Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das leere Grab

Titel: Das leere Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
Vom Netzwerk:
einzuscannen und in den Computer einzuschleusen. Aber wie dem auch sei, nun haben wir die aktuelle Adresse der beiden. Ich werde der Polizei in Chicago Bescheid geben. Sie wird sich um den Fall kümmern.«
    »Dort sind sie leider nicht«, meinte Peter, »wir haben heute Morgen in Chicago angerufen. Sie sind bestimmt noch in Südamerika. Justus kommt in große Schwierigkeiten, wenn er die beiden gefunden hat und sie merken, dass ihre Tarnung aufgeflogen ist. Wer weiß, wozu sie in der Lage sind! Schwere Körperverletzung steht auf der Anklageliste, sagten Sie? Justus steht diesen beiden Betrügern ganz allein gegenüber! Vielleicht schwebt er in diesem Moment schon in größter Gefahr!«
     
    Justus’ Eröffnung hallte wie ein Donnerschlag im Raum nach. Der Erste Detektiv beobachtete das Ehepaar Jonas genau. Sie starrten ihn fassungslos an.
    Catherine Jonas hatte sich am schnellsten wieder im Griff: »Das ist nicht dein Ernst.«
    Justus war auf diese Reaktion vorbereitet. Er griff in seine Tasche und holte seinen Ausweis hervor. Wortlos hielt er ihn den beiden entgegen. Mr Jonas entriss ihn seiner Hand und sah ihn sich genau an. »Es ist sein Ernst«, stellte er fest. »Das erklärt einiges.« Er schüttelte den Kopf. »Mein Gott, das erklärt alles! Du bist nicht auf einer Urlaubsreise. Du ... du warst hinter uns her, nicht wahr? Aber nicht wegen der Diamanten. Von denen hattest du überhaupt keine Ahnung.«
    Justus nickte. »Ich bin hier, um herauszufinden, ob Sie meine Eltern sind.« Jetzt war es gesagt. Er spürte, wie er zitterte, während er auf die Antwort wartete.
    »Dieser Hitfield aus Kalifornien hat dich geschickt, richtig?«, fragte Mrs Jonas. »Das musste ja früher oder später passieren.«
    »Er hat mich nicht geschickt. Er hat mir nur erzählt, dass er Sie hier kennengelernt hat. Daraufhin bin ich hergekommen.«
    »Und du bist tatsächlich der Sohn von Catherine und Julius Jonas?« Mrs Jonas lachte schallend auf. »Du bist von Kalifornien nach Venezuela geflogen, weil du deine Eltern finden wolltest? Das ist zu verrückt!«
    Justus war verwirrt. »Was ist daran verrückt?«
    »Dass wir jahrelang Angst hatten, entdeckt zu werden«, erklärte sie. »Und nun ist uns tatsächlich jemand auf die Spur gekommen. Aber nicht die verdammte Polizei oder der Zoll, sondern ein Junge, der glaubt, wir seien seine Eltern.«
    »Sind Sie es?« Justus rieb nervös seine Hände an den Jeans.
    »Nein. Die echten Julius und Catherine Jonas sind seit elf Jahren tot.«
    Diesem Moment hatte Justus tagelang entgegengefiebert. Doch nun kam die Wahrheit ans Licht und er hatte nicht einmal Zeit, sie auf sich wirken zu lassen. Der magische Augenblick verstrich und Justus fühlte sich genauso verwirrt wie vorher. »Aber wie … wie kommen Sie an die Namen meiner Eltern?«
    »Das wüsstest du wohl gerne«, antwortete Mr Jonas lächelnd.
    Seine Frau widersprach ihm: »Ich finde, er hat ein Recht, es zu erfahren.«
    »Bist du verrückt? Wir können ihm doch nicht alles erzählen!«
    »Macht das jetzt noch einen Unterschied?«, fragte sie. »Er weiß ohnehin schon zu viel.« Sie wandte sich an Justus. »Wir wurden von der Polizei gesucht. Deshalb haben wir unsere Identität geändert.«
    »Aber wie? Und warum die Namen meiner Eltern?«
    Sie zuckte die Schultern. »Zufall. Ich bin Computerexpertin. Vor vielen Jahren habe ich an einem neuen Sicherheitssystem für die Datenverarbeitung der Polizei gearbeitet. Ich baute eine Hintertür ein, um gegebenenfalls Zugang zu dem System zu haben. Und einige Jahre später brauchte ich diese Hintertür tatsächlich. Wir wurden verfolgt, also musste ich uns eine neue Identität beschaffen. Ich suchte nach zwei verheirateten Menschen, die vor nicht allzu langer Zeit gestorben waren und uns zumindest ein bisschen ähnlich sahen. Beim Durchforsten der Dateien stieß ich auf Catherine und Julius Jonas. Ich änderte ihre gespeicherten Fotos und ließ sie im Computer weiterleben. Schließlich hatte ich keine Ahnung, dass eines Tages mal ein Verwandter von ihnen auftauchen würde. Oder sogar ihr Sohn. Hast du wirklich geglaubt, wir seien deine Eltern?«
    Justus zuckte die Schultern. »Eigentlich nicht. Und irgendwie doch. Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich bin froh, dass Sie es nicht sind. Wie sind Ihre richtigen Namen? Ich möchte Sie ungern weiter Mr und Mrs Jonas nennen.«
    Sie deutete eine leichte Verbeugung an. »Wendy Fletcher«, sagte sie und wies dann auf ihren Partner: »Mein Mann

Weitere Kostenlose Bücher