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Das letzte Relikt

Das letzte Relikt

Titel: Das letzte Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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er bekommen konnte.
    Auf der Intensivstation bekam er es einen Moment lang mit der Angst zu tun, als eine Krankenschwester ihm erklärte, dass Russo nicht länger dort sei.
    »Er wurde verlegt«, fügte sie hinzu. »Er ist jetzt in der Station für Verbrennungsopfer, eine Etage höher.«
    »Heißt das, dass es ihm besser geht?«
    Sie hob den Blick von ihrem Schreibtisch. »Es ist die Intensivstation für Brandopfer.«
    Carter begriff, was sie meinte.
    Doch als er nach oben kam, stellte er fest, dass es zumindest eine kleine Verbesserung war. Die Atmosphäre war weniger frostig und abweisend. Hier ertönte leise Musik aus den Deckenlautsprechern, und es gab ein paar Münzautomaten mit Getränken und Snacks für die Besucher. Er entdeckte Dr. Baptiste, als sie gerade aus einem Zimmer am Ende des Flures kam, und fragte sie, ob Joe hierhergebracht worden sei.
    »Ja, wir haben ihn heute Morgen verlegt. Sein Zustand ist jetzt stabil, und wir können bald mit den Hauttransplantationen beginnen.«
    Bei dem Gedanken zuckte Carter zusammen.
    »Sie haben recht, es wird nicht gerade ein Zuckerschlecken für ihn. Wenn seine Familie kommen und ihn besuchen möchte, wäre jetzt ein sehr guter Zeitpunkt.«
    »Die einzige lebende Verwandte ist seine Mutter«, sagte Carter, »und die ist selbst zu krank, um Italien zu verlassen.«
    Dr. Baptiste schüttelte den Kopf. »Dann hat er ja großes Glück, Sie zum Freund zu haben.«
    Wenn sie wüsste, dachte Carter. Wenn sie bloß wüsste. »Kann ich ihn besuchen? Ich habe ihm ein paar Zeitschriften mitgebracht.«
    Sie blickte auf die Titel und runzelte die Stirn. »Sieht nicht so aus, als träfe das genau seinen Geschmack«, sagte sie, »aber gehen Sie ruhig hinein.«
    Im Zimmer fand er Joe in einem Bett mit hochgestelltem Kopfteil. Er war allein im Raum, und ein Rollwagen, vollgestellt mit leeren Tellern und Aluminiumdeckeln, war zur Seite geschoben worden.
    »Das«, sagte Carter und schaute sich um, »ist eine große Verbesserung.« Und das war es in der Tat. In einer Vase standen sogar ein paar Blumen, und an der Wand hing ein Weizenfeld von van Gogh. Doch das Beste von allem war ein breites Fenster, dessen Jalousien noch hochgezogen waren.
    Joe selbst sah leider nicht wesentlich besser aus. Dort, wo seine Haut nicht von Verbänden bedeckt war, bildete sie ein furchtbares Flickwerk aus schwarzen und hellroten Flecken. Doch zumindest war das Plastikzelt, das bisher seinen Kopf bedeckt hatte, zurückgeschlagen.
    »Ich habe dir etwas zum Lesen mitgebracht«, sagte Carter und legte die Zeitschriften vorsichtig neben Joes mit Blasen bedeckte Hand auf das Bett. Er berührte ihn nicht, aus Angst, dass der körperliche Kontakt immer noch tabu war.
    »Danke«, sagte Joe mit einer Stimme, die irgendwo zwischen Flüstern und Krächzen lag.
    Carter schaute kurz aus dem Fenster. Man hatte einen guten Blick auf die Autos, die am Haupteingang direkt unter ihnen entlangfuhren, und einen beinahe unverstellten Ausblick nach Süden. Das Einzige, was den Blick teilweise verstellte, war das alte Sanatorium auf der anderen Straßenseite. Die Fenster waren verbarrikadiert, und die Feuertreppen, die noch übrig waren, hingen nur noch an wenigen Stellen an der zerbröckelnden Fassade. Das Gebäude wirkte, als könnte ein kräftiger Wind es in Schutt und Asche legen. Es sei denn, die Abrissbirne war schneller.
    »Hast du … ihn gesehen?«, fragte Joe.
    Ezra. »Ja, ich habe mich mit ihm getroffen.« Womit sollte er anfangen? »In einer Sache hatte ich recht, er stammt tatsächlich aus einer wohlhabenden Familie.«
    »Aber was … hat er gesagt?«
    »Er sagte, dass er dir glaubt und ebenfalls denkt, dass das Fossil lebendig geworden sei.« Carter konnte kaum fassen, dass er diese Worte tatsächlich wiederholte. »Er sagte, dass die meisten Wissenschaftler voreingenommen sind, aber dass du durch das, was du gesehen hast, der Sache aufgeschlossen gegenüberstehst.«
    Grummelnd signalisierte Joe seine Zustimmung.
    »Was … weiß er … sonst noch?«
    Jetzt wurde es schwierig. Selbst Carter war sich dessen nicht sicher. Aber er wusste, was Ezra glaubte: dass hier mächtige und wichtige Kräfte am Werk waren, die es noch zu verstehen galt. Aber wie sollte er das Joe erklären, zumal er selbst nur so wenig davon begriff oder akzeptierte? »Es stellte sich heraus, dass er so etwas wie ein freischaffender Bibelforscher ist.«
    Joe sah verwirrt aus.
    »Ich weiß, ich verstehe es selbst nicht so richtig. Aber wenn ich

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