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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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entsetzlichen Kritiken nicht allzu verletzt.«
    »Kann mir nicht vorstellen, warum er das sein sollte«, meinte Craig. »Schauspieler sind wie Anwälte – es kommt nur auf die Meinung der Geschworenen an. Ich gebe nie einen Pfifferling darauf, was der Richter denkt.«
    Ein Kellner trat an ihren Tisch. »Ich nehme das John Dory«, sagte Sarah. »Aber ohne Soße, auch nicht an der Seite.«
    »Für mich ein Steak. Ich will das Blut noch fließen sehen.« Craig reichte dem Kellner die Speisekarte und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Sarah zu.
    »Schön, dich nach all der Zeit wiederzusehen«, sagte er. »Vor allem, da wir im Unguten auseinandergegangen sind. Mea culpa.«
    »Wir sind jetzt beide älter«, erwiderte Sarah. »Bist du nicht einer der jüngsten Staatsanwälte in unserer Generation?«
     
    Die Zellentür ging auf, was sowohl Danny als auch Big Al überraschte, weil schon vor über einer Stunde Schlüsselrunde gewesen war.
    »Sie haben schriftlich um einen Termin beim Direktor gebeten, Moncrieff?«
    »Ja, Mr. Pascoe«, sagte Danny. »Sofern es ihm möglich ist.«
    »Er räumt Ihnen morgen früh um acht Uhr fünf Minuten ein.« Die Tür wurde ohne weitere Erklärung zugeschlagen.
    »Du klingst von Tag zu Tag mehr wie Nick«, sagte Big Al. »Mach so weiter, und ich werde bald vor dir salutieren und dich Sir nennen.«
    »Weitermachen, Feldwebel«, sagte Danny.
    Big Al lachte, fragte dann aber: »Wieso willst du den Direktor sprechen? Du hast doch nicht deine Meinung geändert, oder?«
    »Nein.« Danny überlegte in Sekundenschnelle. »Im Fortbildungskurs sind zwei Jungs, die davon profitieren würden, wenn sie in eine gemeinsame Zelle kämen. Sie haben beide dasselbe Fach belegt.«
    »Aber die Zellenzuweisung ist die Aufgabe von Mr. Jenkins. Warum sprichst du nicht mit ihm?«
    »Würde ich ja, aber es gibt da ein Problem.« Danny versuchte, sich ein Problem einfallen zu lassen.
    »Als da wäre?«, fragte Big Al.
    »Sie haben sich beide für die Stelle als Bibliothekar beworben. Ich wollte dem Direktor vorschlagen, künftig zwei Bibliothekare zu benennen, sonst endet einer von beiden mit dem Scheuerlappen in der Putzkolonne.«
    »Netter Versuch, Nick, aber du erwartest doch wohl nicht, dass ich dir diesen Mist glaube, oder?«
    »Doch«, sagte Danny.
    »Tja, wenn du das nächste Mal einen altgedienten Soldaten wie mich bluffen willst, dann darfst du dich nicht überrumpeln lassen – du musst deine Geschichte schon im Vorfeld präparieren.«
    »Wenn ich
dir
diese Frage gestellt hätte, was hättest du dann darauf geantwortet?«, wollte Danny wissen.
    »Kümmere dich um deinen eigenen Kram.«
     
    »Kann ich dich nach Hause bringen?«, fragte Craig, als ihm der Kellner seine Kreditkarte zurückgab.
    »Nur, wenn du dafür keinen Umweg fahren musst«, sagte Sarah.
    »Ich hatte eigentlich gehofft, dass es genau mein Weg sein würde«, erwiderte er. An diesem Satz hatte er lange geübt.
    Sarah stand auf, erwiderte aber nichts. Craig begleitete sie zur Tür und half ihr in den Mantel. Dann nahm er sie am Arm und führte sie über die Straße zu seinem Porsche. Er öffnete die Beifahrertür.
    »Cheyne Walk?«, fragte er.
    »Woher weißt du das?«, erkundigte sich Sarah und legte den Gurt an.
    »Das hat Larry mir erzählt.«
    »Aber du hast doch gesagt …«
    Craig drehte den Schlüssel in der Zündung, ließ den Motor ein paar Mal aufheulen und schoss dann los. Er bog scharf um die erste Kurve. Sarah fiel auf seine Seite. Seine linke Hand endete auf ihrem Oberschenkel. Sie schob sie sanft beiseite.
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Craig.
    »Kein Problem«, sagte Sarah, aber sie war überrascht, als er denselben Trick an der nächsten Kurve erneut probierte. Dieses Mal schob sie seine Hand schon entschlossener zur Seite. Während der restlichen Fahrt beließ es Craig dabei. Er machte Smalltalk, bis er vor ihrer Wohnung im Cheyne Walk zum Stehen kam.
    Sarah löste den Sicherheitsgurt. Sie erwartete, dass Craig aussteigen und ihr die Tür öffnen würde, aber er beugte sich zu ihr und versuchte, sie zu küssen. Sarah drehte den Kopf zur Seite, so dass seine Lippen nur ihre Wange berührten. Craig schob seinen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. Ihre Brüste wurden gegen seinen Brustkasten gedrückt. Die andere Hand legte er auf ihren Schenkel. Sie versuchte, ihn von sich zu stoßen, hatte aber vergessen, wie stark er war. Er lächelte sie an und versuchte, sie erneut zu küssen. Sarah tat so, als wolle sie

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