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Das Land der Pelze

Das Land der Pelze

Titel: Das Land der Pelze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Continentes war ihnen ein doppelter Sold für den Fall zugesichert, daß sie bis über den siebenzigsten Breitengrad hinauskamen.
    Für Mrs. Paulina Barnett und ihre getreue Madge war ein besonderer, etwas bequemerer Schlitten hergestellt worden. Die muthige Frau wollte zwar durchaus keinen Vorzug vor ihren Mitreisenden genießen; sie mußte sich jedoch der Einsprache des Kapitäns fügen, der übrigens nur der Dolmetscher der Compagnie selbst war.
    Den Astronomen Thomas Black sollte dasselbe Gefährt, welches ihn nach Fort-Reliance gebracht hatte, auch sammt seinem gelehrten Apparate bis zum Ziele führen. Die, übrigens wenig zahlreichen, Instrumente des Astronomen, – bestehend aus: einem Fernrohre zur Mondbeobachtung, einem Sextanten zur Bestimmung der geographischen Breite und einem Chronometer zu der der Längengrade, einigen Karten und wenigen Büchern – Alles war auf diesen Schlitten verpackt, und Thomas Black rechnete stark darauf, daß ihn seine getreuen Hunde nicht im Stiche lassen würden.
    Selbstverständlich war das Futter für die Bespannung nicht vergessen. Es galt unterwegs im Ganzen zweiundsiebenzig Hunde, also eine ganze Heerde, zu unterhalten, wofür die Jäger des Detachements speciell zu sorgen hatten. Diese klugen und kräftigen Thiere waren von Chipeway-Indianern angekauft, welche sie zu ihrer harten Arbeit ausgezeichnet abzurichten wissen.
    Die ganze Organisation der kleinen Gesellschaft erfreute sich der einsichtigsten Leitung. Lieutenant Jasper Hobson unterzog sich ihr mit einem über alles Lob erhabenen Eifer. Stolz auf seine Mission, begeistert für sein Werk, wollte er Nichts vernachlässigen, was den Erfolg unsicher machen könnte. Corporal Joliffe, der immer alle Hände voll zu thun hatte, brachte dabei nicht viel zu Stande; doch die Gegenwart seiner Frau war und wurde für die Expedition sehr nützlich. Mrs. Paulina Barnett schloß diese intelligente und muntere Canadierin, mit den blonden Haaren und großen Augen, bald in ihr Herz.
    Es bedarf kaum der Erwähnung, daß Kapitän Craventy für den guten Ausgang der Unternehmung Nichts unterließ. Die seitens der Oberagenten der Compagnie ihm zugestellten Instructionen bewiesen, welchen Werth man auf den Erfolg der Expedition und auf die Gründung einer neuen Factorei jenseit des siebenzigsten Breitengrades legte. Alles, was menschenmöglich war, wurde denn auch zu diesem Zwecke aufgeboten. Wenn die Natur aber dem Fuße des kühnen Lieutenants unübersteigliche Hindernisse entgegenthürmte? – Das entzog sich freilich aller Vorausberechnung.
Fußnoten
    1 Ein Baril – etwa siebenzig Liter.
Fünftes Capitel
Von Fort-Reliance nach Fort-Entreprise.
    Die ersten schönen Tage waren herangenaht. Der grüne Mantel der Hügel kam unter dem theilweise verschwundenen Schnee zum Vorschein. Einige Vögel, als: Schwäne, Auerhähne, kahlköpfige Adler und andere Zugvögel, strichen, von Süden kommend, durch die lauere Luft. An den Zweigspitzen der Pappeln, Birken und Weiden schwollen die Knospen. Große Wasserlachen, welche durch das Schmelzen des Schnees entstanden, lockten jene rothköpfigen Enten herbei, von denen es im nördlicheren Amerika so zahllose Arten giebt. Die Taucherhühner, Wasserscheerer und Eidergänse suchten sich im Norden kältere Gegenden auf. Spitzmäuse, in der Größe von Haselnüssen, spielten neben ihren Löchern und zeichneten mit ihrem kleinen, spitzigen Schwanze bunte Linien auf dem Erdboden. Es war jetzt eine Wollust, zu athmen und die Sonnenstrahlen einzusaugen, welche den Frühling so lebenweckend machen. Die Natur erhob sich nach der endlosen Winternacht aus dem Schlafe und lächelte beim Erwachen. Die Wirkung dieser Rückkehr zu neuem Leben ist in diesen nördlichsten Gegenden vielleicht fühlbarer, als auf jedem anderen Punkte der Erde.
    Immerhin war die Thauwitterung noch nicht durchgreifend. Zwar zeigte das Thermometer + 5°, aber die weit niedrigere Temperatur der Nächte erhielt noch die Schneeflächen. Es war das übrigens ein für die Benutzung der Schlitten allzu günstiger Umstand, als daß Jasper Hobson nicht davon hätte Nutzen ziehen sollen.
    Das Eis des Sees stand noch fest. Die Jäger des Forts machten bei ihren weiten Excursionen auf dieser ebenen Fläche immer gute Beute, da das Wild schon wiedergekommen war. Mrs. Paulina Barnett konnte gar nicht genug die Geschicklichkeit bewundern, mit welcher diese Männer sich ihrer Schneeschuhe bedienten. Sie erreichten mit denselben die Geschwindigkeit

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