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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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voneinander getrennt, und als sie starb, war Joe erst zwei. Ich war gerade aus der Armee entlassen worden."
    „Erzähl mir davon“, forderte sie ihn leise auf. Sie wollte mehr über den Mann wissen, den sie liebte. „Du musst sehr jung gewesen sein.“
    „Mit siebzehn habe ich mich eingeschrieben. Auch wenn ich wusste, dass man mich wahrscheinlich nach Vietnam schicken würde, war das die einzige Möglichkeit für mich, wegzukommen. Meine Eltern waren tot, und mein Großvater, Mutters Vater, hatte mich nie akzeptiert, weil ich zur Hälfte ein Anglo war. Ich musste aus dem Reservat rauskommen, irgendwie. Dort war es fast so schlimm wie im Gefängnis. Eigentlich ist es ein Gefängnis, nur anders. Es gibt nichts zu tun, und es gibt keine Hoffnung. Billie traf ich, da war ich achtzehn. Sie war auch ein Halbblut, vom Stamm der Crow-Indianer. Vermutlich hat sie mich nur geheiratet, weil sie wusste, dass ich nie mehr ins Reservat zurückgehen würde.“ Wolf stützte sich auf einen Arm. „Sie wollte mehr, sehnte sich nach den hellen Lichtern und dem Leben in der Stadt. Wahrscheinlich hoffte sie darauf, dass das Leben eines Soldaten aufregend sei. Ständig wird man von einem Standort zum nächsten versetzt, und wenn man nicht im Dienst ist, feiert man eine Party nach der anderen. Also heirateten wir. Einen Monat später war ich in Vietnam. Ich buchte ein Ticket für sie nach Hawaii, und als sie zurückflog, war sie schwanger. Ich war neunzehn, als Joe geboren wurde. Bei seiner Geburt war ich dabei, ich war gerade auf meinem ersten Heimaturlaub aus Vietnam zurück. Gott, ich war so aufgeregt. Er brüllte aus vollem Hals, und dann gaben sie ihn mir auf den Arm. Ich liebte ihn augenblicklich, so stark. Ich würde jederzeit mein Leben für ihn lassen.“
    Wolf hielt inne und erinnerte sich an die Zeit. Dann lachte er leise. „Da war ich nun, mit einem neugeborenen Sohn und einer Frau, die nicht so gut weggekommen war, wie sie es sich ausgemalt hatte. Meine Zeit bei der Armee war fast abgelaufen, ich hatte keine Aussicht auf einen anderen Job und sah keine Möglichkeit, wie ich eine Familie ernähren sollte. Also habe ich verlängert. Zwischen Billie und mir entwickelten sich die Dinge so schlecht, dass ich mich für einen weiteren Einsatz meldete. Sie starb, kurz bevor ich von meinem dritten Einsatz zurückkehrte. Also bin ich zu Hause geblieben, um mich um Joe zu kümmern.“
    „Und was hast du gemacht?“
    „Auf Ranchs gearbeitet. Ich bin auf Rodeos geritten. Ausgenommen die Zeit bei der Armee, kann ich mich nicht entsinnen, je etwas gemacht zu haben, das nicht mit Pferden zu tun hatte. Als Kind war ich völlig verrückt nach Pferden. Wahrscheinlich bin ich es heute noch. Joe und ich sind herumgezogen, bis er zur Schule musste. So sind wir in Ruth gelandet. Den Rest kennst du.“
    Still lag Mary in seinen Armen und dachte über das nach, was er gerade erzählt hatte. Er hatte kein einfaches Leben gehabt, aber das, was Wolf durchgemacht hatte, hatte ihn zu einem Mann von unglaublicher Stärke und mit einem unbeugsamen Willen gemacht. Er hatte den Krieg miterlebt, war durch die Hölle gegangen und stärker denn je daraus hervorgekommen. Der Gedanke, dass jemand ihn absichtlich verletzen wollte, machte Mary so wütend, dass sie ihren Ärger kaum kontrollieren konnte. Irgendwie musste sie einen Weg finden, um Wolf zu beschützen.
    Am nächsten Morgen begleitete Wolf Mary zur Schule. Wieder bemerkte Mary, dass jeder sie anstarrte. Doch es war keine Angst, die sie in den Augen der Kids erkannte, sondern Neugier und sogar so etwas wie Ehrfurcht. Wolf war wie eine lebende Legende für sie, nach Jahren des Hörensagens. Ihre Väter hatten mit ihm zu tun, die Jungen hatten ihm bei der Arbeit zugeschaut, und seine Kenntnisse über Pferde waren unvorstellbar. Man behauptete, Wolf sei ein Pferdeflüsterer, jemand, dem es gelang, selbst das wildeste Pferd zu beruhigen und zu zähmen.
    Und jetzt jagte er den Vergewaltiger. Jeder in der Stadt wusste davon.
    Dottie wich Mary an diesem Tag bewusst aus. Sie hastete davon, sobald Mary auch nur in Sichtweite kam und aß sogar ihren Lunch allein. Sharon zuckte mit einem Seufzer die Schultern. „Mach dir nichts draus. Sie hat schon immer etwas gegen die Mackenzies gehabt.“
    Mary blieb nichts anderes übrig, als ebenfalls die Schultern zu zucken. Es schien keine Möglichkeit zu geben, an Dottie heranzukommen.
    Joe kam am Nachmittag, um sie nach Schulschluss zu eskortieren. Auf dem Weg zu

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