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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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verstummten und verfolgten das Gespräch mit versteinerten Mienen. Cicely Karr ergriff das Wort. „Wir haben versucht, Sie zu warnen, Mary."
    „Dann haben Sie mich wohl vor dem falschen Mann gewarnt!" Mit glühenden Augen musterte Mary die Gesichter im Raum. Dann wandte sie sich wieder an Clay. „Ich habe seine Hände gesehen. Es war ein weißer Mann, ein Anglo. Er hatte Sommersprossen auf den Händen. Es war nicht Wolf Mackenzie!"
    Clay runzelte die Stirn. „Sind Sie ganz sicher?"
    „Absolut. Er hat sich direkt vor meinem Gesicht aufgestützt." Mary griff nach Clays Arm. „Holen Sie Wolf aus dem Gefängnis. Sofort! Sofort, haben Sie mich verstanden? Und beten Sie, dass er nicht eine Schramme hat!"
    Clay ging zum Telefon, und Mary sah in die Runde. Sie alle saßen stumm und starr da, mit bleichen Gesichtern und großen, erschreckten Augen. Mary war klar, warum: Solange man Wolf verdächtigte, hatten sie alle ein feststehendes Ziel für ihre Wut und ihre Angst. Jetzt mussten sie sich untereinander umsehen, mussten einen finden, der zu ihnen gehörte. Viele Männer in der Gegend hatten Sommersprossen auf den Händen. Wolf nicht. Seine Hände waren schlank und dunkelbraun von der Sonne, mit Schwielen von der harten Arbeit auf der Ranch und mit den Pferden. Sie hatte diese Schwielen auf ihrer nackten Haut gefühlt. Sie wollte vor allen hinausschreien, dass Wolf gar keinen Grund hatte, sie zu überfallen, weil er sie jederzeit haben konnte. Sie tat es nicht. Die Benommenheit kehrte zurück. Sie wollte nur auf Wolf warten. Falls er überhaupt kommen würde.
    Eine knappe Stunde später betrat er Bessies Haus, als würde es ihm gehören. Er klopfte nicht einmal an. Ein Raunen ging durch den Raum, als er in der Tür stand und den Rahmen nahezu ausfüllte, aber er beachtete niemanden. Seine Augen waren allein auf Mary gerichtet, die, blass und zusammengesunken, in ihrer Decke dasaß.
    Seine Schritte hallten laut auf dem Boden, als er zu ihr kam und vor ihr in die Hocke ging. Seine schwarzen Augen musterten sie wortlos von Kopf bis Fuß, dann nahm er ihr Kinn und drehte ihren Kopf, sodass er die Kratzer auf ihren Wangen und die Blutergüsse im Licht begutachten konnte. Er nahm ihre Hände und betrachtete ihre aufgeschürften Handflächen. Seine Miene war wie aus Stein gemeißelt.
    Mary hätte am liebsten die Tränen fließen lassen, doch sie brachte nur schwach hervor: „Du hast dir die Haare schneiden lassen.“ Sie verschränkte die Finger im Schoß, um sich davon abzuhalten, ihm durch die kurzen seidigen Strähnen zu fahren.
    „Heute Morgen“, murmelte er. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Ja. Er ... er hat nicht ... du weißt schon ...“
    „Ja, ich weiß.“ Er stand auf. „Ich komme zurück. Später. Ich werde ihn erwischen. Das verspreche ich dir. Ich kriege ihn.“
    „Das ist Sache des Gesetzes“, mischte Clay sich scharf ein.
    Wolfs Blick war eisig und entschlossen. „Das Gesetz hat bisher nicht viel erreicht.“ Er drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Haus, und Mary fühlte, wie die eisige Kälte wieder in ihr hochkroch. Wolf hatte ihrem tauben Körper Leben eingehaucht, doch jetzt war er weg. Er hatte zwar gesagt, dass er zurückkommen würde, doch sie würde nach Hause gehen. Jeder war freundlich zu ihr, zu freundlich; am liebsten hätte sie geschrien. Sie konnte es nicht länger ertragen.

7. KAPITEL
    Wolfs verändertes Aussehen hatte Clay verwirrt, doch es dauerte nur einen kurzen Moment, bevor er ihm folgte. Wie er vermutet hatte, stand Wolfs Truck an der Ecke der Seitenstraße, wo Mary überfallen worden war. Wolf selbst kniete in der Gasse, um auf dem schlammigen Boden nach Spuren zu suchen. Wolf sah nicht auf, als Clay hinter ihn trat.

    „Wann haben Sie sich das Haar schneiden lassen?“ „Heute Morgen. Beim Friseur in Harpston.“ „Warum?“
    „Weil Mary mich darum gebeten hat.“
    Wolf richtete sich auf und ging langsam bis zum Ende der Gasse, ohne die Augen vom Boden zu nehmen. An der Stelle, wo Mary zu Boden gedrückt worden war, blieb er stehen, dann folgte er dem Weg, den der Angreifer bei seiner Flucht genommen hatte. In der nächsten Seitenstraße stieß er einen zufriedenen Laut aus und ging neben einem Fußabdruck im Schlamm in die Hocke.
    Clay hatte selbst schon nach Spuren gesucht, und nicht nur er. Das sagte er Wolf auch. „Der Abdruck könnte jedem gehören.“
    „Nein. Der stammt von einem Schuh mit weicher Sohle, nicht von einem Stiefel.“ Er betrachtete

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