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Das letzte Relikt

Das letzte Relikt

Titel: Das letzte Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Schmirgelpapier, als er sich dem Felsblock näherte. Währenddessen hatte er das eindeutige Gefühl, nicht allein zu sein. Noch jemand schien sich in dem leeren Hof aufzuhalten, und sein Blick wanderte zu den düsteren Kolonnaden auf beiden Seiten.
    »Augusto?«, rief er laut. »Sind Sie hier?«
    Aber niemand antwortete.
    Das Seil schlug so hart gegen das Pflaster, dass der Stein blaue Funken schlug. Russo griff danach, aber der Wind riss ihm das Seil wieder aus der Hand. Er musste aufpassen. Er wartete ein paar Sekunden, bückte sich, packte es erneut und riss es mit aller Kraft an sich. Er fühlte sich an einen Schlangenbeschwörer erinnert, den er einmal gesehen hatte und der seine zischende Kobra an der Kehle gepackt hatte.
    »
Rompi … la pietra
.« Brich den Stein auf.
    Wie angewurzelt stand er da, immer noch vorgebeugt, das Seil in der Hand. Sein Kopf war nur wenige Zentimeter vom Fossil entfernt, und er hätte schwören können, dass die Worte aus dem Inneren des Steins gekommen waren.
    Aber das war unmöglich.
    Er klinkte den Metallkarabiner des Seils in einen Haken am Boden ein, dann trat er mit dem Fuß kräftig dagegen, um sicherzustellen, dass er fest verankert war.
    Regen hatte eingesetzt, prasselte auf die Plastikplane und wurde an den Seiten von Windböen daruntergeweht, die sich im Innenhof verfangen hatten. Der Felsen wurde nass.
    Russo wollte gerade gehen, als etwas ihn innehalten und sich umdrehen ließ.
    Er beugte seinen Kopf dichter an die Oberfläche des Felsens, wie ein Arzt, der den Herzschlag des Patienten abhörte.
    »Brich den Stein auf.«
    Instinktiv zuckte sein Kopf zurück, sein Herz pochte. Dieses Mal war die Stimme nicht zu überhören gewesen. Im dämmrigen Licht des Hofes konnte er die knochigen Klauen erkennen. Sie waren nicht länger mit dem Felsen verschmolzen, sondern krümmten sich. Und während er voller Entsetzen zusah, begann der Scheitel des runden, nassen und glatten Kopfes von
Irgendetwas
sich ebenfalls herauszudrücken, als würde das Wesen geboren werden. Russo versuchte, zurückzuweichen, aber es war zu spät. Die Kreatur hatte seinen Ärmel mit ihren Klauen gepackt und zog ihn auf den glänzenden Felsen zu. Hin zu dem Kopf, der jetzt aus dem Stein ausbrach und ihm seine steinernen Augen zuwandte. Russo stöhnte vor Entsetzen auf und hörte ein Klingeln, wie aus meilenweiter Entfernung.
    Die roten Samtvorhänge bauschten sich im Wind.
    Es klingelte erneut.
    Regen prasselte gegen die Fensterflügel.
    Er starrte vor sich hin, die Augen weit aufgerissen, als ein greller Blitz den Monte Palatino erhellte.
    Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte zum dritten Mal.
    Er war eingeschlafen. Seine Hand tastete nach dem Hörer. »
Pronto

    »Professor Russo?«
    Noch immer meinte er diese eindringliche Grabesstimme aus dem Inneren des Steines zu hören.
    »Joe? Bist du das?« Es war Carter. »Kannst du mich hören?«
    »Ja, Bones, ich kann dich hören.«
    »Na ja, etwas mehr Begeisterung könntest du schon an den Tag legen.«
    Russo schüttelte den Traum ab und setzte sich in seinem knarrenden Stuhl auf.
    »Besonders, nachdem ich die halbe Nacht mit deinen Laborberichten und Fotos zugebracht habe.«
    »Du hast es dir also angesehen?«, sagte Russo. Er versuchte, sich eine neue Zigarette anzuzünden, aber seine Hände zitterten zu stark.
    »Ja. Und es sieht so aus, als hättest du tatsächlich einen erstaunlichen Fund zwischen die Finger bekommen.«
    »Das denke ich auch.«
    »Aber es gibt da Einiges, das ich nicht verstehe. Erstens, es sieht so aus, als hättest du alles genau nach Vorschrift gemacht, alle Tests, am Fossil, am Felsen selbst …«
    »Das haben wir auch.«
    »… aber keines deiner Ergebnisse ergibt irgendeinen Sinn.«
    In gewisser Weise war Russo erleichtert, dass jemand anders das genauso sah.
    »Und ich brauche dir ja nicht zu sagen«, fuhr Carter fort, »dass es im Inneren der Probe jede Menge eingeschlossener Gase geben kann. Du wirst einen guten Mineralogen brauchen, der dir hilft herauszufinden, wie du das Fossil aus dem Fels herausbekommst.«
    Brich den Stein auf.
    »In deinem Brief hast du geschrieben, dass ihr nicht die Ausrüstung habt, um ein beschleunigtes Massenspektrogramm zu machen?«
    »Nein, das können wir nicht.« Das war genau die Eröffnung, auf die Russo gehofft hatte. »Aber an der New York University könnt ihr das doch machen, oder?«
    »Ja, klar.«
    »Und Magnetresonanztomographie in einer offenen Umgebung? Könnt ihr das

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