Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben
gegenwärtigen Arbeitgebers Prusias von Bithynien nicht mehr sicher ist. Ein römischer Abgesandter namens Titus Quinctius Flamininus ist bereits bei Prusias vorstellig geworden und hat die Auslieferung des legendären 63-jährigen Feldherrn gefordert. Hannibal ahnt, dass sich sein Arbeitgeber nicht lange des römischen Drucks erwehren können wird. Eine Rückkehr in seine Heimatstadt Karthago kommt für Hannibal jedoch nicht in Frage. Seit ihn die karthagische Aristokratie vor dreizehn Jahren ins Exil trieb, hat er sich geschworen, seine Heimatstadt nie wieder zu betreten. Doch die Vorstellung, wie eine Trophäe auf den römischen StraÃen zur Schau gestellt zu werden, behagt Hannibal noch weniger. Noch zu Lebzeiten hat er es zur Legende gebracht, allein der Klang seines Namens treibt den Römern noch immer SchweiÃperlen auf die Stirn. Keinesfalls will der groÃe Gegenspieler Roms seinen Feinden lebend in die Hände fallen und seinen Ruf damit beschädigen. Er beauftragt seinen langjährigen Diener Belikar, ihm ein delikates Mahl zuzubereiten, wie er es zu Zeiten seiner groÃen Feldzüge zu verspeisen pflegte. In der Küche von Hannibals Unterkunft in Bithynien macht sich Belikar am Nachmittag an die Arbeit. Er kocht Kichererbsensuppe, Huhn, Getreidebrei und KohlklöÃe.
Als es Abend wird, lässt sich Hannibal am Tisch nieder und verspeist das bestellte Mahl mit hörbarem Genuss. Wie in alten Kriegszeiten lässt er auch den ein oder anderen Schluck Wein seine Kehle hinunter rinnen. Es ist das letzte Gelage seines Lebens. Als alle Schüsseln und Teller geleert sind, tröpfelt er ein wenig Gift aus einer Phiole in seinen Wein und führt den Becher zum Mund.
Erst siebenunddreiÃig Jahre nach seinem Freitod erfüllt sich die Forderung des römischen Senators Marcus Porcius Cato: Hannibals Heimatstadt Karthago wird im Dritten Punischen Krieg endgültig von den Römern zerstört und dem Erdboden gleichgemacht.
Phönizisches Menü
»Hannibal ante portas«
Vorspeise:
Kichererbsensuppe
Zutaten: 200 g Kichererbsen, 200 g Lauch, 1 Zwiebel, 100 g grüne Bohnen, 30 g Mandelscheiben, ½ Apfel, 1 Knoblauchzehe, 1 EL Paniermehl, 2 Minzeblätter, Salz, Pfeffer, Olivenöl
Zubereitung: Die Kichererbsen ca. 12 Stunden in Wasser einweichen. AnschlieÃend das Wasser abgieÃen und die Erbsen in einem Liter Wasser ca. 1,5 Stunden kochen. Den Lauch, die Zwiebel und die Bohnen in feine Stücke schneiden, zusammen mit etwas Salz zu den Erbsen geben und noch einmal ca. 20 Minuten kochen.
Den Apfel schälen, klein schneiden und gemeinsam mit den Mandeln und der gehackten Knoblauchzehe in Paniermehl und Olivenöl anbraten, zur Suppe geben und ca. 10 Minuten auf kleiner Flamme kochen. AnschlieÃend mit Pfeffer abschmecken und die in Streifen geschnittene Minze darüber geben.
Hauptspeise:
Huhn
Zutaten: 1 Huhn, 50 g Pinienkerne, 2 Zwiebel, 1 Schalotte, 1 Lorbeerblatt, 2 Nelkenköpfe, 1 Karotte, 4 Datteln, 1 EL Weinessig, 1 TL Honig, 2 EL Distelöl, 1 EL Vollkornmehl, ½ TL Kümmel, Salz, Pfeffer, Olivenöl
Zubereitung: Das Huhn in drei Liter Wasser mit Salz, Karotte, Lorbeer, Nelkenköpfen und einer Zwiebel ca. 90 Minuten kochen. Danach abkühlen lassen, zerteilen, mit einer fein gehackten Schalotte und Pfeffer bestreuen und in Olivenöl braten.
Für die SoÃe eine gehackte Zwiebel anschwitzen. Pfeffer, Kümmel und die klein geschnittenen Datteln hinzugeben. Mit Weinessig, Honig, Distelöl und 100 ml Wasser verrühren und ca. 10 Minuten kochen. AnschlieÃend die SoÃe mit dem Vollkornmehl abbinden und zum Huhn servieren.
Beilage:
Getreidebrei und KohlklöÃe
Zutaten: 150 g DinkelgrieÃ, ½ Liter Gemüsebouillon, 50 g Hüttenkäse, 1 EL Honig, 4 Eier, 400 g WeiÃkohl, 1 EL Schweinefett, 3 EL Vollkornmehl, ½ TL Kümmel, Olivenöl
Zubereitung: Den Dinkelgrieà mit der heiÃen Gemüsebouillon übergieÃen und unter stetem Umrühren ca. 15 Minuten kochen lassen. Den Hüttenkäse und ein verrührtes Ei darunter geben und nochmals erwärmen.
Den WeiÃkohl in Scheiben schneiden, in Schweinefett andämpfen und in Salzwasser ca. 15 Minuten kochen. AnschlieÃend abtropfen lassen und fein hacken. Mit den restlichen Eiern, dem Kümmel, dem Honig, etwas Olivenöl und dem Vollkornmehl gut vermengen. Die feste Masse zu KlöÃen formen und in heiÃem, nicht kochenden
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