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Das Leben und das Schreiben

Das Leben und das Schreiben

Titel: Das Leben und das Schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Markt sorgfältig studierte, veröffentlichte Frank während seiner College-Zeit in keiner dieser Zeitschriften, sondern lediglich ein halbes Dutzend Erzählungen im Literaturmagazin des Colleges (wir wollen es The Quarterly Pretension nennen). Er erhielt einige persönlich verfasste Ablehnungen von Lektoren der Magazine, bei denen er ein Manuskript eingesandt hatte, darunter von Story (die weibliche Version von Frank sagte: »Das waren sie mir einfach schuldig !«) und The Georgia Review . In der Zeit abonnierte Frank Writer’s Digest und The Writer , arbeitete beide gründlich durch und achtete dabei besonders auf Artikel über Agenten und Auflistungen von Agenturen. Er markierte die Namen derer, die seine literarischen Interessen teilten. Insbesondere achtete Frank auf Agenten, die angaben, ihnen gefielen »konfliktträchtige« Geschichten, ein hochgestochener Ausdruck für Psychothriller. Frank mag Psychothriller, aber ebenso Krimis und Übernatürliches.
    Ein Jahr nach dem College bekommt Frank seine erste Zusage – ein Freudentag! Sie stammt von einem kleinen Magazin, das nur an wenigen Kiosken erhältlich ist und hauptsächlich über Abonnement vertrieben wird, nennen wir es Kingsnake . Der Herausgeber bietet ihm an, seine 1200 Wörter lange literarische Skizze »The Lady in a Trunk« für fünfundzwanzig Dollar plus zwölf Belegexemplare zu veröffentlichen. Frank ist natürlich überglücklich – er schwebt weit über Wolke sieben hinaus. Er meldet sich bei allen Verwandten, selbst bei denen, die er nicht mag ( besonders bei denen, würde ich sagen). Fünfundzwanzig Mäuse reichen nicht für die Miete, er kann davon noch nicht einmal eine Woche lang Lebensmittel für sich und seine Frau bezahlen, aber es ist eine Anerkennung seiner Leistung, und das ist unbezahlbar, wie mir jeder frisch veröffentlichte Autor bestätigen wird: Da will einer haben, was ich geschrieben habe, juchu! Und das ist noch nicht der ganze Nutzen. Diese Veröffentlichung ist ein Kredit auf die Zukunft, ein kleiner Schneeball, den Frank nun in der Hoffnung den Hügel hinunterrollen wird, dass er, unten angekommen, zu einer riesigen Kugel geworden ist.
    Sechs Monate später verkauft Frank eine weitere Geschichte an ein Magazin namens Lodgepine Review (wie Kingsnake ein Kompositum). Na ja, »verkaufen« ist wohl zu viel gesagt; man schlägt Frank als Bezahlung für »Two Kinds of Men« fünfundzwanzig Belegexemplare vor. Doch auch das ist ein Kredit auf die Zukunft. Frank unterschreibt den Vertrag (Ach, wie er die Zeile RECHTEINHABER DES WERKES unter der leeren Stelle für seine Unterschrift liebt, weiß Gott!) und schickt ihn am nächsten Tag zurück.
    Einen Monat später trifft ihn das Schicksal. Es flattert in Gestalt eines Formbriefs ins Haus, der mit der Anrede »Sehr geehrter Beitragseinsender der Lodgepine Review « beginnt. Frank liest ihn sinkenden Mutes. Irgendein staatlicher Zuschuss wurde nicht erneuert, sodass Lodgepine Review in den großen Zeitungshimmel eingehen wird. Die nächste Sommerausgabe wird die letzte sein. Leider war Franks Geschichte für die Herbstausgabe vorgesehen. Der Brief wünscht Frank alles Gute für die anderweitige Unterbringung seines Beitrags. Unten links in die Ecke hat jemand vier Wörter gekritzelt: Tut uns SCHRECKLICH LEID .
    Frank tut es auch SCHRECKLICH LEID (nachdem er und seine Frau sich mit billigem Wein abgefüllt und einen ziemlichen Kater haben, tut es ihnen NOCH MEHR LEID), aber die Enttäuschung hält ihn nicht davon ab, seine beinahe veröffentlichte Kurzgeschichte wieder in Umlauf zu bringen. Inzwischen macht ein halbes Dutzend seiner Erzählungen die Runde. Sorgfältig notiert er, an wen er sie geschickt hat und welche Antwort er bei jeder Adresse erhalten hat. Außerdem führt er eine Liste der Magazine, mit denen er persönlichen Kontakt gehabt hat, auch wenn sich dieser Kontakt auf zwei gekritzelte Zeilen und einen Kaffeefleck beschränkte.
    Einen Monat nach der Hiobsbotschaft von Lodgepine Review gibt es gute Nachrichten für Frank. Er erhält einen Brief von einem ihm völlig unbekannten Mann. Es ist der Herausgeber einer ganz neuen kleinen Zeitschrift namens Jackdaw . Er sammelt Beiträge für die erste Ausgabe, und ein alter Schulfreund, nämlich der Herausgeber der kürzlich verstorbenen Lodgepine Review , hat ihm von Franks nicht mehr erschienenen Geschichte erzählt. Sollte Frank sie noch nicht anderweitig untergebracht haben, würde der Herausgeber von Jackdaw gern

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