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Das letzte Opfer (German Edition)

Das letzte Opfer (German Edition)

Titel: Das letzte Opfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hammesfahr
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erschien sie ihm nur noch unter einem Aspekt wichtig. Blankenheim in der Eifel. Da dachte er doch sofort an das erste Opfer, Anja Heckel, das seinen Mörder gekannt hatte. Kein Wunder, Marko hatte seine Tante zu ihren Lebzeiten häufig besucht.
    Und Karen hatte bei der Entrümpelung diesen besonderen Schatz gefunden, der ihrem liebenden Gatten Tränen der Rührung in die Augen getrieben hatte. Hübsch eingefädelt. Ein silbernes Medaillon mit den Initialen M S, das Markos Mutter gehört haben sollte. Scheib trieb es nun Tränen der Wut in die Augen. Kein Mensch hatte ein Medaillon erwähnt. Solange er persönlich hätte nachhaken können, war es nur um Sabine Bergholts Platinschmuck gegangen. Aber Marion Schneider hatte ein Medaillon besessen. Es war mit ihren Initialen graviert gewesen, hatte jedoch keine Haarlocke enthalten. Doch die mochte später eingelegt worden sein.
    Er las davon an dem Nachmittag, an dem Klinkhammer von einer frustrierten Oberstaatsanwältin erfuhr, der in Norberts Vitrine entdeckte Knochen habe einem etwa vierzigjährigen Mann gehört, der vor rund fünfhundert Jahren gestorben war. Klinkhammer rief am frühen Abend in Wiesbaden an. Nach langer Zeit konnte Scheib wieder einmal herzhaft lachen.
    «Schade um die Kosten der forensischen Untersuchung», sagte er. «Dierden ist sauber. Stichler ist unser Mann, glauben Sie mir.»
    Klinkhammer wusste nicht mehr, was oder wem er glauben sollte. Von Carmen Rohdecker hatte er gehört, wie Karen auf ihren Bruder reagiert hatte. Und Karen, meinte er, müsse es doch am besten wissen.
    «Zwischen Wissen und Glauben besteht ein großer Unterschied», belehrte Scheib ihn. «Frau Stichler glaubt und befindet sich im Irrtum.»
    Klinkhammer ließ einen vernehmlichen Seufzer hören. «Ja, ich weiß, alle irren sich, nur Ihr Glaube ist der einzig wahre. Dabei hätte es für Sie doch Vorteile, wenn Sie Dierden als Täter akzeptieren. Es spricht alles für ihn.»
    «Es geht aber hier nicht um meinen Vorteil», sagte Scheib.
    Irgendwie imponierte er Klinkhammer damit. Nicht dass er Sturheit oder Uneinsichtigkeit für Tugenden gehalten hätte. Aber manch einer hätte sich auf Norbert gestürzt, um sich selbst von jedem Verdacht reinzuwaschen. Scheib hingegen schien es überhaupt nicht zu kümmern, ob er sich seine berufliche Zukunft versaute.
    Er erzählte von dem Medaillon. Und Klinkhammer erinnerte sich vage, dass so ein Schmuckstück vor Karens Brust gebaumelt hatte an dem Mittwochnachmittag Anfang Mai, als er nur mal schnell ein Alibi überprüfen sollte. Genau hingeschaut hatte er nicht, weil sie sofort von Mord und Totschlag zu stammeln begann. Ob sie es in Frechen getragen hatte, hätte er beim besten Willen nicht sagen können.
    «Müsste sie aber», sagte Scheib. «Es war nicht bei den Sachen, die in ihrem Haus beschlagnahmt worden sind. Die habe ich selbst kontrolliert. Und sie hat es täglich getragen, früher sogar nachts. Vor zwei Jahren hat ihr Sohn die Kette zerrissen, danach hat sie es erst morgens angelegt. Vielleicht hat man es ihr im OP abgenommen oder im RTW. Fragen Sie mal nach? Aber so, dass Stichler nichts davon erfährt. Wenn wir das Medaillon in die Finger bekommen und die Haare noch drin sind, vielleicht können wir ihn damit festnageln.»
    Wir, dachte Klinkhammer, war nett formuliert, aber nur eine hübsche Umschreibung für die Tatsache, dass er wieder mal den Laufburschen machen sollte. Und diesmal nicht für einen Sonderermittler, sondern für einen BKA-Mann ohne Kompetenzen, der nicht locker lassen konnte. Aber wenn er Recht hatte!
    Klinkhammer kümmerte sich gleich am nächsten Tag darum, fuhr eigens nach Köln, suchte Carmen Rohdecker in ihrem Büro auf, und sie sagte lapidar: «Das ist weg.»
    Wagenbach konnte schließlich auch lesen und hatte sie längst informiert. «In Frechen wurde nur ein verbogenes Kettenglied sichergestellt», erklärte sie. «Vermutlich hat Lohmann es ihr vom Hals gerissen und eingesteckt. Er kann es unterwegs aus dem Auto geworfen haben wie ihre Tasche und das Messer. Wenn er es noch in der Hose hatte, liegt es jetzt wahrscheinlich im Starnberger See.»
    «Was ist mit Tauchern?», fragte Klinkhammer.
    Carmen Rohdecker lachte. «Was hast du für Vorstellungen? Soll ich die Marine anheuern, um nach einer Haarsträhne suchen zu lassen, zu der wir keine Leiche haben? Frau Stichler hat das Medaillon auf Scheibs Zeichnungen nicht erkannt. Vielleicht hat es wirklich Stichlers Mutter gehört.»
    «Und die hatte

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