Das Leben macht Geschenke, die es als Problem verpackt

und Repräsentationssystem
    Die Frage: »Erinnerst du dich noch an deinen letzten Urlaub?« kann bei Menschen beispielsweise zuerst ein Gefühl der Wärme auslösen. Danach können vor dem inneren Auge dann auch Bilder auftauchen. In diesem Fall ist das kinästhetische Repräsentationsystem das Leitsystem, mit dem man zuerst die Erinnerung hervorruft und dann intern visuell (womöglich bevorzugt) repräsentiert.
    Welcher Wahrnehmungstyp sind Sie?
    Lesen Sie sich die folgenden Begriffe durch und ordnen Sie jedem von ihnen möglichst spontan und »aus dem Bauch heraus« eine Zahl zu.
    1 steht dabei für visuell (sehen), 2 für auditiv (hören) und 3 für kinästhetisch (erspüren). Ein Beispiel: Wenn Sie bei dem Begriff »Katze« spontan einen niedlichen Schmusetiger vor Augen haben, schreiben Sie bitte eine 1 für »visuell« auf. Kommt Ihnen dabei sofort ein Maunzen in den Sinn, dann ist die 2 die richtige Ziffer. Können Sie stattdessen aber das weiche Fell spüren, dann passt für Sie die 3.
Sonne

Berge

Ball
Wind

Baum

Baby
Regen

Bambus

Bleistift
Schlange

Libelle

Luftmatratze
Alufolie

Amsel

Rose
Seiden­papier

Honig

Quelle
Meer

Com­puter

Eis
    Auswertung:
    Zählen Sie, wie oft Sie welche Zahl notiert haben. Die Zahl, die Sie am häufigsten aufgeschrieben haben, steht für Ihren Wahrnehmungstyp. Wenn Sie zwei Zahlen gleich oder fast gleich oft aufgeschrieben haben, sind Sie ein Mischtyp. Das ist relativ häufig und bedeutet, dass Sie in unterschiedlichen Situationen empfänglich für verschiedene Wahrnehmungskanäle sind. Das kann sich zum Beispiel darin zeigen, dass Sie im Alltag eher ein »Ohren«-Mensch sind, sich aber in anderen Situationen, etwa wenn Sie entspannt sind, eher als visueller Typ erweisen.

Lernen Sie sich kennen
    In meiner Anfängerzeit als Segelflieger begann ich, mich mit mentalen Trainings zu beschäftigen. Damals lag das Visualisieren von Zielsituationen voll im Trend. So versuchte ich mir vor einem Wettbewerb zum Beispiel intensiv vorzustellen, wie ich auf dem Siegertreppchen stehe. Das Dumme dabei war nur, dass mir diese inneren Bilder nie recht gelingen wollten. Als ich mich später näher mit NLP befasste, erfuhr ich, dass ich ein Mensch bin, der Dinge vor allem (er)fühlt, also ein Kinästhet. Deswegen konnte das mit den inneren Bildern nicht funktionieren, sosehr ich mich auch bemühte. Also änderte ich mein Mentaltraining entsprechend: Ich versuchte mir vorzustellen, wie ich mich fühlte, wenn ich auf diesem Treppchen stand. Wie ich mich fühlte, wenn ich mich im Aufwind befand oder wenn mir eine perfekte Steigung gelang. Das koppelte ich mit meinen auditiven Wahrnehmungsanteilen. Was hörte ich in dieser Zielsituation: tosenden Applaus, freudige Stimmen, anerkennende Worte. Und: Ja, ich war in dieser Zeit sehr erfolgreich in meinen Wettbewerben.
    Die Stimme seines Herzens kennenlernen
    Was bedeutet das im Hinblick auf unser eigentliches Thema, nämlich die Problemlösung? Wenn ich verlernt habe, auf die Stimme meines Herzens, meines Bauchs zu hören, und wieder zu ihr in Kontakt kommen will, dann ist es sinnvoll, sich auf den richtigen Kanal einzustellen und auf Empfang zu gehen.
    Für viele Menschen ist die Stimme ihres Herzens oder Bauchs so leise, dass sie sie kaum hören. Die Sprache des Kopfes, des Verstandes hingegen ist für die meisten deutlich vernehmbar. Das heißt aber eben nicht, dass eine logisch anmutende Entscheidung oder Meinung unbedingt die richtige sein muss. Denn neben dieser vermeintlich einzig wahren Entscheidung oder Ansicht gibt es noch eine Menge weiterer Alternativen, die man oft gar nicht wahrnimmt – weil man sie nicht wahrnehmen will oder weil man verlernt hat, sie wahrzunehmen. Der unerschöpfliche Fundus an Alternativen wird erst dann wieder erkennbar, wenn wir es wagen, den Ballast von Gewohnheiten, Mustern und rationalen Erwägungen über Bord zu werfen, und Zweifel an der Stimme unseres Kopfes anmelden.
    Und wie gelingt es Ihnen, das ganze Spektrum der verborgenen Möglichkeiten zu erkennen? Indem Sie Ihrem automatisierten Denken einen Riegel vorschieben und der Stimme Ihres Herzens, die sich über Ihre bevorzugten Wahrnehmungskanäle meldet, Spiel- und Resonanzraum schenken. Anstelle einer einzigen, kopfgesteuerten Lösung ergeben sich plötzlich unzählige Optionen. Wenn Sie aus dieser Perspektive dann noch einmal auf die Anfangssituation schauen, erkennen Sie gleich, dass es nicht nur diese »eine« Lösung gibt, sondern sehr