Das Leben macht Geschenke, die es als Problem verpackt
auch oft sehr geräuschempfindlich und reagieren allergisch auf Neben- oder Hintergrundgeräusche. Wenn ihnen etwas gefällt oder nicht gefällt, äußern sie sich vielleicht wie folgt: »Das hört sich aber (nicht) gut an!« oder »Das klingt in meinen Ohren aber (nicht) gut« oder »Da klingeln mir die Ohren«. Männer finden sich häufiger im auditiven Wahrnehmungstyp wieder als Frauen.
Auditiver Typ
Sebastian K. kennt seine innere Stimme gut. Er hat einen guten Kontakt zur Stimme seines Herzens. Denn sie warnt ihn unüberhörbar mit einem schrillen, lauten »Nein!«, wenn er dabei ist, etwas zu tun, mit dem er eigentlich nicht einverstanden ist. Er schildert diese Stimme wie ein Monster aus einem Horrorfilm, empfindet aber maximale Sicherheit, wenn er darauf hört und entsprechend reagiert, und ist mittlerweile sehr zufrieden mit seinem körpereigenen Warnsystem.
Der kinästhetische Typ
Zu dieser Gruppe gehören etwa 40 Prozent der Bevölkerung. Solche Menschen neigen eher zu einer langsameren, bedächtigeren Sprechweise. Sie wirken nachdenklich, dabei hören sie einfach oft in sich hinein und klopfen ihre Gefühle ab, bevor sie sich zu einer Angelegenheit äußern.
Kinästhetische Menschen sind einfühlsam und haben ausgeprägte Sensoren, um Situationen zu erspüren. Ihnen fällt es besonders leicht, ihre Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu fällen. Wenn sie sich an bestimmte Situationen erinnern, dann tun sie das nicht, indem sie auf ein Bild zurückgreifen, sondern auf die Gefühle, die sie damit verbinden. Ein Kinästhet spürt alles, was unter die Haut geht. Typisch für ihn ist auch, dass er im Gespräch oft »auf Tuchfühlung« geht und sein Gegenüber intuitiv berührt. Er selbst hat auch einen ausgeprägten Sinn für Körpersprache. Diese Menschen sind gut in der Lage, über ihre Gefühle zu sprechen, und äußern sich dabei sehr differenziert. »Das passt für mich nicht«, »Dabei habe ich (k)ein gutes Gefühl« oder »Bei dem Gedanken fühle ich mich (nicht) wohl« sind typische Sätze für Kinästheten.
Kinästhet
Matthias H. ist ein kinästhetischer Typ. Er stellte wiederholt fest, dass sich immer dann, wenn er mit bestimmten Entscheidungen in heiklen Situationen konfrontiert war, sein Magen regelrecht verkrampfte. Er fühlte sich dann sehr unwohl und war anschließend entsprechend gereizt. Wenn ihm in einer solchen Situation ein Kollege oder ein Familienmitglied begegnete, kam es fast immer zu Auseinandersetzungen. Der Grund dafür war die Tatsache, dass er die unguten Gefühle, die ihn bei diesen Entscheidungen begleitet hatten, immer ignorierte, was dazu führte, dass seine Nerven blank lagen. Matthias H. lernte, die Stimme seines Bauches ernst zu nehmen, und stellte im Nachhinein fest, dass sich viele der Entscheidungen, die er auf dieser Gefühlsbasis traf, als äußerst positiv erwiesen.
Der gustatorische Typ
Beim gustatorischen Wahrnehmungstyp ist der Geschmackssinn der bevorzugte Sinn. Oft ist das gustatorische Wahrnehmen mit dem olfaktorischen verknüpft und entsprechend selten. Beide Wahrnehmungskanäle gehören im Gegensatz zum Hören oder Sehen zu den Nah- oder Basissinnen, die weitgehend unbewusst arbeiten. Menschen, die ihre Umwelt verstärkt über den Geschmackssinn wahrnehmen, bringen ihre Vorlieben und Abneigungen im Gespräch beispielsweise so zum Ausdruck: »Die Sache schmeckt mir (nicht)« oder »Das macht mich sauer«.
Der olfaktorische Typ
Wer einen sensiblen Geruchssinn besitzt, gehört wahrscheinlich zu den olfaktorischen Wahrnehmungstypen. Diese nehmen ihre Umwelt bevorzugt übers Riechen wahr und können den Duft von frisch gemähtem Rasen, köstlichem Kuchen oder einer frischen Brise an der See intensiver genießen als andere. Frauen verfügen im Allgemeinen über ein besseres Geruchsvermögen als Männer, weshalb olfaktorische Wahrnehmungstypen meist weiblich sind.
Diese Menschen besitzen die Fähigkeit, Gerüche und Aromen mit Erinnerungen und Gefühlen zu assoziieren. Gerüche können dabei erregen, beruhigen, Hunger oder Übelkeit auslösen. Dieser Wahrnehmungstyp ist allerdings relativ selten, weil sich die meisten Menschen vor allem auf ihren visuellen, auditiven oder kinästhetischen Sinn verlassen und ihre Umwelt nur unbewusst mit der Nase wahrnehmen. Olfaktorische Typen erkennt man auch daran, dass sie etwas »stinklangweilig« finden, ihnen etwas »stinkt«, sie jemanden »nicht riechen können« oder dass etwas »nach Ärger riecht«.
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