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Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Titel: Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Malley
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Raffy Holzscheite in das eben angefachte Feuer warf. In der ganzen Geschäftigkeit hatte sich die Atmosphäre etwas entspannt. Evie und Linus unterhielten sich und selbst Raffy machte kein so finsteres Gesicht mehr. Vielleicht hatte Linus recht gehabt, als er darauf bestand, Tee zu kochen, überlegte Lucas. Vielleicht hatte Linus in mehr Dingen recht, als Lucas ihm zugestand.
    »Okay«, meinte er, goss den Tee in die Tassen und reichte diese herum. »Dann reden wir jetzt, oder?«
    »Gut«, sagte Linus und trank einen Schluck Tee. »Also, die Spitzel waren von Anfang an in der Stadt«, erklärte er und warf einen vorsichtigen Blick auf Raffy. »Allmählich glaube ich sogar, dass sie an ihrer Entstehung beteiligt waren.«
    »Dann sind es also Bürger der Stadt?«, fragte Evie neugierig und beugte sich vor, als wäre sie einsatzbereit.
    Linus schüttelte den Kopf. »Es sind keine Bürger der Stadt, Evie. Ich habe keine Ahnung, woher sie kommen. Ich weiß nur, dass sie nach der Schreckenszeit beobachtet und gewartet haben. Und als sie von der Stadt und den Plänen erfahren haben, sind sie zu Fisher gegangen, zu unserem Großen Anführer …« Linus hob eine Augenbraue, um seine Bemerkung ironisch zu unterstreichen. »Sie haben ihm für seine neue Stadt finanzielle Unterstützung und Hilfe angeboten. Fisher hat mir nichts davon erzählt. Er hat einfach genommen, was er kriegen konnte, und später hat er dann den Bruder eingeschaltet, um den Spitzeln bei ihren kleinen Gaunereien behilflich zu sein. Im Gegenzug für die Unterstützung wurde ihnen freier Zutritt zur Stadt gewährt. Sie haben sie die ganze Zeit beobachtet. Ich weiß nicht genau, warum. Ich weiß nur, dass sie in der ganzen Zeit ihre eigene Zivilisation aufgebaut haben, und zwar mithilfe einer Technologie, die meiner weit voraus ist. Diese Technologie wurde seit der Schreckenszeit an Orten entwickelt, die angeblich völlig zerstört wurden.«
    »Aber wozu brauchen sie Raffy? Ich weiß, Sie haben gesagt, weil sie glauben, dass er das System wieder in Gang setzen kann. Aber wieso?«
    »Genau das müssen wir herausfinden«, sagte Linus und atmete tief aus. »Wir müssen herausfinden, was sie mit der Stadt und dem System vorhaben. Wir müssen dahinterkommen, warum sie hier sind. Denn eins ist sicher, sie führen nichts Gutes im Schilde. Und sie sind ziemlich schlau. Meiner Meinung nach ist das keine gute Kombination.«
    Linus rieb sich den Kopf.
    »Und weiter?«, fragte Evie mit zu Schlitzen verengten Augen.
    Linus sah sie neugierig an.
    »Was noch?«, sagte sie und verschränkte die Arme. »Ich weiß, dass Sie uns noch nicht alles gesagt haben.«
    Linus grinste. »Das kannst du gar nicht wissen«, erwiderte er und zog eine Braue hoch.
    Evie hob ebenfalls eine Braue, und Lucas spürte, dass ihm das Herz schwer wurde.
    »Na schön«, lenkte Linus ein. »Es ist eigentlich nur eine Vermutung, eine Idee. Aber wenn man die chronologische Entwicklung dieser Zivilisation betrachtet, die bereits vor dem Ende der Schreckenszeit bestand …« Linus verstummte, als wäre er nicht gewillt, den Satz zu beenden.
    »Erzählen Sie uns, was Sie vermuten«, meinte Evie stirnrunzelnd, und Linus seufzte. »Das alles kann kein Zufall sein. Es passt einfach zu gut. Es sieht fast so aus, als hätten sie es gewusst. Als hätten sie gewusst, was passieren würde.«
    »Aber das ist unmöglich«, meinte Lucas und runzelte die Stirn.
    »Vielleicht.« Linus verzog das Gesicht. »Aber aus einem anderen Blickwinkel betrachtet kann das, was an einem Tag noch unmöglich erscheint, schon am nächsten Tag möglich sein. Die meisten Dinge, die die Menschen zu wissen glauben, entsprechen nicht der Wahrheit. Früher haben die Menschen geglaubt, die Erde sei eine Scheibe und dass die Sonne sich um die Erde dreht. Die Menschen glauben eine Menge Dinge, die sich später als falsch herausstellen. Sie glauben das, was am einfachsten ist. Ich habe noch nicht den richtigen Blickwinkel. Vielleicht, wenn ich es noch eingehender betrachte …«
    »Also irren Sie sich vielleicht?«, fragte Evie, und ihre klugen Augen durchbohrten ihn furchtlos. »Ich meine, Sie haben doch gesagt, dass das meiste, was wir glauben, falsch ist. Dann könnten Sie sich jetzt doch auch irren, oder?«
    Linus schien ihr diese Bemerkung nicht übel zu nehmen und lächelte. »Könnte sein«, gab er zu. »Aber wie dem auch sei, da draußen gibt es eine Zivilisation, um die lange Zeit ein Geheimnis gemacht wurde und die in der Lage war,

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