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Das leere Grab

Titel: Das leere Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Richard.«
    »Und das Foto in Ihrer Brieftasche: Wer ist der Junge auf dem Bild?«
    »Hast du gedacht, das seist du?« Wieder lachte sie. »Es ist mein Neffe.«
    »Du kannst ihm nicht alles erzählen, Wendy!«, zischte Richard.
    »Warum nicht? Wir müssen ihn sowieso beseitigen.«
    Justus zuckte zusammen. »Was wollen Sie mit mir machen?«
    »Wir denken uns etwas Nettes aus.«
    Justus geriet in Panik. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihm wirklich etwas antun würden. Doch er wollte es nicht darauf ankommen lassen. Hektisch sah er sich nach einer Fluchtmöglichkeit um.
    »Die Tür ist abgeschlossen, schon vergessen?«, fragte Richard Fletcher grinsend, als er Justus’ Blick bemerkte.
    »Richtig. Und Sie haben den Schlüssel.« Justus stürzte vor und rammte Mr Fletcher seine Schulter in den Bauch. Der stieß ein überraschtes Keuchen aus und taumelte ein paar Schritte zurück, bis die Bettkante ihn stoppte und beide zum Stolpern brachte. Sie fielen auf das Bett, Justus versuchte in Fletchers Hosentasche zu fassen, um an den Schlüssel zu kommen. Fletcher packte sein Handgelenk und hielt es mit eisernem Griff fest. Justus biss mit aller Kraft in die Hand seines Gegners.
    Fletcher schrie auf und riss die Hand hoch. Schnell griff Justus in die Tasche und zerrte den Schlüssel hervor. Er sprang auf, rannte zur Tür und versuchte mit zitternden Fingern aufzuschließen.
    »So nicht!«, rief Wendy Fletcher.
    Eine Sekunde später krachte etwas auf Justus’ Kopf herunter. Er spürte einen stechenden Schmerz, und plötzlich war alles dunkel.
Familienausflug
    »Ich habe es immer gewusst«, schluchzte Tante Mathilda. »Eines Tages wird meinem Jungen bei seiner Detektivspielerei etwas zustoßen.«
    »Warum hat er nicht mit uns gesprochen?«, machte Onkel Titus sich Vorwürfe. »Wir hätten ihn davon abbringen können, nach Südamerika zu fliegen.«
    Bob und Peter saßen unruhig im Jonas’schen Wohnzimmer. Sie hatten den beiden die neuen Nachrichten überbracht und wussten nun nicht, wie sie reagieren sollten.
    »Wenn wir ihm doch nur helfen könnten!«, rief Tante Mathilda.
    »Das können wir«, sagte Peter, froh, endlich zum eigentlichen Grund ihres Besuches kommen zu können. »Wir müssen nach Venezuela. Am besten sofort!«
    Bob nickte eifrig. »Wir haben schon mit unseren Eltern gesprochen. Sie sind nicht gerade begeistert von unserem Plan. Wir sind zwar schon öfter alleine weggefahren, doch nie unter solchen Umständen. Sie haben natürlich Angst, dass uns etwas passiert, wenn wir direkt in die Hände dieser gewalttätigen Verbrecher laufen.«
    »Aber ihr sagtet doch, dass ihr gar kein Geld hättet«, warfTante Mathilda ein.
    »Das stimmt nur zum Teil«, erklärte Bob. »Ich habe einiges von dem Geld, das ich bei Sax Sendler verdient habe, gespart, um mit Elizabeth in Urlaub zu fahren. Das muss ich halt verschieben.«
    »Und ich kann mein neues Fahrrad wieder verkaufen«, sagte Peter. »So dringend brauchte ich es gar nicht.«
    »Aber ... aber das geht doch nicht!«, sagte Tante Mathilda.
    »Mrs Jonas«, unterbrach Bob sie eindringlich. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Heute Abend geht ein Flug nach Caracas. Wir haben schon alles geregelt. Der Flug ist gebucht, die Taschen sind gepackt, das Geld ist da, uns fehlt nur noch eines und deshalb sind wir hier.«
    »Und zwar?«, fragte Onkel Titus.
    »Sie müssen ein gutes Wort für uns bei unseren Eltern einlegen«, erklärte Bob. »Vielleicht können Sie sie davon überzeugen, dass wir dringend nach Venezuela müssen, um Justus zu helfen.«
    »Aber können wir denn nicht die Polizei in diesem Dorf verständigen?«, überlegte Tante Mathilda.
    Peter lachte. »In ganz Suerte gibt es vermutlich kein einziges Telefon, geschweige denn eine Polizeistation. Außerdem glaube ich nicht, dass mein Spanisch ausreicht, um einem Venezolaner die ganze Geschichte begreiflich zu machen. Nein, wir müssen nach Südamerika, und zwar noch heute. Bitte, reden Sie mit unseren Eltern!«
    Tante Mathilda runzelte die Stirn. Sie sah ihren Mann an. »Titus, kommst du bitte mal mit?«
    »Was ist?«
    »Komm schon!« Sie verließen den Raum.
    »Was ist denn nun?«, fragte Peter. »Rufen sie jetzt bei uns zu Hause an?«
    Bob sah auf die Uhr. »Was immer sie tun, sie sollten sich beeilen. In ein paar Stunden geht das Flugzeug. Bis dahin muss ich noch hundert Dinge erledigen. Zum Beispiel Lys anrufen. Sie muss schließlich Bescheid wissen. Und Elizabeth. Mann, die wird ganz schön sauer

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