Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder
Damit folgt die Justiz dem Antrag des Anwalts Carlos de la Mata (Bufete Buades), der die Firma Jardines Alfabia S.L. vertritt. Das mallorquinische Gartenbauunternehmen hatte die Finca des früheren Tennisprofis (43) (…) jahrelang gepflegt, aber kein Geld für seine Dienste erhalten. Als sich die Schulden schließlich auf mehr als 300.000 Euro (inkl. MwSt.) beliefen, klagte die Firma. Bereits im März erreichte sie vor einem Gericht in Palma ein für sie positives Urteil gegen Goatbridge S.L., der Betreibergesellschaft von Son Coll, die dem Ex-Tennisprofi gehört. Goatbridge wurde darin in einer Frist von 20 Tagen zur Zahlung von 276.162,48 Euro an Jardines Alfabia verdonnert. Die Summe entspricht den nicht bezahlten Rechnungen ohne Mehrwertsteuer, die inzwischen verjährt war. Nachdem Goatbridge dagegen Einspruch eingelegt hatte, beantragte de la Mata als Sicherheit für die Zahlung die vorläufige Vollstreckung des Urteils. Die Finca von Becker ist somit gewissermaßen von seinem Gärtner beschlagnahmt worden. Wenn der Exprofi nicht freiwillig zahlt, wird die Zwangsversteigerung eingeleitet. «
Eine Luftaufnahme meiner Finca »Son Coll«, die der Bezeichnung Anwesen inzwischen alle Ehre macht
© action press
So weit, so schlecht. Aber ruhig, Freunde, vieles von dem, was geschrieben stand, ist einfach nur halb wahr. Ich bin meinen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen. Zähneknirschend, wie ich zugeben muss, denn ich fühle mich nach wie vor im Recht, obwohl das Gericht gegen mich entschieden hat. Also habe ich gezahlt! Es ist angesichts unserer Auseinandersetzungen offensichtlich, dass Matthias Kühn und ich unterschiedlicher Auffassung sind, wie unser Verhältnis rechtlich zu bewerten ist. Mir ist es aber ein Anliegen, meine Sicht der Dinge einmal darzulegen.
Ich ging und gehe davon aus, dass es einen Vertrag zwischen der oben genannten Gartenbaufirma und dem Makler Matthias Kühn gab, mit dem ich wiederum die Absprache hatte, dass er die Finca drei Jahre lang exklusiv zum Verkauf anbieten kann. Dafür sollte er im Gegenzug Pflege und Instandhaltung des Anwesens übernehmen. Er hat die Firmen ausgewählt und muss sie meines Erachtens auch bezahlen und nicht ich. Ich kannte und kenne weder die Gartenbau- noch die Baufirma, habe mit ihnen keine Verträge gemacht und mit ihrer Bezahlung eigentlich rein gar nichts zu tun. Das sind meiner Meinung nach Verpflichtungen, die Herr Kühn eingegangen ist. Er wollte die anfallenden Instandsetzungskosten vom Verkaufserlös abziehen, sobald er einen Käufer gefunden hat. Aber das ist ihm – aus welchen Gründen auch immer – nicht gelungen und dann ließ er es darauf ankommen, ließ die Rechnungen liegen, bis die Firmen klagten. Dass die Zahlungsverpflichtungen letztlich wieder auf mich, den Besitzer, zurückfallen, ist gesetzlich so geregelt. Das entsprechende Urteil habe ich Ende Juli 2012 bekommen, das Geld wurde bei Gericht hinterlegt und ich bin meinen Verpflichtungen rechtzeitig zum Gerichtstermin nachgekommen.
Trotzdem halte ich den ganzen Vorgang für skandalös! Ich bin die Vereinbarung mit Kühn nach meinem Verständnis eben nur unter der Bedingung eingegangen, dass er sich um die Instandhaltung der Finca kümmert und die Kosten dafür übernimmt. Er hat dem zugestimmt, wollte aber plötzlich nichts mehr davon wissen. Über die Gründe für seinen Sinneswandel kann ich nur spekulieren. Am 23. Juni 2011 erschien ein Artikel auf mallorcazeitung.es , in dem es hieß: »In seiner Zeugenaussage vor Gericht bestätigte Matthias Kühn, sich um die Koordination der Arbeiten gekümmert zu haben, bestritt aber, sich bereit erklärt zu haben, auch die Kosten dafür zu tragen. Das Gericht kam diesbezüglich nicht zu einem eindeutigen Schluss …« Da das Gericht hier zu keinem eindeutigen Schluss gekommen ist, musste ich als Hauseigentümer eben am Ende die Kosten tragen. Nun ja, heute muss ich mir zumindest eingestehen: Ich hätte das eleganter lösen können und müssen. Und in Zukunft darf ich mich bei solchen Dingen eben nicht mehr auf das Wort eines Mannes verlassen.
Matthias Kühn, Namensgeber der Maklerfirma Kühn & Partner, mit der ich mich jahrelang im Rechtsstreit befand
© picture-alliance / SCHROEWIG / Eva Oertwig
Soweit die Akte Becker. Mal abgesehen von dem ganzen Hickhack, der inzwischen ja beigelegt ist, frage ich mich, wieso die aberwitzig hohe Summe von 250.000 Euro für Gartenarbeiten veranschlagt wurde – für dieses Geld könnte man ja alle
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