Das Leben macht Geschenke, die es als Problem verpackt
auch, zu akzeptieren, dass jeder Mensch ein anderes Weltbild hat. Nicht jeder tickt eben so, wie wir selbst ticken.
Mir hat NLP zum einen dabei geholfen, mich geistig besser zu fokussieren, und zum anderen, bestimmte Verhaltensmuster – die eigenen und die anderer Menschen – zu deuten, besser zu verstehen und deshalb auch besser damit umzugehen. Man kann sein Kommunikationsverhalten umstellen und dem anderer Menschen anpassen, sodass auf einer unbewussten »Bauch«-Ebene eine tiefer gehende Beziehung, ein authentischer Austausch stattfinden kann.
Die 5 Sinne
Wir nehmen alle Informationen aus unserer Umwelt über unsere Sinne auf:
Sehen = visuell
Hören = auditiv
Spüren/Fühlen = kinästhetisch
Riechen = olfaktorisch
Schmecken = gustatorisch
Welcher Wahrnehmungstyp bin ich?
Natürlich bedienen wir uns in aller Regel in jeder Lebenssituation, sei sie nun kritisch oder weniger kritisch, aller unserer Sinne. Trotzdem bildet fast jeder Mensch ein Sinnessystem besonders stark aus, auf das er sich dann sein ganzes Leben lang verlässt und das ihm Sicherheit bietet. Jeder von uns besitzt also einen oder zwei bevorzugte Aufnahmekanäle, die in bestimmten Situationen greifen.
Der visuelle Typ
Etwa 40 Prozent aller Menschen sind, was ihren Wahrnehmungstyp anbelangt, eher visuell ausgerichtet. Menschen, die in diese Gruppe fallen, verarbeiten Informationen aus ihrer Umwelt vor allem in Bildern. Natürlich merkt sich jeder Mensch Bilder oder träumt auch in Bildern, bei diesem Typus ist dieser Wahrnehmungskanal jedoch besonders stark ausgeprägt. Er ist auch daran zu erkennen, dass er sich bei Interesse oder Desinteresse folgendermaßen ausdrückt: »Davon kann ich mir (k)ein Bild machen.« »Ich sehe (nicht direkt), was Sie meinen.« »Das kann ich mir sehr gut vorstellen.« »Ich muss das erst einmal unter die Lupe nehmen.« »Ich bilde mir ein, das schon einmal gesehen zu haben.«
Diese Menschen richten ihren Fokus auf Gestalt, Farbe und Struktur von Objekten und gewissermaßen auch von Menschen; sie lernen sehr schnell, wenn man ihnen entsprechendes Bildmaterial und visuelle Reize zur Verfügung stellt; reines Zuhören liegt ihnen weniger, weil es sie leicht ermüdet und langweilt. Sie stellen sich Situationen bildlich vor, zum Beispiel, wenn ihnen jemand etwas erzählt oder mitteilt. Wenn sie selbst anderen etwas erklären, stehen ebenfalls Bilder im Vordergrund. Bei vielen visuell veranlagten Menschen entstehen im Kopf nicht nur Bilder, sondern ganze Filme, das sogenannte »Kopfkino«.
Weil ihre inneren Bilder sie allzu leicht aus der Realität davontragen, tun sie sich schwer damit, sich länger auf etwas zu konzentrieren. Visuelle Wahrnehmungstypen haben daher immer etwas leicht Abwesendes, Verträumtes. Es sind vor allem Frauen, die sich auf ihre Augen verlassen.
Visueller Typ
Susa B. erzählte mir im Rahmen eines Seminars, sie sehe in Situationen, die wichtige Entscheidungen erforderten, immer ihre Großmutter. Lange war sie ratlos, was ihr diese in der Situation mitteilen wollte. Wir überlegten gemeinsam, für was die Großmutter wohl in ihrem Leben stünde. Was wollte ihr die Großmutter sagen? Schließlich kam Susa B. darauf, dass ihre Großmutter ein Mensch war, der immer für andere da war und sich selbst dabei völlig verbog und aus den Augen verlor. Dieses Bild machte sie sehr betroffen, weil sie darin ein auch bei ihr immer wiederkehrendes Verhaltensmuster erkannte. Übersetzt bedeutete diese visuelle Wahrnehmung für sie: Willst du dich in dieser Entscheidungssituation auch so verbiegen wie die Großmutter? Oder bleibst du lieber bei dir? Auf diese Weise lernte sie, die Stimme ihres Herzens richtig zu übersetzen und sich aus dem alten Muster zu lösen. Es gelang ihr leichter, in wichtigen Situationen ihre eigenen Bedürfnisse »im Blick zu behalten«.
Der auditive Typ
Etwa 20 Prozent aller Menschen gehören zu dieser Gruppe. Diese Menschen reagieren sehr stark darauf, wie sich ihr Umfeld »anhört«; sie achten beispielsweise sehr genau auf den Tonfall einer Stimme, sind häufig musikalisch und verfügen über einen großen Wortschatz. Auch sind diese Menschen meist sehr redegewandt und können ihre Empfindungen gut in Worte fassen. Zu den Stärken des auditiven Typs gehört es auch, intensiv und aktiv zuhören zu können. Diese Menschen haben gewissermaßen ein »fotografisches Gedächtnis« für Gespräche und können diese oft wortwörtlich rekapitulieren. Andererseits sind sie aber
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