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Das letzte Relikt

Das letzte Relikt

Titel: Das letzte Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Punkt sechs Uhr, als er immer noch in das Handbuch des Lasers vertieft war, ertönte draußen ein lautes Hupen, direkt hinter den Metalltoren des Labors.
    »Carter?«, sagte Joe.
    »Hm?«, machte Carter ohne aufzublicken.
    »Ich glaube, deine Freunde sind da.«
    Carter konnte es nicht glauben, bis er auf die Uhr schaute. Er hatte mit Beth ausgemacht, dass er um sechs Uhr bereit sei für ihren Ausflug aufs Land, und um es ihm leichter zu machen, hatte sie vorgeschlagen, Ben und Abbie zu bitten, mit dem Wagen direkt bis vor die Labortür zu fahren.
    Carter warf das Handbuch in die Reisetasche zu seinem anderen Kram und zog seine Lederjacke an. »Und du kommst wirklich allein zurecht?«, fragte er Joe.
    »Ich bin ein großer Junge«, sagte Joe. »Und heute Abend gehe ich auf eine New Yorker Party«, sagte er und wedelte mit der Einladung zu Bill Mitchells vorgezogener Halloween-Feier herum. »Viel Spaß!«
    Das Auto hupte erneut, und Carter schlüpfte aus der Tür.
    Beth saß hinten, und Carter rutschte neben sie. »Tut mir leid, hoffentlich habe ich euch nicht zu lange warten lassen«, sagte er und stellte seine Füße auf die Reisetasche.
    »Kein Problem«, sagte Ben und drehte sich um, während er zurücksetzte.
    »Wir wollten unterwegs anhalten und zu Abend essen«, sagte Abbie vom Vordersitz. »Es gibt ein kleines nettes Restaurant, mit einem Elchkopf über der Bar und so was, etwa anderthalb Stunden von hier.«
    »Klingt großartig«, sagte Beth und drückte Carters Hand auf dem Rücksitz. Mittlerweile saßen sie nur noch zusammen auf der Rückbank eines Wagens, wenn sie Taxi fuhren, und dann mussten sie sich gut festhalten. Dies hier war wesentlich romantischer.
    »Beth hat uns erzählt, du würdest an etwas sehr Spannendem arbeiten«, sagte Ben, während der Wagen durch den dichten Verkehr auf der Houston Street westwärts kroch.
    »Kannst du uns verraten, was es ist?«, fragte Abbie, »oder ist diese Information geheim?«
    Beth fragte sich, was Carter darauf antworten würde. Normalerweise war er sehr verschlossen, was seine Forschungsarbeit anging, und bei diesem Projekt ganz besonders. Sie hatte bereits ein schlechtes Gewissen, weil sie es überhaupt erwähnt hatte.
    »Es ist anders als alles, was ich bisher gesehen habe«, sagte er. Die Verwunderung in seiner Stimme überraschte Beth. »Ein massiver Block aus vorwiegend vulkanischem Gestein, aber mit einem eingebetteten Fossil, das anscheinend perfekt erhalten geblieben ist.«
    »Und das ist selten?«, fragte Ben über die Schulter und navigierte durch die Autoschlangen. Wie sie selbst, versuchten die meisten Leute, zum West Side Highway zu gelangen.
    »Es ist nicht nur selten, es ist im Grunde sogar unmöglich. Besonders, da der Stein den empirischen Untersuchungen zufolge fast so alt ist wie der geschmolzene Kern dieses Planeten, so alt wie die Erde selbst.«
    »Wie kann etwas, das so alt ist, überhaupt ein Fossil enthalten?«, fragte Ben. »Selbst ein Investmentbanker weiß, dass sich das Leben erst wesentlich später entwickelte.«
    »Das macht die ganze Sache ja gerade so verwirrend.«
    Wenn er so redete und sich in seiner Begeisterung weit nach vorn beugte, kam er Beth vor wie ein kleiner Junge.
    »Wir haben eine Probe vom Fossil selbst genommen …«
    »Ich dachte, ihr hättet den Laser noch nicht eingesetzt?«, unterbrach Beth ihn.
    »Haben wir auch nicht. Wir haben es auf die altmodische Weise gemacht und mit einem Meißel ein kleines Stück am Ende einer Kralle entfernt.«
    »Und was hofft ihr, damit zu beweisen?«, fragte Ben.
    »Wir haben sie rüber ins medizinische Forschungslabor geschickt, und mit der Carbon-Datierung können wir vielleicht sein ungefähres Alter bestimmen. Das Merkwürdige ist, dass alle Tests bisher völlig unhaltbare Ergebnisse geliefert haben.«
    »Inwiefern?«, fragte Abbie.
    »Laut den Untersuchungen ist das Fossil älter als jede Lebensform, die je existiert hat, egal wo auf der Welt. Es ist älter als die Dinosaurier, das niederste Plankton oder Moos oder Amöben. Es existiert, wenn du so willst, seit Anbeginn der Zeit.«
    Einen Moment lang herrschte Stille im Wagen.
    »Klingt für mich wie ein Fall aus
Akte X
«, sagte Ben schließlich.
    »Oder es ist ein Außerirdischer«, fügte Abbie hinzu.
    Carter lehnte sich zurück. »Ja, nicht wahr?« Er blickte aus dem Fenster. »Ich habe ein paar Bücher und Aufsätze eingepackt, die ich dieses Wochenende lesen will«, sagte er. »Vielleicht werde ich also in eurem Haus das

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