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Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder

Titel: Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Boris u Schommers Becker
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unterhalte drei Familien. Und das bekomme ich hin, und darauf bin ich stolz. Alle meine Kinder haben gute Schulen besucht oder tun das noch. Meine Exfrau nagt nicht am Hungertuch. Die Mutter von Anna ist versorgt, und meiner Tochter geht’s – zumindest materiell – gut. So weit also alles im grünen Bereich – das ist wichtig für mich. Aber das Geld dafür muss man erst einmal verdienen. Das mache ich seit nunmehr 27 Jahren. Also hier die Antwort auf die oft gestellte Frage, ob ich pleite bin: Nein! Bin ich Milliardär? Weiß Gott nicht. Bin ich Millionär? Ja, bin ich! Und zwar nichts geerbt, keine Bank überfallen, sondern ich habe mir jeden einzelnen Cent selbst erarbeitet. Finanzielle Sorgen habe ich nicht. Darüber können Boulevardjournalisten gerne spekulieren, wenn es sonst nichts zu schreiben gibt. Viel Spaß dabei.
    Anmerkung
    [2] Patronatserklärung: Die Patronatserklärung ist der Sammelbegriff für in Inhalt und Umfang nicht normierte schuldrechtliche Erklärungen im Gesellschaftsrecht, wonach ein Unternehmen oder eine kommunale Gebietskörperschaft (»Patron«) dafür sorgen will, dass eine kreditnehmende Tochtergesellschaft ihre Kreditverpflichtungen erfüllt (aus: Wiki pedia).

10. IMMER ÄRGER MIT DER FINCA
    Stress mit Maklern, Handwerkern und Gärtnern. Die wechselvolle Geschichte unseres Feriendomizils auf Mallorca

Mag ja sein, dass ich gelegentlich zu Superlativen und Übertreibungen neige. Okay, gebongt. Aber in diesem Fall ist eine gesteigerte Wortwahl angebracht. »Son Coll«, unsere Finca in der Nähe des etwa eine halbe Autostunde von Palma entfernten Örtchens Artà, ist nämlich ebenso idyllisch wie imposant. Wunderbar gelegen auf einer von Baumreihen geschützten, nicht einsehbaren Anhöhe, umfasst das Anwesen ein Haupthaus mit ca. 2900 Quadratmetern Wohnfläche, ein Gästehaus, einen 30-Meter-Pool, einen Tennis- und Basketballplatz sowie ein 26 Hektar großes Grundstück. Die Begriffe, die nicht ich, sondern Journalisten in diesem Zusammenhang in Umlauf brachten und bringen, sind »Edel-Immobilie« und »Luxusanwesen«. Selten genug, aber in diesem Fall bin ich ganz bei den Damen und Herren der schreibenden Zunft. »Son Coll« ist Refugium, Sehnsuchtsort, unser Sommer-Paradies.
    So weit, so gut. Seit ich 1997 das aus mehreren Einzelparzellen bestehende Anwesen erwarb, hatte ich mit dem Feriendomizil auf der Deutschen beliebtester Insel jedoch immer nur Ärger. »Boris Beckers unendliche Leidensgeschichte mit seiner Finca auf Mallorca hat einen neuen Tiefpunkt erreicht «, stand in der Mallorca Zeitung vom 6. Oktober 2011 zu lesen. » Nach mehreren Geldstrafen wegen Bauverstößen und offensichtlichen Schwierigkeiten beim geplanten Verkauf hat die Justiz nun das Luxusanwesen › Son Coll ‹ auf 265.000 Quadratmetern Grund im Nordosten der Insel gepfändet. «
    Begeben wir uns auf eine Spurensuche. Hätte ich ein Hobby im klassischen Sinne (was ich nicht habe), dann wäre das die Architektur. Es macht mir Spaß, in Metropolen wie New York, Paris, Madrid, Moskau und London architektonische Highlights zu studieren oder Immobilien-Hot-Spots in Miami, Monte Carlo, Dubai, auf Sylt oder in den Hamptons zu checken. Mal ehrlich, wer sieht sich nicht gerne schöne Häuser an? Auf Basis dieses Konzepts werden – von Architectural Digest über Schöner Wohnen – zig Hochglanz-Magazine verkauft. Es macht mir Spaß, mich mit Immobilien zu beschäftigen. Im Lauf der Jahre habe ich einige schöne Objekte erwerben können. Dass mir die Finca »Son Coll« bis heute immer wieder Ärger bereitete, hatte viele Gründe. Auf Mallorca zu bauen ist a pain in the ass . Seit den Sechziger jahren wurde dort im wahrsten Sinne des Wortes Raubbau getrieben. Formulieren wir es mal diplomatisch: Sehr viele betuchte Deutsche, die seinerzeit die Balearen-Inseln für sich entdeckten und dort Grundbesitz erwarben, nutzten die früher recht laxen Bestimmungen, um nach Lust und Laune zu bauen. Wo heute asphaltierte Straßen verlaufen, gab es seinerzeit nur staubige Schotterpisten. Wo heute streng auf die Einhaltung von Baugesetzen geachtet wird, galt damals das »Laisser faire«-Prinzip. Wo bauwillige Deutsche als reiche Freunde willkommen waren, gelten sonnenhungrige Teutonen inzwischen als ungeliebte Invasoren. Dass man es heute nicht mehr billigend in Kauf nimmt, wenn Bauherren Schlupflöcher nutzen oder die träge Bürokratie heimlich umgehen, bekommen deutsche Inselexilanten immer wieder zu spüren. Soweit ich

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