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Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Titel: Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Malley
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eine Drohung klang. Seinerzeit hatte er genug Drohungen ausgesprochen.
    Er nickte. »Ja, Mann. Was soll’s. Ich will keinen Ärger«, murmelte er.
    »Nein, ganz sicher nicht«, meinte der Polizist und öffnete die Tür. Er führte Devil hinaus auf den Korridor, durch eine weitere Tür und nach draußen vor die Wache. Devil fühlte sich benommen, als er auf die Straße trat. Es war dieselbe Straße wie vorher, aber irgendwie fühlte sich alles anders an, so als hätte sich die ganze Atmosphäre, als hätte sich alles auf Knopfdruck verändert. Er lief los, doch er hatte das Gefühl, als ob er verfolgt würde. Er drehte sich um, aber da war niemand, nur eine alte Frau, die grummelnd ihre schweren Einkäufe die Straße hinunterschleppte, und eine jüngere Frau, die sich lautstark mit einem kleinen Kind herumstritt. Ob sie auch für Thomas arbeiteten? Ob sie auch solche Anstecknadeln trugen? Nein, natürlich nicht. Sei nicht albern. Geh einfach weiter.
    Devil senkte den Kopf und lief schneller, zurück zur Siedlung. Keine Bombe. Eine Gasexplosion. Wie viele Leute arbeiteten eigentlich für Thomas? Warum hatten sie ihn nicht einfach umgebracht, statt so ein Theater zu veranstalten?
    Mit einem Schlag wurde ihm klar, warum: weil Thomas Devil zeigen wollte, wer der Boss war. Weil Devil den Spieß umgedreht und sich gestellt hatte. Weil Thomas nicht verlieren konnte, weil er wollte, dass Devil Angst hatte, jeden Tag, und sich fragte, was wohl als Nächstes kommen würde.
    Die Siedlung war kaum wiederzuerkennen. Die Hälfte der Gebäude war verschwunden. Das ganze Gelände war von der Polizei abgesperrt worden und überall standen Schilder mit der Aufschrift »Vorsicht! Lebensgefahr!«. Sanitäter kümmerten sich um die Verletzten. Außerhalb der Absperrung schrien Frauen, und Kinder standen mit schreckgeweiteten Augen da. Zwei Busse hielten an. Reisebusse. Ein Mann stieg aus und rief, die Bewohner würden woanders hingebracht. Niemand könne hierbleiben. Devil ging bis zur Absperrung. Mehrere Sicherheitsbeamte stellten sich ihm in den Weg und verweigerten ihm den Zutritt zur Siedlung. »Tut mir leid, Kumpel, zu gefährlich«, sagte einer zu Devil.
    »Ich wohne hier, Mann«, erklärte er und versuchte, an dem Mann vorbeizukommen. Doch der zerrte ihn zurück. »Füll ein Formular aus«, sagte er. »Alle Bewohner werden in eine provisorische Unterkunft gebracht. Deine Sachen kannst du später holen. Oder das, was davon noch übrig ist. Ihr werdet eine Entschädigung bekommen. Du weißt doch, dass es eine defekte Gasleitung war? Behalte das Formular. Vielleicht kriegst du ja Geld.«
    Devil nahm das Formular. »Eine defekte Gasleitung?« Er blickte auf das Formular, aber er konnte sich nicht richtig konzentrieren, um es genau durchzulesen. Eine defekte Gasleitung. Und die Leute glaubten diesen Unsinn tatsächlich.
    »Richtig. Anscheinend wusste die Kommune schon seit einem Jahr von den kaputten Leitungen, aber sie haben sie nicht reparieren lassen. In einer halben Stunde fährt da drüben ein Bus ab. Du kannst so lange warten. Und vergiss nicht, das Formular auszufüllen.«
    Devil ging ganz benommen zu der großen Gruppe von Leuten, die auf den Bus warteten. Seine Mum stand neben einem Mann, den Devil kannte, und sie war sehr freundlich zu ihm. Sie sah erschöpft aus und verwirrt. Das kleine Mädchen war mit seiner Mutter da, und Nelson auch. Er kam zu Devil herüber. »Scheiße, Mann«, sagte er.
    »Ja. Ja.« Devil schossen alle möglichen Gedanken durch den Kopf.
    Dann steckte er die Hand in die Tasche und holte das Geld heraus, das Thomas ihm gegeben hatte. Ein Tausender für das In-Die-Luft-Sprengen seiner Siedlung, für den Tod all dieser Menschen. Devil ging hinüber zu seiner Mutter. »Hier«, sagte er und drückte ihr das Geld in die Hand. »Pass auf dich auf.«
    Seine Mutter starrte ihn unsicher an, dann nickte sie.
    »Kümmern Sie sich um sie«, sagte er zu dem Mann, der bei seiner Mutter stand.
    Devil ging wieder zu Nelson. »Behalt sie im Auge. Pass auf, dass keiner ihr das Geld klaut. Kapiert?«
    Nelson sah ihn erstaunt an. »Okay, Mann. Alles klar«, meinte er achselzuckend. Dann runzelte er die Stirn. »Wo willst du denn hin? Warum passt du nicht auf, dass keiner es klaut?«
    Devil gab keine Antwort. Er wusste es selbst nicht. Er sah zu, wie sich die Türen des Busses öffneten und die Leute einstiegen. Die meisten waren voller Staub. Und dann sah er ihn, den Fahrer des Busses, wie er einem alten Mann beim

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