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Das Land der Pelze

Das Land der Pelze

Titel: Das Land der Pelze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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veränderte Neigung des Erdbodens mußte aber die wichtige Folge haben, daß die Gewässer des Sees und des Paulina-Flusses, wenn sie zum Thauen kamen, eine neue Richtung einschlugen und einen Theil des Landes im Westen überschwemmten. Die Strömung mußte sich ein neues Bett bahnen, was auch auf den an der Mündung befindlichen natürlichen Hafen nicht ohne Rückwirkung bleiben konnte. Ebenso erschienen die Hügel des östlichen Ufers merklich gesenkt. Wie es mit dem Uferlande im Westen stand, konnte man der Entfernung wegen nicht sogleich beurtheilen. Die hauptsächlichsten durch das Erdbeben hervorgebrachten Veränderungen bestanden also Alles in Allem in Folgendem: Bis auf die Entfernung von vier bis fünf Meilen war die frühere ebene Oberfläche insofern verändert, als sich eine Neigung von Osten nach Westen zu gebildet hatte.
    »Nun, mein Herr Hobson, sagte da lächelnd die Reisende, sie hatten die Freundlichkeit, dem Flusse und dem Hafen meinen Namen beizulegen, und nun giebt es keinen Paulina-Fluß und keinen Barnett-Hafen mehr. Sie müssen gestehen, daß ich nicht viel Glück habe.
    – Wirklich, Madame, erwiderte der Lieutenant, wenn auch der Fluß dahin wäre, so ist doch der See, hoffe ich, der nämliche geblieben, und wenn Sie erlauben, nennen wir ihn dessenungeachtet den Barnett-See. Ich hoffe, daß dieser Ihnen treu bleiben soll!«
    Mr. und Mrs. Joliffe hatten sich, sobald sie das Haus verließen, der Eine nach dem Hunde, die Andere nach dem Rennthierstalle begeben. Die Hunde hatten durch die lange Einschließung wenig gelitten und sprangen lustig im inneren Hofe herum. Ein Rennthier schien seit wenig Tagen verendet; die anderen fanden sich trotzdem, daß sie etwas abgemagert waren, ganz wohl erhalten.
     

    Im Kampf mit den Eisbären. (S. 213.)
     
    »Da sehen Sie, Madame, sagte der Lieutenant zu Mrs. Paulina Barnett welche Jasper Hobson begleitete, da haben wir uns nun aus der Schlinge gezogen, und besser, als zu erwarten war.
     

    Das Wohnhaus nach dem Erdbeben. (S. 218.)
     
    – Ich habe niemals verzweifelt, Herr Hobson, entgegnete die Reisende. Männer, wie Ihre Leute und Sie, werden sich nie von den Zufällen einer Ueberwinterung besiegen lassen.
    – Seitdem ich in den Polargegenden lebe, Madame, fuhr Lieutenant Hobson fort, habe ich niemals eine solche Kälte kennen gelernt, und frei heraus gesagt, wenn sie noch einige Tage eben so angehalten hätte, wären wir wohl allesammt erfroren gewesen.
    – Dann kam wohl das Erdbeben zu ganz gelegener Zeit, um die verwünschten Bären zu vertreiben, und hat vielleicht mehr dazu beigetragen, die außergewöhnliche Kälte zu vermindern?
    – Das ist möglich, Madame, sehr möglich, entgegnete der Lieutenant. Alle diese Naturerscheinungen stehen in gewissen Wechselbeziehungen zu einander, aber ich gestehe Ihnen, daß mich die vulkanische Natur des Bodens hier beunruhigt. Unseres Etablissements wegen bedaure ich die Nachbarschaft jenes thätigen Vulkanes. Wenn die Lavaströme auch nicht bis hierher dringen können, so sind die Erdstöße demselben doch gefährlich. Sie sehen ja das Bild, das unser Haus jetzt darbietet.
    – Das lassen Sie ausbessern, Herr Hobson, sobald die gute Jahreszeit wieder eintritt, antwortete Mrs. Paulina Barnett, und Sie werden aus der Erfahrung Nutzen ziehen, um es noch sicherer herzustellen.
    – Gewiß, Madame, doch so wie es jetzt ist und doch auch noch einige Monate bleiben muß, dürfte es Ihnen nicht mehr genügende Bequemlichkeit bieten.
    – Mir? Herr Hobson, antwortete lächelnd Mrs. Paulina Barnett, mir? Einer Reisenden? Ich stelle mir einfach vor, daß ich die Cabine eines auf der Seite liegenden Schiffes bewohne, und von dem Augenblicke an, da Ihr Haus weder stampft noch rollt, habe ich von der Seekrankheit Nichts zu befürchten.
    – Bravo! Madame, versetzte Jasper Hobson, ich lerne Ihren Charakter täglich mehr schätzen. Er ist ja von Allen anerkannt. Doch Ihr moralischer Muth und Ihr liebenswürdiger Humor hat sehr dazu beigetragen, mir und meinen Leuten die harten Prüfungen ertragen zu helfen, und ich sage Ihnen in meinem und im Namen meiner Leute herzlichen Dank dafür.
    – Ich versichere Ihnen, Herr Hobson, daß Sie übertreiben …
    – O nein, gewiß nicht, und was ich Ihnen hier gesagt, würden Alle gern bereit sein, zu wiederholen. Doch erlauben Sie mir eine Frage. Es ist Ihnen bekannt, daß Kapitän Craventy uns kommenden Juni einen Provianttransport senden wollte, der bei der Rückkehr unsere

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