnte nicht fassen, dass sie ihm so ruhig und freundlich entgegensah, nachdem er ihr erzählt hatte, dass er wegen Vergewaltigung im Gefängnis gesessen hatte. Es war meilenweit niemand außer ihnen beiden da.
    „Verflucht noch mal, Lady!“, donnerte er los, während er mit großen Schritten auf sie zukam. „Haben Sie mir am Samstag denn nicht zugehört?“
    „Doch, natürlich. Aber das heißt nicht, dass ich Ihnen das auch abnehme.“ Lächelnd öffnete sie den Kofferraum. „Wenn Sie schon hier sind ... könnten

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