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Das letzte Relikt

Das letzte Relikt

Titel: Das letzte Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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aus.
    Das lief überhaupt nicht gut, und Carter merkte es. Plötzlich gingen Ezra und er einander an die Gurgel, die beiden einzigen Menschen auf der Welt, die an dieses Wesen glaubten und die folglich den leisesten Hauch einer Chance hatten, es zu besiegen. Statt die Köpfe zusammenzustecken, rammten sie sie gegeneinander. Carter hielt inne, vergewisserte sich, dass er seinen eigenen Zorn unter Kontrolle hatte, und sagte dann: »Wir sind beide angespannt, und nach dem, was wir beide in deinem Apartment gesehen haben, ist das auch nur natürlich. Aber wenn wir uns nicht zusammenraufen und an einem Strang ziehen, werden wir nie Erfolg haben.« Ganz ähnliche Ratschläge hatte er seinen Mitarbeitern auf einem Dutzend Ausgrabungsstätten gegeben, wenn die Dinge plötzlich immer mehr außer Kontrolle zu geraten schienen. Und jetzt begriff er, dass das genau die Methode war, mit der er sich auch dieser Aufgabe widmen musste.
    Ezra ließ sich in seinem Sessel zurücksinken und riss sich das Barett vom Kopf. Seine Stirn war schweißbedeckt. »Ich rege mich ab, wenn du es tust«, sagte er, und endlich richtete er den Blick auf den Stadtplan neben seinem schwarzen Rucksack.
    »Abgemacht.«
    »Also, mach weiter«, fügte er grummelnd hinzu, »zeig mir, was du mit dem Stadtplan vorhast.«
    Carter schob den Rucksack zur Seite. »Koordinaten einzeichnen. Wie du siehst, habe ich bereits die Punkte markiert, an denen Arius, soweit wir wissen, bisher aufgetaucht ist.« Während Ezra ihm aufmerksam zuhörte, zeigte er auf die entsprechenden Punkte. Das Labor, aus dem der Engel nach der Explosion herausgekommen war, der Kelleraufgang, in dem die verbrannte Leiche des Transvestiten gefunden worden war, das St. Vincent’s Hospital, wo er Russo umgebracht hatte, und schließlich Carters eigene Wohnung. »Beth ist ihm unten im Foyer begegnet«, sagte Carter und unterdrückte einen Schauder, »aber als ich versuchte, ihn zu verfolgen, habe ich ihn verloren, und zwar genau hier.« Sein Finger landete auf einem Punkt direkt neben dem Krankenhaus. »Bis auf seinen Ausflug nach Uptown, zur Party am Sutton Place, liegen alle Orte, an denen er in Erscheinung getreten ist«, sagte Carter und zog einen kleinen Kreis auf dem Stadtplan, »irgendwo innerhalb dieses Umkreises.«
    »Im West Village«, sagte Ezra.
    »Wenn er seine Wohnung über einen Makler gefunden hat, sollten wir ihn ziemlich leicht aufspüren können«, sagte Carter mit einem schmalen Lächeln.
    »Irgendetwas sagt mir, dass er einen völlig anderen Weg eingeschlagen hat.«
    »Wodurch es noch schwerer wird.«
    Ezra erwog das einen Moment, dann sagte er: »Und was machen wir, wenn wir ihn finden?«
    Zu diesem Problem war Carter noch weniger eingefallen. Wie fing man einen gefallenen Engel? Und noch wichtiger: wie tötete man ihn? Er hatte all diese bescheuerten Filme gesehen, in denen übernatürliche Wesen mit Pflöcken und Schwertern, mit silbernen Kugeln und heiligem Wasser, mit gesegneten Dolchen oder der endlosen Rezitation lateinischer Anrufungen zur Strecke gebracht wurden. Aber das hier war kein Film. Es war real. »Ich habe keine Ahnung.«
    Seufzend beugte Ezra sich vor und öffnete die Schnallen seines Rucksacks. Als Erstes zog er eine Taschenlampe hervor. »Hast du auch eine?«
    »Werden wir ihn mit einer Taschenlampe töten?«
    »Nein. Ich weiß auch nicht, wie wir das anstellen sollen.« Dann wühlte er tiefer im Inneren und zog die Dose hervor, die Carter zuletzt in Ezras Wohnung gesehen hatte. Er öffnete sie, und ehe Carter zurückweichen konnte, hatte Ezra sich über den Couchtisch gebeugt und schmierte ihm den roten Lehm bis zum Haaransatz auf die Stirn.
    »Haben wir das Zeug nicht letzte Nacht schon ausprobiert, als die Schriftrolle uns beinahe umgebracht hat?«, fragte Carter.
    »Ja«, erwiderte Ezra, »und soviel wir wissen, ist
dieses Zeug
der Grund, weshalb wir hier sitzen.«
    »Es sieht gar nicht aus wie eine Waffe.«
    »Das soll es auch nicht sein. Aber es könnte uns Schutz bieten.«
    »Warst du nicht derjenige, der mir sagte, dass dieser ganze religiöse Hokuspokus absolut nutzlos ist? Ich dachte, diese Kreatur sei millionenmal älter als dieser ganze Kram.«
    »Das habe ich«, erwiderte Ezra. »Nenn es einfach meine Version der Pascal’schen Wette.«
    Carter kannte diese Redewendung. Der französische Philosoph hatte argumentiert, dass, selbst wenn der römische Katholizismus sich irrte, es keinen Zweck hatte, dagegen zu wetten. Auf dem Totenbett nützte

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