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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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nachgeben, beugte sich vor und biss ihm in die Zunge. Er fuhr zurück und brüllte: »Luder!«
    Das gab Sarah genug Zeit, die Tür zu öffnen. Rasch fand sie allerdings heraus, wie schwer es sein konnte, aus einem Porsche auszusteigen. Sie drehte sich wieder zu ihm um. »Wenn ich daran denke, dass ich tatsächlich geglaubt habe, du hättest dich geändert!«, rief sie wütend. Sie knallte die Tür zu. Darum konnte sie nicht hören, wie er sagte: »Keine Ahnung, warum ich mir überhaupt die Mühe gemacht habe. Du warst schon beim ersten Mal nicht gut im Bett.«
     
    Mr. Pascoe begleitete ihn in das Büro des Direktors.
    »Warum wollten Sie mich sprechen, Moncrieff?«, fragte Mr. Barton.
    »Es ist eine heikle Angelegenheit«, erwiderte Danny.
    »Ich höre«, sagte der Direktor.
    »Es geht um Big Al.«
    »Der, wenn ich mich recht erinnere, als Feldwebel in Ihrer Einheit diente?«
    »Ja, Sir. Darum fühle ich mich für ihn verantwortlich.«
    »Das versteht sich«, sagte Pascoe. »Nach vier Jahren wissen wir, dass Sie kein Denunziant sind, Moncrieff, sondern nur Cranns Wohl im Sinn haben. Also raus damit.«
    »Ich habe einen Streit zwischen Big Al und Leach mitbekommen«, sagte Danny. »Natürlich besteht die Möglichkeit, dass ich überreagiere. Ich bin auch sicher, dass ich das Ganze im Zaum halten kann, solange ich noch hier bin. Aber sollte Big Al nach meiner Entlassung etwas zustoßen, würde ich mich verantwortlich fühlen.«
    »Danke für die Warnung«, sagte der Direktor. »Mr. Pascoe und ich haben uns bereits darüber unterhalten, was wir mit Crann nach Ihrer Entlassung machen werden. Wo Sie schon hier sind, Moncrieff«, fuhr der Direktor fort. »Wer sollte Ihrer Meinung nach der nächste Bibliothekar werden?«
    »Es gibt zwei Jungs, die beide für den Job geeignet wären, Sedgwick und Potter. Ich würde die Aufgabe zwischen beiden aufteilen.«
    »Moncrieff, Sie würden einen guten Direktor abgeben.«
    »Ich glaube, Sie würden rasch feststellen, dass mir die notwendigen Qualifikationen fehlen.«
    Zum ersten Mal hörte Danny die beiden Männer lachen. Der Direktor nickte, und Pascoe öffnete die Tür, damit er Moncrieff zur Arbeit begleiten konnte.
    »Mr. Pascoe, bleiben Sie doch noch einen Augenblick. Ich bin sicher, Moncrieff findet den Weg in die Bibliothek auch ohne Sie.«
    »Ja, Herr Direktor.«
     
    »Wie lange genau hat Moncrieff noch?«, fragte Mr. Barton, nachdem Danny die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Noch zehn Tage, Sir«, sagte Pascoe.
    »Dann müssen wir uns beeilen, wenn wir Leach loswerden wollen.«
    »Es gäbe da eine Alternative, Sir«, sagte Pascoe.
     
    Hugo Moncrieff klopfte sein gekochtes Ei mit einem Löffel auf, während er über das Problem nachdachte. Seine Frau Margaret saß am anderen Ende des Tisches und las den
Scotsman
. Beim Frühstück sprachen sie kaum miteinander, das hatte sich in vielen Jahren so eingebürgert.
    Hugo war bereits die Morgenpost durchgegangen. Es gab einen Brief seines Golfclubs und einen weiteren von der Caledonian Society, dazu einige Rundschreiben, die er gleich beiseitelegte. Endlich stieß er auf das, wonach er gesucht hatte. Er nahm das Buttermesser zur Hand, schlitzte den Umschlag auf, zog den Brief heraus und tat dann, was er immer tat: Er las die Unterschrift auf der letzten Seite. Desmond Galbraith. Sein Ei blieb ungegessen, während er das Schreiben seines Anwalts überflog.
    Anfangs lächelte er, aber als er zum letzten Absatz kam, runzelte er die Stirn. Desmond Galbraith bestätigte ihm, dass sich sein Neffe Nicholas nach der Beerdigung von Hugos Bruder mit seinem Anwalt getroffen hatte. Fraser Munro hatte Galbraith am nächsten Tag angerufen, jedoch das Thema der beiden Hypotheken nicht angesprochen. Dadurch war Galbraith zu der Überzeugung gelangt, dass Sir Nicholas Hugos Anrecht auf die zwei Millionen Pfund nicht anfechten würde, für die die beiden Häuser seines Großvaters als Sicherheit dienten. Hugo lächelte und fuhr mit dem Löffel in sein Ei. Es hatte große Überredungskünste erfordert, seinen Bruder Angus dazu zu bringen, sowohl das Anwesen als auch das Haus in London zu beleihen, ohne vorher Nick zu fragen, vor allem nachdem Fraser Munro strikt davon abgeraten hatte. Und Hugo hatte schnell vorgehen müssen, nachdem ihm der Arzt von Angus bestätigt hatte, dass sein Bruder nur noch wenige Wochen zu leben hatte.
    Seit Angus das Regiment verlassen hatte, war Single Malt Whiskey sein ständiger Begleiter geworden. Regelmäßig

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