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Das Leben Mohammeds, des arabischen Propheten (German Edition)

Das Leben Mohammeds, des arabischen Propheten (German Edition)

Titel: Das Leben Mohammeds, des arabischen Propheten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Washington Irving
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Verwünschungen und Flüche gegen Mohammed ausstieß, den Kopf vom Leibe.
    Jetzt wichen die Koreischiten und flohen. Siebenzig ließen sie todt auf dem Platze, und fast dieselbe Zahl wurde gefangen. Vierzehn Moslemen waren gefallen, deren Namen als Märtyrer des Glaubens in der Geschichte fortleben.
    Dieser ausgezeichnete Sieg kann leicht aus natürlichen Gründen bemessen werden. Die Moslemen waren frisch und nicht erschöpft, hatten den Vortheil eines erhöheten Platzes und Zufuhr von Wasser; die Koreischiten hingegen waren durch einen eiligen Marsch abgemattet, vor Durst verschmachtet und durch den Abgang Vieler, welche nach Mekka zurückgekehrt waren, der Zahl nach schwächer. Moslemische Schriftsteller schreiben jedoch diesen baldigen Sieg des Glaubens übernatürlicher Einwirkung zu. Als Mohammed Staub in die Luft warf, sagen sie, so stürzten drei tausend Engel als Krieger mit weißen und gelben Turbanen, in langen glänzenden Gewändern und auf schwarzen und weißen Streitrossen wie ein Windstoß herbei und fegten die Koreischiten von sich hinweg. Auch wird dies nicht allein auf Grund moslemischen Zeugnisses bestätigt, sondern auch nach der Erzählung eines Götzendieners mitgetheilt, eines Landmanns, welcher auf einem benachbarten Hügel Schafe hütete. »Ich war mit einem Kameraden, meinem Vetter«, sagte der Landmann, »bei der Schafhürde des Berges, beobachtete den Kampf und lauerte auf, um mich mit den Siegern zu verbinden und an der Beute Theil zu nehmen. Plötzlich sahen wir, wie eine große Wolke auf uns zuschwebte und innerhalb derselben wieherten Schlachtrosse und schmetterten Trompeten. Als sie sich näherte, sprangen Schwadronen Engel aus derselben heraus und wir hörten die fürchterliche Stimme des Erzengels, wie er seine Stute Haizum zur Eile trieb, »schnell! schnell! o Haizum!« Bei diesem fürchterlichen Tone brach meinem Kameraden vor Schrecken das Herz und er starb auf der Stelle, und ich hätte beinahe sein Schicksal getheilt. [Fußnote: Diese wunderbare Hülfe wird wiederholt im Koran erwähnt, z.B. »Gott hatte euch bei Beder bereits den Sieg gegeben, als ihr an Zahl noch schwächer wart. Als du zu den Gläubigen sprachst: Ist es nicht genug für euch, daß der Herr euch beistand mit drei tausend Engeln und sie vom Himmel niedersandte? Wahrlich, wenn ihr beharret und Gott fürchtet und eure Feinde kommen plötzlich über euch, so wird der Herr euch beistehen mit fünf tausend Engeln, die ausgezeichnet sind durch ihre Rosse und ihren Schmuck. Sure 8. – O ihr wahren Gläubigen, ihr selbst schlugt nicht diejenigen, welche am Beder geschlagen wurden, sondern Gott schlug sie. Auch du, o Mohammed, warfst nicht den Kies in ihre Augen, als du ihn zu werfen schienst, sondern Gott warf ihn.« Sure 3.] Als der Kampf vorüber war, brachte Abdallah Ibn Masoud das Haupt Abu Jahls zu Mohammed, welcher dieses grausige Siegeszeichen mit Frohlocken beschaute und ausrief: »Dieser Mann war der Pharao unsrer Nation.« Der wahre Name dieses ergrauten Kriegers war Amru Ibn Hascham. Die Koreischiten hatten ihm wegen seines Scharfsinnes den Beinamen Abu Hakam, d.i., Vater der Weisheit gegeben. Die Moslemen hatten denselben in Abu Jahl, Vater der Narrheit, umgewandelt. Der letztere Name ist ihm in der Geschichte geblieben, und von den wahren Gläubigen wird er niemals erwähnt ohne den Stoßseufzer, »mag er von Gott verflucht werden!«
    Die Moslemen, welche in der Schlacht gefallen waren, wurden ehrenvoll beerdigt; was die Körper der Koreischiten betrifft, so wurden sie mit Verachtung in eine Grube geworfen, welche für sie gemacht worden war. Es entstand die Frage, wie man über die Gefangenen verfügen sollte. Omar war dafür, daß ihnen die Köpfe abgeschlagen würden; aber Abu Beker gab den Rath, sie gegen ein Lösegeld frei zu geben. Mohammed bemerkte, daß Omar wie Noah wäre, welcher um die Vernichtung der Schuldigen durch die Sündfluth bat; aber Abu Beker Abraham gliche, welcher für die Schuldigen eine Fürbitte einlegte. Er entschied sich für die Partei der Begnadigung. Zwei von den Gefangenen wurden jedoch zum Tode geführt; der eine, Namens Nadhar, weil er den Koran als eine Sammlung persischer Erzählungen und Fabeln verlacht hatte, der andere, Namens Okba, wegen seines Angriffs auf das Leben Mohammeds, als dieser zuerst in der Kaaba predigte und von Abu Beker gerettet wurde. Mehrere Gefangene, welche arm waren, wurden in Freiheit gesetzt, wenn sie nur den Eid leisteten, daß sie gegen

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