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Das letzte Relikt

Das letzte Relikt

Titel: Das letzte Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Apfelplantage.«
    »Nicht zu vergessen die Scheune, die demnächst umfällt«, fügte Ben hinzu.
    »Super«, sagte Carter, besah sich die Fotos vom Haus, das klein, aber gut erhalten wirkte. In der Ferne sah man eine niedrige Bergkette. »Ich wollte schon immer mal öfter aus der Stadt raus, aber ich wusste nie, wohin.« Er schaute Ben und Abbie an und sagte: »Vielen, vielen Dank. Ich bringe auch meine eigenen Marshmallows mit.«
    »Und vergiss die Cracker und die Schokolade nicht«, sagte Abbie.
    Beth hob ihr Glas, um einen Toast auszubringen. »Auf die Großgrundbesitzer!«
    »
Salud!
«, sagten alle und stießen an, als sich der Kellner mit den Speisekarten näherte.
    Nachdem sie sich die Tageskarte angesehen und bestellt hatten, erzählten die Hammonds noch mehr von dem Haus. Sie waren schon seit Monaten auf der Suche. »Wir brauchen unbedingt einen Platz außerhalb der Stadt«, sagte Abbie, »um mal abzuschalten.«
    Carter glaubte allerdings, den wahren, unausgesprochenen Grund zu kennen, weshalb sie sich das Haus gekauft hatten. Es sollte von den Schwierigkeiten ablenken, die sie damit hatten, ein Kind zu bekommen, was er sehr gut nachvollziehen konnte. Und tatsächlich, schon bald unterhielten Beth und Abbie sich über Dr. Weston. Abbie hatte ihn zuerst konsultiert, und jetzt steckten sie die Köpfe zusammen und sprachen konzentriert miteinander. Nicht zum ersten Mal bewunderte Carter die Intensität ihrer Freundschaft. Soweit er beurteilen konnte, gab es nichts unter der Sonne, über das Beth und Abbie nicht miteinander reden konnten, und vermutlich gab es auch nichts, worüber sie nicht schon geredet hatten. Im Barnard-College waren sie Zimmergenossinnen gewesen, und seitdem waren sie einander die beste Freundin. Selbst als Beth für ein Jahr nach England gegangen war, um am Cortauld College Kunstgeschichte zu studieren, hatte Abbie ein Sloan-Stipendium an der London School of Art ergattert. Ihr ursprüngliches Ziel war es gewesen, selbst Künstlerin zu werden, eine abstrakte Expressionistin, die nächste Lee Krasner. Aber das hatte nicht so richtig geklappt. Stattdessen hatte sie sich schließlich für einen lukrativen, aber geistig weniger anspruchsvollen Posten als Art Director in einer Werbeagentur entschieden.
    Ben und Carter waren bei dieser Beziehung nur Anhängsel, und das wussten beide. Während ihre Frauen lachten und schwatzten und sich weiterhin leise berieten, suchten die Männer höflich nach einem Thema, über das sie reden könnten. Es war nicht so, dass sie einander nicht gemocht hätten. Sie waren sich sehr wohl sympathisch, aber ihre Lebensläufe und Berufe, selbst ihre Interessen waren ziemlich verschieden.
    Ben entstammte einer begüterten Familie aus dem Main Line Viertel in Philadelphia, hatte in Exeter studiert, als Jahrgangsbester an der Wharton Business School seinen Abschluss gemacht und legte seitdem eine steile Karriere als Investmentbanker hin.
    Carter nannte seine Familie mittlerweile »bequeme Unterschicht«, natürlich nur, wenn sie nicht in Hörweite waren. Sein Vater hatte einen Milchlaster einer Molkereikette in Nord-Illinois gefahren, und seine Mutter war zu Hause geblieben, um Carter und seine vier Brüder und Schwestern großzuziehen. Einen Großteil seiner Kindheit hatte er krank zu Hause gelegen. Als kleiner Junge hatte er die üblichen Kinderkrankheiten durchgemacht, Mumps, Masern, Windpocken, aber er hatte auch unter etwas gelitten, das eine Art Asthma zu sein schien. Er sagte stets, »zu sein schien«, denn als er ins Teenageralter kam, verschwanden die Beschwerden auf mysteriöse Weise. Seitdem hatte er sich Mühe gegeben, die verlorene Zeit wieder wettzumachen, indem er kletterte, Ski fuhr und die ganze Welt bereiste. Zu jedermanns Erstaunen, einschließlich seines eigenen, bekam er ein großzügiges Stipendium in Princeton. Er packte die Gelegenheit beim Schopfe und blickte nie zurück.
    Doch erst in den letzten Jahren, nachdem er seine bemerkenswerten Funde auf Sizilien gemacht hatte, war er in die Riege der Spitzenkräfte in seinem Fachgebiet aufgestiegen. Der Lehrstuhl, den Carter an der New York University innehatte, war ein heißbegehrter Posten, was zum Teil daran lag, dass Mr Kingsley, nach dem der Lehrstuhl benannt war, eine hinreichend ausgestattete Stiftung hinterlassen hatte, um dem Lehrstuhlinhaber ein respektables Gehalt zahlen zu können. Carter war nicht wegen des Geldes in das Knochengeschäft eingestiegen, das würde niemand tun, der bei

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